Die SBB macht in Winterthur Platz für das erwartete Passagierwachstum. Der viertgrösste Bahnhof der Schweiz wird bis Ende 2018 für 110 Millionen Franken ausgebaut. 1,7 Kilometer Gleis und rund 40 Weichen werden ersetzt und Perrons und Dächer verlängert. Der Bahnhof wird damit für rund drei Jahre zur Grossbaustelle.
Gleichzeitig schreitet das Projekt «Masterplan Bahnhof» der Stadt Winterthur voran. Dieses umfasst eine Rundumerneuerung des Bahnhofsgebiets, inklusive Unterführung und Einkaufsmöglichkeiten. Baubeginn ist voraussichtlich 2017.
Insgesamt werden somit in den nächsten Jahren 200 Millionen Franken in den Umbau des Bahnhofareals investiert.
Klotzen, nicht kleckern! #SBB und @StadtWinterthur rüsten den Bahnhof für total 200 Mio. Franken auf. http://t.co/DI3B7Q6oqA
— SRF Regionaljournal (@srfzuerich) 9. September 2014
Bereits heute nutzen an Werktagen rund 100'000 Passagiere den Bahnhof Winterthur. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 werden es voraussichtlich noch einige mehr: Mehrere S-Bahnlinien verkehren dann im Viertelstundentakt, so etwa die S11 und die S12. Dazu kommen zusätzliche Verbindungen zwischen Zürich und St. Gallen, die über Winterthur fahren.
Damit diese Leistungssteigerung realisiert werden kann, muss die SBB den Bahnhof Winterthur für rund drei Jahre zu einer Grossbaustelle machen.
Im Einfahrtsbereich aus Richtung Zürich wird ein weiteres Gleis gebaut, damit mehr Züge abgewickelt werden können. 1,5 Kilometer Fahrleitungen und 320 Fundamente müssen erneuert werden, wie die SBB-Verantwortlichen am Dienstag vor den Medien erklärten.
Gemäss Angaben der SBB ist der Baustart für September 2015 vorgesehen. In Betrieb genommen werden die neuen Anlagen dann Ende 2018.
Die Rechnung übernimmt vor allem der Bund: Er zahlt voraussichtlich 92 der insgesamt 110 Millionen Franken. Die restlichen 18 Millionen stammen vom Kanton Zürich.
Je früher, desto besser!Bahnhof Winterthur wird massiv ausgebaut
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— Onoria Bozzato (@OnoriaBozzato) 9. September 2014
Auch abseits der eigentlichen SBB-Baustelle wird am Winterthurer Bahnhof rege gebaut: Nach wie vor realisiert die Stadt ihren so genannten «Masterplan Bahnhof», die Rundumerneuerung des Bahnhofsgebietes. Im Jahr 2009 bewilligten die Stimmberechtigen dafür einen Rahmenkredit von 84 Millionen Franken.
Übersicht über die wichtigsten Punkte des «Masterplan Bahnhof»
SBB-Visualisierungen des Masterplan Bahnhof
Beim Bezahlen kommt die Stadt Winterthur günstig davon: Sie muss für die Veloquerung theoretisch 6 Millionen Franken beisteuern, kann diesen Betrag aber voraussichtlich der so genannten Baupauschale des Kantons anrechnen. Stimmt die Volkswirtschaftsdirektion zu, entstehen den Winterthurer Steuerzahlern somit keine Kosten.
Die restlichen Millionen stammen – wie auch bei der SBB-Grossbaustelle – von Bund und Kanton. Der Baustart für die Unterführung mit Veloquerung ist für Januar 2017 vorgesehen. Im Dezember 2018 sollen die ersten Passanten die Gleise unterqueren können. Ladenflächen und Veloquerung werden voraussichtlich im Dezember 2020 in Betrieb genommen.
(wst/sda)