Es war die wohl bedeutendste Firmenpleite der Schweiz: 2001 musste die Swissair ihren Flugbetrieb einstellten. Rund 10 Milliarden Franken mussten die rund 10'000 Gläubiger abschreiben, 63'000 Aktionäre konnten ihre Aktien ins Altpapier geben.
Doch für eine Gruppe fliesst das Geld weiter: Es sind die momentan 3641 Rentner der Allgemeinen Pensionskasse der SAirGroup (APK). Sie haben laut Blick 2017 eine Extrazahlung von bis zu 16'450 Franken erhalten – zusätzlich zur regulären Jahresrente. In Jahr zuvor waren es bis zu 7050 Franken extra.
Und das kam so: Die APK ist eine reine Rentenkasse. Neue Pensionäre kommen nicht mehr hinzu, im Gegenteil: die Bezüger sterben laufend weg. Die APK muss ihr Vermögen so verteilen, dass die jetzt Versicherten lebenslang eine Rente bekommen. Und das Vermögen ist gross: 1.7 Milliarden Franken.
2073 hätte die APK laut Prognosen nur noch einen Rentner. Der verhältnismässig lange Zeitraum kommt daher, dass in der Pensionskasse auch Menschen versichert sind, die bereits in jungen Jahren eine Rente beziehen – zum Beispiel wegen einer Invalidität. Würde die APK nur reguläre Renten ausbezahlen, blieben laut der Berechnungen des «Blick» für ihn, den letzten Pensionär, rund 400 Millionen Franken übrig.
Deshalb baut die APK ihr Vermögen über die Extrazahlungen laufend ab.
Die Pensionskasse wurde 2001 nach dem Grounding der Swissair aus der SAirGoup herausgelöst. Ihre Gelder waren vor dem Zugriff der Gläubiger schützt. Zudem lag ihr Deckungsgrad bereits damals bei über 100 Prozent.
Ihre Überschüsse wurden damals zwischen den Erwerbstätigen und den Rentnern aufgeteilt – mit einer Sicherheitsmarge für die Rentner. Mittlerweile liegt der Deckungsgrad laut «Blick» bei 124,4 Prozent. (mlu)