Wirtschaft
Ostschweiz

Bahnhof Winterthur wird zur Grossbaustelle: Neue Gleise, neue Perrons, grössere Unterführung

ÖV

Bahnhof Winterthur wird zur Grossbaustelle: Neue Gleise, neue Perrons, grössere Unterführung

09.09.2014, 15:52
Mehr «Wirtschaft»
Frontansicht des Bahnhofs Winterthur
Frontansicht des Bahnhofs WinterthurBild: KEYSTONE

Die SBB macht in Winterthur Platz für das erwartete Passagierwachstum. Der viertgrösste Bahnhof der Schweiz wird bis Ende 2018 für 110 Millionen Franken ausgebaut. 1,7 Kilometer Gleis und rund 40 Weichen werden ersetzt und Perrons und Dächer verlängert. Der Bahnhof wird damit für rund drei Jahre zur Grossbaustelle.

Gleichzeitig schreitet das Projekt «Masterplan Bahnhof» der Stadt Winterthur voran. Dieses umfasst eine Rundumerneuerung des Bahnhofsgebiets, inklusive Unterführung und Einkaufsmöglichkeiten. Baubeginn ist voraussichtlich 2017.

Insgesamt werden somit in den nächsten Jahren 200 Millionen Franken in den Umbau des Bahnhofareals investiert.

Bahnhof stösst an seine Grenzen

Bereits heute nutzen an Werktagen rund 100'000 Passagiere den Bahnhof Winterthur. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 werden es voraussichtlich noch einige mehr: Mehrere S-Bahnlinien verkehren dann im Viertelstundentakt, so etwa die S11 und die S12. Dazu kommen zusätzliche Verbindungen zwischen Zürich und St. Gallen, die über Winterthur fahren.

Bahnhof Winterthur - Blick auf die Geleise in Richtung St.GallenBild: KEYSTONE

Drei Jahre Grossbaustelle

Damit diese Leistungssteigerung realisiert werden kann, muss die SBB den Bahnhof Winterthur für rund drei Jahre zu einer Grossbaustelle machen. 

Im Einfahrtsbereich aus Richtung Zürich wird ein weiteres Gleis gebaut, damit mehr Züge abgewickelt werden können. 1,5 Kilometer Fahrleitungen und 320 Fundamente müssen erneuert werden, wie die SBB-Verantwortlichen am Dienstag vor den Medien erklärten.

Gemäss Angaben der SBB ist der Baustart für September 2015 vorgesehen. In Betrieb genommen werden die neuen Anlagen dann Ende 2018.

Die Rechnung übernimmt vor allem der Bund: Er zahlt voraussichtlich 92 der insgesamt 110 Millionen Franken. Die restlichen 18 Millionen stammen vom Kanton Zürich.

Masterplan Bahnhof

Auch abseits der eigentlichen SBB-Baustelle wird am Winterthurer Bahnhof rege gebaut: Nach wie vor realisiert die Stadt ihren so genannten «Masterplan Bahnhof», die Rundumerneuerung des Bahnhofsgebietes. Im Jahr 2009 bewilligten die Stimmberechtigen dafür einen Rahmenkredit von 84 Millionen Franken.

Übersicht über die wichtigsten Punkte des «Masterplan Bahnhof»

  • Neue Einkaufsmöglichkeiten
  • Breitere Personenunterführung
  • Neue Veloquerung

SBB-Visualisierungen des Masterplan Bahnhof

Bund und Kanton übernehmen Löwenanteil

Beim Bezahlen kommt die Stadt Winterthur günstig davon: Sie muss für die Veloquerung theoretisch 6 Millionen Franken beisteuern, kann diesen Betrag aber voraussichtlich der so genannten Baupauschale des Kantons anrechnen. Stimmt die Volkswirtschaftsdirektion zu, entstehen den Winterthurer Steuerzahlern somit keine Kosten.

Die restlichen Millionen stammen – wie auch bei der SBB-Grossbaustelle – von Bund und Kanton. Der Baustart für die Unterführung mit Veloquerung ist für Januar 2017 vorgesehen. Im Dezember 2018 sollen die ersten Passanten die Gleise unterqueren können. Ladenflächen und Veloquerung werden voraussichtlich im Dezember 2020 in Betrieb genommen. 

(wst/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Leere Staatskassen: Jetzt will Europa die Ersparnisse seiner Bürger anzapfen
Der europäische Binnenmarkt verliert an Bedeutung. Die USA und China hängen die EU wirtschaftlich ab. Jetzt soll das Steuer herumgerissen werden. Private Investitionen sollen den alten Kontinent wieder wettbewerbsfähig machen.

30 Jahre ist es her, seit der europäische Binnenmarkt vollendet wurde. Das war lange eine Erfolgsstory: Der Abbau von gegenseitigen Handelshürden hat Europa Wachstum beschert.

Zur Story