Wie gehen Schweizerinnen und Schweizer mit der Zeit um – wenn sie sie überhaupt haben? Dieser Frage ging eine am Montag publizierte Studie der Zürcher Forschungsstelle Sotomo im Auftrag der Krankenkasse KPT nach. Hier die Ergebnisse:
Rund die Hälfte der Befragten ist «manchmal» und gegen 30 Prozent sind häufig oder fast immer gestresst.
Nur ein knappes Drittel der erwachsenen Bevölkerung fühlt sich im Alltag aufgrund von Zeitmangel «selten» oder «nie» gestresst.
35 Prozent der Frauen stehen häufig oder fast immer unter Zeitstress.
Bei den Männern ist dies nur jeder Vierte.
Knapp fünf Stunden bleiben an einem typischen Tag unter der Woche stehen einer erwachsenen Person gemäss Selbsteinschätzung durchschnittlich für Essen, Fernsehen und Hobbys zur Verfügung.
Für neun von zehn Befragten kommt dabei einiges zu kurz.
Jeder Zweite hätte etwa gerne mehr Zeit für Bewegung/Sport sowie Freundschaftspflege.
Eltern fehlt am häufigsten die fehlende Zweisamkeit mit dem Partner oder der Partnerin.
Bei rund der Hälfte der Bevölkerung verursachen private Pflichten wie Hausarbeit, Betreuung, Vereine oder Administratives Stress.
Über ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung ist zudem von Arbeit gestresst, die in die Freizeit ausgreift – sei dies in Form von Überstunden oder geschäftlichen E-Mails und Telefonaten ausserhalb der Arbeitszeit.
Rund jeder Fünfte nennt klassische und soziale Medien als Grund für Zeitstress.
Mehr als jede zweite Person empfindet Zeit im Freien als am erholsamsten.
45 Prozent erholen sich beim Fernsehen, mit Serien oder im Internet.
Vier Mal häufiger haben Menschen, die ihre Lebensbereiche im Einklang halten und selten oder nie in Zeitstress geraten, eine hohe Lebenszufriedenheit als jemand, der aus zeitlichen Gründen oft gestresst ist.
Eltern sind zwar deutlich öfter gestresster als Erwachsene ohne Kinder, zugleich jedoch auch deutlich zufriedener mit ihrer Lebenssituation.
Jeder fünfte Elternteil gibt zudem an, sich bei Zeit mit den Kindern zu erholen.
Zwei Drittel der Vollerwerbstätigen würden gerne reduzieren – wenn sie denn die freie Wahl hätten.
Die Hälfte der Befragten würde bei freier Wahl spätestens mit 60 Jahren in Rente gehen.
Weniger als ein Fünftel möchte erst mit 65 Jahren oder später mit Arbeiten aufhören.
54 Prozent wünschen sich möglichst grosse Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeiten.
Zusätzliche 30 Prozent erachten gleitende Arbeitszeiten als ideal.
Nur 17 Prozent bevorzugen fixe Arbeitszeiten.
Etwas weniger als acht Stunden verbringen wir mit bezahlter Arbeit.
7h18min schläft der Schweizer im Durchschnitt.
40 Minuten schlafen pensionierte Personen länger
Für die Sotomo-Studie befragt wurden Anfang September 7958 Personen im Internet. Die Antworten wurden gewichtet, die Resultate sind repräsentativ. Auf diesem Weg konnte auch der durchschnittliche Tagesablauf von Menschen hierzulande analysiert werden. (sda)