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So erleben junge jüdische Schweizer Antisemitismus

Video: watson/lea bloch

«Scheiss Jude!» – So erleben junge jüdische Schweizer Antisemitismus

Antisemitismus ist in der Schweiz aktueller denn je – verschuldet durch Verschwörungstheorien rund um Corona. Drei jüdische Schweizer erzählen im Video von antisemitischen Beschimpfungen.
03.03.2021, 09:5504.03.2021, 06:37
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Wie der Antisemitismus Bericht 2020 aufzeigt, drückt sich Antisemitismus in der Schweiz vor allem durch Beschimpfungen und Aussagen aus. Besonders im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr zeigt sich, wie präsent Antisemitismus noch immer ist. Dies äussert sich vor allem in den antisemitischen Verschwörungstheorien, die im letzten Jahr zahlreich verbreitet wurden.

Womit jüdische Schweizerinnen und Schweizer regelmässig konfrontiert werden, zeigen diese Geschichten: Susan (26) erzählt von einer Situation während eines Abendessens bei einer Freundin. Irgendwann wurde zum Thema, dass Susan jüdisch ist. Daraufhin sprang ein Gast entsetzt vom Tisch auf und meinte: «Oh mein Gott, nein!» Als er sich kurz darauf wieder hinsetzte, meinte er, es sei bloss ein Spass gewesen. Er fügte jedoch an, dass er das jüdische Volk nicht sonderlich möge. Diese ganze jüdische Geschäftskultur gefalle ihm nicht. «Ich war völlig perplex und sagte ihm, dass er damit antisemitische Klischees reproduzieren würde», sagt Susan.

Auch der 28-jährige Dave und die beiden 20-jährigen Benjamin und Nathan* mussten in den letzten Jahren immer wieder Erfahrungen mit Antisemitismus machen. Mehrfach wurde ihnen die Beleidigung «Du verdammter Jude» an den Kopf geworfen. Dies, obwohl ihr Gegenüber nicht wusste, dass sie jüdisch sind. Dass das Wort «Jude» als Beleidigung gilt, ist für die jungen Männer unverständlich.

Im Video erzählen die Betroffenen weiter, wie sie an Unipartys, im Militär oder auf Sozialen Netzwerken Antisemitismus erlebten.

Video: watson/lea bloch

*Name geändert

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232 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mille_plateaux
03.03.2021 10:12registriert Juni 2017
Alles auch schon erlebt. Plus die unzähligen Verschwörungstheorien, die oft latent antisemitisch daherkommen 🙄
Spätestens seit meinem Militärdienst fühl' ich mich in der Schweiz nicht sicher genug, um offen zu meinem Judentum zu stehen.
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Paul Badman
03.03.2021 10:38registriert November 2015
Menschen mit normalem Selbstbewusstsein interessieren sich für ihre Mitmenschen. Z.B. wird ihnen dann bewusst, dass es nicht das Judentum, sondern viele Strömungen gibt. Leute mit gestörtem Selbsbewusstsein, sagen wir ruhig armselige Würste, bedienen sich lieber den billig-primitiven Klischees, damit ihre enge Welt möglichst eng bleiben kann.
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Ja aber
03.03.2021 15:14registriert Mai 2020
Ich bin in wiedikon aufgewachsen, neben der jüdischen bevölkerung. Das sind sehr angenehme zeitgenossen. Was ich halt für ein bisschen problematisch halte, sind die extra schulen in welche nur juden gehen. Dadurch kommt die jüngere bevölkerung nicht wirklich mit ihnen in kontakt und daraus resultiert eben auch eine selektion, was ich unglaublich schade finde. Das gleiche gild übigens auch für katholische schulen.
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