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Minus 15,8 Prozent: Massiver Gewinneinbruch bei Nestlé.

Minus 15,8 Prozent: Massiver Gewinneinbruch bei Nestlé

15.02.2018, 07:2015.02.2018, 11:06
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Der Umbau des neuen Nestlé-Chefs hat sich 2017 negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Eine Abschreibung und Restrukturierungskosten führten zu einem Gewinneinbruch. Das Wachstum hat sich auf 2,4 Prozent verlangsamt.

Der Gewinn des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé ist im letzten Jahr wegen einer Wertminderung der Sparte Hautgesundheit und Restrukturierungskosten um 15,8 Prozent auf 7,2 Milliarden Franken gesunken, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte.

ARCHIVBILD - NESTLESKIN HEALTH SCHLIESST IN EGERKINGEN, SOLOTHURN EINE FABRIK. 190 STELLEN SIND BEDROHT - Nestle's CEO Ulf Mark Schneider speaks during the 2016 full-year results press conference ...
Ernüchterndes Ergebnis für Nestlé-CEO Mark Schneider.Bild: KEYSTONE

Mit einem organischen Wachstum von 2,4 Prozent fiel Nestlé hinter die Werte der Vorjahre zurück. Beim organischen Wachstum werden Wechselkurseffekte, Käufe und Verkäufe herausgerechnet.

Das organische Wachstum liege wegen einer schwachen Umsatzentwicklung Ende des Jahres unterhalb der Erwartungen, begründet Nestlé-Chef Mark Schneider. Während die Umsatzentwicklung in Europa und Asien erfreulich gewesen sei, verhielten sich die Märkte Nordamerika und Brasilien schwierig.

Magere 0,4 Prozent auf 89,8 Milliarden Franken nahm das Wachstum in Franken zu. Dämpfend hätten sich auch die Verkäufe von Unternehmensteilen ausgewirkt, heisst es.

Beschleunigtes Wachstum 2018 erwartet

Da der neue Konzernchef in seinem ersten Jahr die Restrukturierungen beschleunigte, nahmen die Restrukturierungskosten und Aufwendungen um 900 Millionen auf 1,5 Milliarden zu. Das operative Ergebnis sank in der Folge um 3,4 Prozent auf 13,2 Milliarden Franken.

Das Rückgang der operativen Gewinnmarge um 60 Basispunkte auf 14,7 Prozent entspreche den Erwartungen. Die bereinigte operative Marge stieg dagegen auf 40 Basispunkte auf 16,4 Prozent. Nestlé peilt bis 2020 eine bereinigte Marge von 17,5 bis 18,5 Prozent an.

Schneider sieht sich auf Kurs diese Marge bis dann zu erreichen. Für nächstes Jahr erwartet er ausserdem eine Verbesserung beim organischen Wachstum.

Umbau hält an

Die zahlreichen Verkäufe wie etwa das US-Süsswarengeschäft sowie Käufe beispielsweise des kanadischen Vitaminherstellers Atrium sollen Nestlé zu einem margenstärkeren Portfolio verhelfen.

Bereits kündet Nestlé den nächsten möglichen Verkauf an - des Gerber Lebensversicherungsgeschäfts, das 840 Millionen Franken Umsatz erzielt und 2007 von Novartis übernommen wurde.

Für die rund 23-prozentige Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L ́Oréal will sich Nestlé alle Optionen offenhalten. Laut Mitteilung soll daher das im März auslaufende Aktionärsabkommen mit der Familie Bettencourt nicht verlängern werden. Die Beteiligung bleibe jedoch eine wichtige Anlage.

In seinem ersten Jahr hat Schneider mit 7,45 Millionen Franken deutlich weniger verdient als sein Vorgänger Paul Bulcke mit 9 Millionen Franken. (sda)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hugeyun
15.02.2018 09:50registriert Januar 2016
So wie Nestlé ihre aufgekauften Unternehmen ausnimmt und auf Moral verzichtet, während das Management sich eine goldene Nase verdient, soll dies ihnen ganz recht geschehen, wobei wahrscheinlich nur der Kunde und der kleine Arbeitnehmer später diesen Gewinneinbruch durch Wertminderung in Form höherer Preise und geringerer Löhne zu spüren bekommt.
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elias776
15.02.2018 07:22registriert Mai 2017
Freut mich irgendwie
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