Die beiden Gründer der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die im Fokus der Ermittlungen um die «Panama Papers» steht, sind auf Kaution freigelassen worden. Das zuständige Gericht in Panama-Stadt entliess Jürgen Mossack und Ramón Fonseca am Freitag (Ortszeit) gegen eine Zahlung von je einer halben Million Dollar aus der Haft.
Das Gericht erklärte, die beiden Juristen dürften das Land nicht ohne gerichtliche Genehmigung verlassen. Gegen die beiden wird derzeit wegen des Verdachts der Geldwäscherei ermittelt.
Mossack und Fonseca waren im Februar festgenommen worden. Dabei ging es allerdings nicht um die Gründung Zehntausender Briefkastenfirmen zur Ausnutzung von Steuerschlupflöchern. Vielmehr wurde der Firma vorgeworfen, an einem brasilianischen Korruptionsnetzwerk mitgewirkt zu haben.
In mehreren Ländern Lateinamerikas gibt es derzeit Ermittlungen zum «Lava-Jato»-Skandal um Schmiergeldzahlungen bei der Vergabe von Bauprojekten. Im Fokus steht der brasilianische Baukonzern Odebrecht.
Im April 2016 hatte ein Mediennetzwerk weltweit über 200'000 von Mossack Fonseca gegründete Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen parkiert haben sollen. Die Veröffentlichung führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und zu einer Debatte über Steueroasen und Geldwäscherei. (wst/sda/dpa)