Das Januarloch scheint die Konsumfreude getrübt zu haben: Der Privatkonsum büsste im Januar einen Grossteil seiner Dynamik vom Jahresende ein. Darauf deutet der UBS-Konsumindikator hin, der im vergangenen Monat von 1,80 auf 1,44 Indexpunkte fiel.
Der von der Grossbank erhobene Indikator soll rund drei Monate vor den offiziellen Zahlen die Entwicklung des Privatkonsums abbilden, der mit rund 60 Prozent zur wichtigsten Komponente des Bruttoinlandproduktes zählt. Die UBS stützt sich bei der Berechnung des Indikators auf fünf konsumnahe Grössen, darunter die Zahl der zugelassenen Neuwagen.
Diese Grösse trug im Januar zum schwachen Privatkonsum bei. Die Zahl der zugelassenen Neuwagen fiel gegenüber dem Dezember saisonbereinigt um fast 7 Prozent. Mit rund 20'000 registrierten Neuwagen wurden im letzten Monat so wenig neue Autos gezählt wie seit August 2010 nicht mehr, wie die UBS-Ökonomen in einer Medienmitteilung vom Mittwoch festhalten.
Nach dem guten Weihnachtsgeschäft hat sich auch die Stimmung unter den Detailhändlern etwas abgekühlt, bleibt aber nach wie vor positiv. Der Index zum Detailhandel, der von der Konjunkturforschungsstelle (KOF) stammt, fiel im Januar von 12 auf 7 Indexpunkte. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Stimmungslage im Detailhandel deutlich positiv und liegt – abgesehen vom Vormonat – so hoch wie seit Mai 2011 nicht mehr.
Eine gegensätzliche Entwicklung zur allgemeinen Abkühlung zeigte sich bei der Konsumentenstimmung. Diese wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erhoben. Die Konsumlaune hellte sich im Januar etwas auf. Der Index stieg von -5 auf 2 Indexpunkte und liegt damit deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von -9.
Viele Konsumenten beurteilten ihre finanzielle Situation positiv und würden grössere Anschaffungen in Betracht ziehen, heisst es. Neben der Zahl der Neuwagen, dem Detailhandel und der Konsumentenstimmung fliessen die Anzahl Hotelübernachtungen von Inländern in der Schweiz sowie die Kreditkartenumsätze von UBS-Kunden in den UBS-Konsumindikator ein. (tvr/sda)