Sag das doch deinen Freunden!
Dieses Jahr feiert die Jeans bereits ihren 143. Geburtstag. Denn am 20. Mai 1873 haben der US-amerikanische Schneider Jacob David und der deutsche Händler Levi Strauss das Patent für die Jeans angemeldet. Neu war damals vor allem die Idee, die Nähte der Hosen mit Nieten zu verstärkten.
Weil der Schneider nicht genug Geld hatte, um seinen Einfall patentieren zu lassen, wandte er sich an der deutschen Händler, der 1847 nach San Francisco ausgewandert war und seitdem robuste Kleidung für Goldgräber gefertigt hatte. Entsprechend galt die Jeans zunächst als besonders strapazierfähige Arbeitshose.
Die älteste erhaltene Levi's Jeans – eine klassische 501 – wurde im Jahr 1879 hergestellt. Damals ging sie für rund einen Franken über den Ladentisch, heute ist das historische Stück mehr als 150'000 Dollar wert.
Im Laufe der Jahrzehnte haben die Levi's-Designer immer wieder Anpassungen an den immer beliebter werdenden Hosen vorgenommen. Eine entscheidende Veränderung ist dem Verschwinden der Hosenträger und dem Auftauchen der Gürtel zu verdanken: Im Jahr 1922 bekamen die Jeans nämlich Gürtelschlaufen.
Obwohl Jeans schnell nicht mehr nur als Arbeiterhosen – sondern auch als Freizeitbekleidung – getragen wurden, dauerte es mehr als 60 Jahre, bis die erste Frauenjeans auf den Markt kam: Im Jahr 1934 wurde weltweit die erste Jeans exklusiv für Frauen hergestellt.
Viele Jahre produzierte man aus dem robusten Stoff nur Hosen. Doch dann kam doch noch jemand auf die Idee, dass sich daraus vielleicht auch noch weitere Kleidungsstücke schneidern liessen: So wurden 1946 zum ersten Mal Jeansjacken auf dem Markt angeboten, 1967 folgte dann das Jeanskleid, wobei hiervon das erste Exemplar in Spanien hergestellt wurde. In den 70er-Jahren wurden dann – passend zur Hippie-Zeit – die Jeanshemden zum Fashion-Trend: Das lässige Kleidungsstück galt als eine Art Befreiungsschlag von der weissen Bluse aus den 60er-Jahren.
Aus was werden Jeans eigentlich hergestellt? Logisch! Aus Jeansstoff! Äh ja, so in etwa. In Wirklichkeit bestehen Jeans schlicht und einfach aus Baumwolle. Die Baumwolle wird gepflückt, reift anschliessend nach, trocknet und wird dann entkörnt. Danach werden die Fasern zu Garn gesponnen. Das anschliessende Färben spielt bei der Jeans-Herstellung eine wichtige Rolle. Denn anders als bei anderen Baumwollstoffen wird nicht der fertige Stoff, sondern das zum Weben verwendete Garn gefärbt. Bei einer Stretch-Jeans wird ein kleiner Teil der Baumwollfäden durch elastische Fasern ersetzt.
Bis heute haben die meisten Jeans fünf Taschen: zwei hinten und drei vorne – wobei eine davon sehr klein ist. Was es mit dieser Mini-Tasche auf sich hat? Ganz einfach: Sie ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als die Menschen noch Taschenuhren benutzt haben, dort wurde diese nämlich verstaut. Wenn du dich jetzt fragst, wie eine Taschenuhr da rein passen soll – auch dafür gibt es eine Antwort: Früher war diese Tasche deutlich grösser. Warum man sie dann nicht einfach «weg-designt» hat, wissen wir auch nicht. Immerhin kann man wunderbar Kleingeld darin unterbringen.
Hast du eine Jeans an? Dann schau doch mal, ob «YKK» auf dem Reissverschluss steht. Wahrscheinlich ist das so, denn YKK – was von Yoshida Kōgyō Kabushikigaisha abgeleitet ist – ist der grösste Reisverschluss-Produzent der Welt. 1934 gegründet, arbeiten in dem japanischen Unternehmen heute rund 40'000 Menschen. Jährlich werden hier 7 Milliarden Reissverschlüsse produziert – womit jeder zweite Reissverschluss von dieser Marke ist.
«So eine Jeans, die kann man sich auch mal etwas kosten lassen.» Das dachte sich wohl auch der Japaner, der 54'245 Euro für eine Jeans ausgegeben hat. Und zwar reden wir hier nicht von einem mit Diamanten besetzten Modell, sondern von einer klassischen 501-Levi's-Jeans. Der Grund für den Preis: Das Modell war zum Zeitpunkt des Kaufes 115 Jahre alt.
Deine Jeans ist eigentlich noch sauber, müffelt aber ein bisschen? Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder du hängst sie im Badezimmer auf (Der Dampf, der beim Duschen das Badezimmer füllt, beseitigt üble Gerüche in der Jeans) oder du packst sie für ein paar Stunden ins Gefrierfach. Und dieser letzte Tipp stammt immerhin von Levi's-Chef Chip Bergh höchst persönlich.