Wirtschaft
Schweiz

5 Schweizer Firmen und was aus ihnen in China geworden ist

China meets Switzerland: Ren Jianxin von ChemChina und Syngenta-Präsident Michel Demare.
China meets Switzerland: Ren Jianxin von ChemChina und Syngenta-Präsident Michel Demare.
Bild: EPA/KEYSTONE

5 Schweizer Firmen, die wie Syngenta nach China verkauft wurden – das ist aus ihnen geworden

03.02.2016, 16:4104.02.2016, 18:34
Mehr «Wirtschaft»

Eterna

Bild
Bild: KEYSTONE
  • Verkaufsjahr: 2011
  • Käufer: Haidan-Konzern

Mit der Übernahme wollte China Haidan der traditionsreichen Uhrenmarke Eterna aus Grenchen wieder neues Leben einhauchen. Die Chinesen setzte auf rigorose Kostenkontrolle und Gewinnoptimierung. Sogar der CEO, Jianguang Shang, wurde ins Management von Eterna integriert. Zuletzt verzeichnete Eterna einen Personalzuwachs. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg nach Firmenangaben von 62 auf 80.

Corum

Bild
Bild: KEYSTONE
  • Verkaufsjahr: 2013
  • Käufer: Haidan-Konzern

Zwei Jahre nach Eterna griff der Haidan-Konzern erneut nach einer Schweizer Uhrenfirma: Das 1955 gegründete Unternehmen Corum aus La-Chaux-de-Fonds. Auch bei Corum scheint sich die Strategie der Chinesen zu bewähren: Kurzarbeit oder Entlassungen stehen und standen nicht zur Diskussion. Corum beschäftigt 80 Personen in La Chaux-de-Fonds und 30 Angestellte im Rest der Welt.

Saurer

Bild
Bild: KEYSTONE
  • Verkaufsjahr: 2012
  • Käuferin: Jinsheng-Gruppe
Du hast watson gern?
Sag das doch deinen Freunden!
Mit Whatsapp empfehlen

2012 verkaufte OC Oerlikon die Geschäftseinheiten Naturfasern und Textilkomponenten für rund 650 Millionen Franken an die chinesische Jinsheng-Gruppe. Zur Übernahme gehörten auch die Schweizer Standorte der traditionsreichen Textilmaschinenfirma Saurer in Arbon und Wattwil mit allen rund 180 Mitarbeitenden. Auch diese Übernahme scheint zu funktionieren: Jinsheng verhalf Saurer zu mehr Aufträgen auf dem asiatischen Markt. Ende 2016 soll Saurer in Schanghai an die Börse gehen.

Swissmetal

Bild
Bild: KEYSTONE
  • Verkaufsjahr: 2012
  • Käuferin: Baoshida Beteiligungsgesellschaft

Bei der Kupferproduzentin Swissmetal waren die Chinesen die Rettung: Die Investoren der Beteiligungsgesellschaft Baoshida kauften 2012 die Werke in Reconvilier BE und Dornach SO und retteten so Dutzende Jobs. Das Metallwerk stand bereits in Liquidation.

Es gab einen Aderlass, der allerdings noch sanft ausfiel: Ein Jahr nach der Übernahme wurden 20 der 250 Angestellten im bernischen Reconvilier und im solothurnischen Dornach entlassen. Bis 2018 werden nun alle Stellen in Reconvilier zusammengefasst.

Hotel Palace Luzern

Bild
Bild: KEYSTONE
  • Verkaufsjahr: 2015
  • Käufer: Investor Yunfeng Gao

Im Herbst letzten Jahres verkaufte der Immobilienfonds der CS das traditionsreiche Palace Hotel in Luzern an den chinesischen Investor Yunfeng Gao. Was aus dem Hotel Palace wird, muss sich erst noch zeigen. Gao hat sich kurz nach der Übernahme bereit erklärt, die nötigen finanziellen Mittel für Renovierungsarbeiten zur Verfügung zu stellen.

Gao ist in der Schweizer Hotellandschaft kein Unbekannter: Der Chinese hat bereits in zwei Hotels in Melchsee-Frutt investiert. In Engelberg plant er ein Hotelprojekt für 100 Millionen Franken.

Weitere China-Deals in Sicht

Im letzten Jahr haben auch die chinesischen Firmen HNA Group und Wanda Group nach Schweizer Firmen gegriffen: HNA kaufte den Flughafendienstleister Swissport, Wanda kaufte den Zuger Sportrechtevermarkter Infront Sports&Media.

Wie es mit diesen beiden Firmen weitergeht, ist zurzeit noch offen. Bei Swissport hiess es, das Unternehmen werde innerhalb der HNA-Gruppe weiter als eigenständiger Betrieb operieren.

Klar ist aber: Die Einkaufstour der Chinesen in der Schweiz ist noch lange nicht zu Ende. Laut der Investmentbank JP Morgan sind 2016 so viele Schweizer Firmenkäufe und -fusionen zu erwarten wie seit Jahren nicht mehr – und einige davon werden Milliardendeals. Da werden die Chinesen nicht abseits stehen.

(egg)

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

Erkennst du diese minimalisierten Marken-Logos?

1 / 47
Erkennst du diese minimalisierten Marken-Logos?
Der in Brasilien geborene Designer Pedro Fonseca Almeida hat verschiedene bekannte Markenlogos für eines seiner Projekts minimalistisch dargestellt. Errätst du noch, welche Logos sich dahinter verstecken?
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Kevegoal
03.02.2016 17:51registriert März 2014
Die Chinesen machen es immerhin besser als manche Amerikaner. Siehe GE mit Alstom.
313
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pater Noster
03.02.2016 18:39registriert Dezember 2014
Ich habe gerade gesehen, das 20 Minuten den fast genau gleichen Artikel ca. eine halbe Stunde nach Watson publiziert hat. Ist das abgeschrieben? Oder reiner Zufall?
276
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lumpirr01
03.02.2016 17:43registriert März 2014
Umgekehrt haben natürlich auch Schweizer Firmen mehrere, jedoch eher kleinere ausländische Unternehmen gekauft. Spontan kommt mir da als Beispiel die Roche in den Sinn, welche für etwas mehr als 1 Milliarde Franken den US-Krebsspezialisten Foundation Medicine (FMI) sowie das französische Biotechunternehmen Trophos für 460 Millionen Franken gekauft haben. Zukäufe nach dem Motto "klein aber fein" macht in meinen Augen für die Schweizer durchaus mehr Sinn als der Kauf von riesigen Multis...........
211
Melden
Zum Kommentar
27
Twint integriert Cumulus und Co. ins Bezahlen an der Ladenkasse – so funktioniert es
Twint versucht, Kundenkarten wie Migros Cumulus direkt in den Zahlungsvorgang an der Ladenkasse zu integrieren. Davon sollen Konsumenten und Händler profitieren.

2023 wurde an den Schweizer Ladenkassen fast doppelt so häufig mit Twint bezahlt als noch im Vorjahr. Mit ein Grund dafür dürfte sein, dass Nutzerinnen und Nutzer seit einiger Zeit unter anderem die Coop Supercard in der Bezahl-App hinterlegen können und beim Bezahlen mit Twint Treuepunkte sammeln, ohne zusätzlich das Kärtchen zücken zu müssen. Bislang konnten aber nur wenige Kundenkarten in der App hinterlegt werden. Das soll sich nun ändern.

Zur Story