Wirtschaft
Arbeitswelt

Unbezahlte Arbeit war letztes Jahr 408 Milliarden Franken wert

Männer leisten 10 Stunden weniger Hausarbeit – und 6 andere Dinge, die du wissen musst 

11.12.2017, 11:3911.12.2017, 11:43
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Hausarbeit, Kinderbetreuung, Freiwilligenarbeit: Welchen Wert hat die unbezahlte Arbeit für die Schweizer Volkswirtschaft? 

Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat zu dieser Frage die neusten Zahlen veröffentlicht. Dabei wird der fiktive, monetäre Wert der unbezahlten Arbeit in Bezug gesetzt zur gesamten Bruttowertschöpfung der Schweiz.

Hier das wichtigste aus der Studie:

9,2 Milliarden Stunden …

… an unbezahlter Arbeit wurden in der Schweiz letztes Jahr geleistet. Das ist mehr als für bezahlte Arbeit (7,9 Milliarden) aufgewendet wurde. Frauen übernahmen dabei mehr unbezahlte Arbeit als Männer.

Haushalt
«Das bisschen Haushalt, macht sich von allein – sagt mein Mann.»Bild: pixabay.com/ArtsyBee

408 Milliarden Franken 

Auf diesen Wert schätzt das BFS die gesamte für das Jahr 2016 geleistete unbezahlte Arbeit. 2013 hatte der Wert noch 401 Milliarden Franken betragen. Für die Schätzung des fiktiven Geldwerts von unbezahlter Arbeit berechnet das BFS, wie viel die privaten Haushalte einer über den Markt engagierten Person für die Ausübung der Tätigkeit bezahlen müssten.

61,3 Prozent des unbezahlten Arbeitsvolumens …

… werden von Frauen übernommen. Untersucht wurde die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz ab 15 Jahren. Die Männer wiederum leisteten 61,6 Prozent des bezahlten Arbeitsvolumens.

77 Prozent

… der gesamten unbezahlten Arbeit entfiel auf Hausarbeiten. Danach folgten Betreuungsaufgaben für Kinder und Erwachsene und Freiwilligenarbeit. Frauen übernehmen am meisten Zeit für «Haus- und Familienarbeit» – insgesamt sind dies rund 28 Stunden pro Woche.

10 Stunden

… weniger sind es bei den Männern.

1 Stunde mehr …

… pro Woche leisten Frauen bezahlte Arbeit als noch 2010. Die  Statistiker stellen eine langsame Annäherung fest. Allerdings blieb ihr Aufwand bei der Haus- und Familienarbeit stabil.

1,7 Stunden mehr …

… Haus- und Familienarbeit erledigten die Männer gegenüber 2010. Der Zeitaufwand für bezahlte Arbeit ging im gleichen Zeitraum um 1,2 Stunden zurück.

(sda/mlu)

Es gibt Dinge, die man nur in der Familie tut – und das ist auch gut so

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dmnk
11.12.2017 13:22registriert Oktober 2016
Unbezahlt Arbeiten kann man sich aber auch nur leisten wenn da jemand anderes das Geld für die Brötchen rankarrt. Dann ist dieser jemand auch noch der Depp der Gesellschaft weil er für seine Arbeit Geld bekommt. Nicht falsch verstehen ich habe grossen Respekt vor jedem der sich uneigennützig engagiert. Aber dass in den Auswertungen solcher Statistiken ständig suggeriert wird wer die "gute" wertvolle Arbeit verrichtet und wer eigentlich wie in allen Bereichen der Böse ist nervt mich echt langsam.
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Karl Müller
11.12.2017 12:37registriert März 2015
Was heisst denn da "unbezahlte Arbeit"? Dieser Überschuss auf Frauenseite kommt doch bestimmt durch verheiratete oder sonstwie verpartnerte Frauen zustande, die noch traditionell Vollzeit oder in Teilzeit als Hausfrau tätig sind. Das ist natürlich kein Anstellungsverhältnis mit festem Lohn - aber unbezahlt kann man das ja auch nicht nennen, wenn dann der Mann für das Finanzielle aufkommt!
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