Wirtschaft
Luftfahrt

Swiss offeriert deutschen Passagieren Schnäppchen – Schweizer lässt sie bluten

Umstrittene Tarifpolitik

Swiss offeriert deutschen Passagieren Schnäppchen – Schweizer lässt sie bluten

21.09.2014, 10:0221.09.2014, 11:22
Mehr «Wirtschaft»
Die Tarifpolitik der Swiss sorgt immer wieder für Unmut.
Die Tarifpolitik der Swiss sorgt immer wieder für Unmut.Bild: Getty Images North America

Wer dieser Tage mit der Fluggesellschaft Swiss nach Peking fliegt, kann sein blaues Wunder erleben. Passagiere, die von Frankfurt via Zürich reisen, profitieren von einem Spezialtarif von 550 Euro. Wer erst in Zürich in die gleiche Maschine steigt, zahlt 40 Prozent mehr, berichtet die «SonntagsZeitung» mit Verweis auf eine Stichprobe.

Neu sind diese Praktiken nicht, sie sorgen aber immer wieder für rote Köpfe. Denn wer vermeintlich schlau ist, sein Ticket im Internet ab Frankfurt bucht und erst in Zürich einsteigt, erlebt gleich noch eine böse Überraschung: Ihm wird «der tatsächlich anwendbare Tarif für die geänderte Flugroute berechnet», sagte eine Swiss-Sprecherin. Im Klartext: Er muss die vermeintlich gesparten 40 Prozent nachzahlen und erst noch eine Änderungsgebühr berappen.

Juristen bezweifeln, ob die entsprechenden Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zulässig sind. Die Stiftung für Konsumentenschutz prüft laut «SonntagsZeitung» eine Klage. Allerdings kam es in solchen Fällen noch nie zu einem Urteil, weil die Airlines Gerichtsentscheide scheuen und lieber einen Vergleich abschliessen. Allerdings ist derzeit ein Fall in Basel hängig. (pbl)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lumpirr01
21.09.2014 11:37registriert März 2014
Diese Preisgestaltung nach Lebensstandard haben wir in der Schweiz für fast alle Produkte und Dienstleistungen wie z. Bsp. Lebensmittel (insbesondere Fleisch), Medikamente, Fahrzeuge, usw....
Eine Änderung dieser Situation wurde ja bekanntlich diese Woche durch unsere lieben Volksvertreter in Bern durch Abschmetterung eines revidierten Kartellgesetz bestätigt.......
220
Melden
Zum Kommentar
4
Die EU eröffnet Verfahren gegen Apple, Google und Meta – das blüht den Tech-Konzernen nun
Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen Apple, Alphabet (Google) und den Facebook-Konzern Meta eingeleitet. Das Wichtigste im Überblick.

Die Europäische Kommission eröffnet ein Verfahren gegen Apple, die Google-Mutter Alphabet und Facebooks Mutterkonzern Meta. Zudem wurden «Ermittlungsschritte» gegen Amazon angekündigt. Auch gegen den chinesischen Konzern hinter der App Tiktok leitete die Behörde ein Verfahren ein.

Es soll geprüft werden, ob die Tech-Konzerne aus den USA und China gegen neue EU-Regeln verstossen haben, wie die Kommission am Montag mitteilte. Für grosse Digitalkonzerne gelten in der EU seit Anfang März strengere Vorschriften, die ihre Marktmacht beschränken sollen.

Zur Story