Wirtschaft
Kryptowährungen

Das grosse Warten auf Chinas Hiobsbotschaft lässt den Kryptokurs absacken

Das grosse Warten auf Chinas Hiobsbotschaft lässt den Kryptokurs absacken

13.09.2017, 18:5314.09.2017, 06:33
Mehr «Wirtschaft»

Es weht ein steifer Wind durch den Kryptomarkt. Alleine in den letzten 24 Stunden verlor die Marktkapitalisierung 15 Milliarden Dollar – oder rund 10 Prozent. Grund dafür sind sich immer weiter erhärtende Gerüchte aus China. 

In den letzten 24 Stunden verliessen 15 Milliarden den Kryptomarkt.
In den letzten 24 Stunden verliessen 15 Milliarden den Kryptomarkt.bild: coinmarketcap.com

Nach dem Verbot von ICOs (einer beliebten Crowdfunding-Methode) in China mehren sich die Vorboten, dass auch den Kryptobörsen der Stecker gezogen werden soll. Damit wäre der Tausch gegen die einheimische Währung nicht mehr möglich. Chinas gigantischen Mining-Farmen würde der Boden unter den Füssen weggezogen.

Als erstes meldete dies das chinesische Handelsblatt Caixin vor ein paar Tagen und berief sich dabei auf Informationen eines ungenannten «Insiders». Danach doppelten das Wall Street Journal und Bloomberg nach.

Während diese alteingesessenen Medienerzeugnisse bei Kryptofans keinen guten Ruf geniessen, schlug ausgerechnet ein Mann aus den eigenen Reihen den letzten Nagel in den Sarg: Charlie Lee. Der Erfinder des Litecoins tweetete, er habe Insiderinformationen, dass Krypto-Tauschbörsen in China verboten würden. Brisant: Charlies Bruder Bobby ist Mitgründer und CEO von BTCC. BTCC ist in Shanghai stationiert und gehört zu den grössten Kryptotauschbörsen der Welt.

Nach Lees Tweet brach der Kurs innerhalb weniger Minuten massiv ein. Zwar löschte der Kryptopionier seine brisante Kurznachricht später, der Schaden war aber schon angerichtet. Follower werfen ihm nun vor, den Markt zu seinen Gunsten beeinflusst zu haben. Er habe nur sein Insiderwissen weitergeben wollen, lautet seine Verteidigung.

Offizielle chinesische Kreise schweigen sich derweil weiter darüber aus, ob Kryptobörsen im Reich der Mitte verboten werden oder nicht. 

Gleichzeitig wetterte JP-Morgan-Chef James Dimon an einer Investorenkonferenz in New York gegen Bitcoin. Bitcoin sei ein «Betrug». Der jüngste Anstieg der Digitalwährung sei schlimmer als die Tulpenzwiebelblase im 17. Jahrhundert.

Dimons Aussagen sind mit Vorsicht zu geniessen. JP Morgan ist selbst Teil der Enterprise Ethereum Alliance (EEA), ein Club von Fortune-500-Firmen, der mit Bitcoins stärkstem Gegenspieler Ether verbandelt ist. Ausserdem fürchtet JP Morgan, dass immer mehr Investoren in den Kryptomarkt abwandern. Das Verbreiten von Angstnachrichten nennt sich im Jargon FUD (Fear, Uncertainty and Doubt) – und es erfreut sich im äusserst labilen Kryptomarkt grosser Beliebtheit.

FILE - In this Wednesday, June 13, 2014, file photo, JPMorgan Chase CEO Jamie Dimon testifies on Capitol Hill in Washington. Dimon has throat cancer that will require radiation and chemotherapy treatm ...
Jamie Dimon mag keine Bitcoins. Er bezeichnete sie in New York als «Betrug».Bild: AP/AP

Dies alles hat dazu beigetragen, dass Bitcoin, Ether und andere Kryptowährungen massive Kursverluste einstecken mussten. Daran ändert auch die gute Nachricht nichts, dass das Raiden-Netzwerk für Ethereum weitere Fortschritte erzielt. Mit Raiden würde die Transaktionsgeschwindigkeit von Ether massiv beschleunigt und auch verbilligt. Es gilt als Meilenstein in der Entwicklung der Kryptowährung.

Der wilde Ritt der Kryptowährungen geht weiter. Spekulanten und Investoren müssen sich an den hohen Wellengang gewöhnen.

Too many meetings! Diesen 7 Typen begegnest du in jedem Büro

Video: watson

Diesen Luxus-Camper tauschst du für kein Zelt der Welt ein!

1 / 13
Diesen Luxus-Camper tauschst du für kein Zelt der Welt ein!
Du bewegst dich gerne an der frischen Luft – in einem lumpigen 18 Tonnen schweren Luxus-Camper, dessen lausiger 720-PS-Motor Mutter Natur so richtig Dampf macht? Du bist bereit ...
quelle: catersnews / / 1147780
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Str ant (Darkling)
13.09.2017 20:10registriert Juli 2015
Ein Banker wettert gegen Krypto-Währung
Edison wettert und verteufelte Tesla keine Überraschung
317
Melden
Zum Kommentar
7
Die verrückte Geschichte, wie Renate Wild (55) in die Armut rutschte
Über 700'000 Menschen in der Schweiz leben in Armut. Eine von ihnen ist Renate Wild. Die 55-Jährige ist in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Nach einem schweren Schicksalsschlag muss sie seit Jahren mit dem Existenzminimum auskommen.

«Ich hatte mein ganzes Leben finanzielle Probleme. Gereicht hat es nie.» Das sagt Renate Wild, zweifache Mutter und verwitwet. Wild gehört zu den 702'000 Personen, die in der Schweiz 2022 in Armut lebten.

Zur Story