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Flughafen Genf will Air-Berlin-Piloten notfalls Cash abknöpfen

epa06145687 An aircraft of the German carrier Air Berlin maneuvers at Airport Tegel in Berlin, Germany, 15 August 2017. Reports on 15 August 2017 state Air Berlin, Germany's second largest airlin ...
Air Berlin ist pleite. Nun will Lufthansa Teile der Airline übernehmen. Bild: EPA/EPA

Flughafen Genf will Air-Berlin-Piloten notfalls Cash abknöpfen

16.08.2017, 06:4216.08.2017, 07:46
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Air Berlin ist pleite. Der Flughafen Genf hat bereits auf die Insolvenz reagiert. Fortan muss die Airline die Landegebühren von rund 500 Franken im Voraus bezahlen. Sollte das Geld ausgehen und keine neue Vorauszahlung eintreffen, verlange der Flughafen wie in anderen Insolvenzfällen Bargeld vom Piloten. Dies sagte Flughafensprecher Bertrand Stämpfli der Nachrichtenagentur DPA. 

In dem Fall gehe ein Mitarbeiter nach der Landung der Maschinen sofort zum Cockpit. Entweder kassiere er das Geld in bar sofort beim Piloten oder er begleite den Piloten für eine Zahlung mit der Kreditkarte zum Flughafenterminal, sagte Stämpfli weiter. 

Steigen nun Ticketpreise an? 

Eine Teil-Übernahme der insolventen Air Berlin durch den Lufthansa-Konzern muss nach Auffassung eines Konsumentenschützers nicht automatisch zu höheren Ticketpreisen für Passagiere führen. Seiner Einschätzung nach leidet das Unternehmen an Überkapazitäten, die abgebaut werden dürften.

«Es wird auch darauf ankommen, wer noch zum Zuge kommt», sagte der Touristik-Experte der deutschen Verbraucherzentrale Bundesverband, Felix Methmann, der Nachrichtenagentur DPA. Der Wettbewerb auf dem deutschen Luftverkehrsmarkt könne sich künftig durchaus verschärfen, sagte er mit Blick auf die Angebote zahlreicher europäischer Billigfluggesellschaften.

Er gehe davon aus, dass die Air Berlin übernehmenden Gesellschaften das Geschäft besser organisieren werden als das Unternehmen bislang selbst, sagte Methmann. «Die haben viele ihrer Flugzeuge schlicht nicht vollbekommen.» Es sei aus seiner Sicht möglich, dass bereits der Insolvenzverwalter Überkapazitäten aus dem Angebot nehme und unrentable Verbindungen streiche.

Vor allem der irische Billigflieger Ryanair hatte die am Dienstag verkündete Insolvenz und die staatliche Zwischenfinanzierung von 150 Millionen Euro scharf kritisiert. Sie laufe auf eine Übernahme der Air Berlin durch die Lufthansa hinaus und werde in Deutschland zu höheren Ticketpreisen führen. Der andere grosse Billigflieger Easyjet soll Branchengerüchten zufolge an Teilen von Air Berlin interessiert sein. (sda/dpa)

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