Wirtschaft
Schweiz

Papierknappheit in Europa: Tages-Anzeiger und 20 Minuten mit weniger Seiten.

ZUR SCHLIESSUNG DER DRUCKEREI NZZ PRINT STELLEN WIR IHNEN AM MITTWOCH, 27. MAI 2015, FOLGENDES NEUES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- The rolled up preprint in the printing plant of the Neue Zuercher Z ...
Begehrtes, aber knappes Gut: In der Schweiz fehlt es derzeit an Zeitungspapier.Bild: KEYSTONE

Warum ein Brand in Polen das «20 Minuten» dünner macht

25.04.2018, 10:1025.04.2018, 10:49
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Der «Tages-Anzeiger» und die Regionalausgaben von «20 Minuten» in Basel, Luzern und Zürich werden für rund zwei Wochen etwas dünner: Nachdem der europäische Papiermarkt ohnehin schon angespannt ist, kam es Mitte März noch zu einem Grossbrand in einer Fabrik des Papierherstellers International Paper im polnischen Kwidzyn. Die Flammen beschädigten Maschinen, die Zeitungspapier herstellen, teilweise sehr stark. Die Produktion konnte seither nur schleppend wieder aufgenommen werden.

Die Kombination eines ohnehin schon angespannten Marktes und des Produktionsausfalls in Polen hat Folgen: Zeitungspapier ist europaweit knapp. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» erklärte Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer, dass zwar weder der «Tagi» noch «20 Minuten» auf Papier aus Kwidzyn gedruckt werden. Doch verschärft der unerwartete Ausfall die am europäischen Markt bereits bestehenden Engpässe. Kurzfristig könnten die Lieferanten die vereinbarten Papiermengen nicht liefern, bestätigte Zimmer am Dienstagabend einen entsprechenden Bericht von «persoenlich.com».

Vier Seiten weniger pro Tag

Deshalb werden der «Tages-Anzeiger» sowie die Basler, Luzerner und Zürcher Ausgaben von «20 Minuten» für rund zwei Wochen im Durchschnitt mit vier Seiten weniger produziert als üblich. Dabei handle es sich um eine Vorsichtsmassnahme, wie Zimmer dem «Tages-Anzeiger» erklärt. So könnten kurzfristige Engpässe vermieden werden, damit man im Fall eines ausserordentlichen Nachrichtenereignisses weiterhin reagieren könne. Die vorübergehende Reduktion bedeutet laut Zimmer nicht zwingend weniger redaktionelle Seiten. Um das zu verhindern, könnten beispielsweise Seiten oder Eigeninserate  verschoben werden.

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Die angespannte Lage auf dem Zeitungspapiermarkt lässt sich auch an den Preisen festmachen. Diese erhöhten sich im März zeitweise um 40 Dollar pro Tonne auf 1170 Dollar. Dies war der erste Anstieg seit dem Jahr 2016. Auslöser war die kleinere Produktionsmenge, bei gleichbleibender Nachfrage. In der Branche rechnet man gemäss «Tages-Anzeiger» mit einem weiteren Preisanstieg. Ein zusätzlicher Kostentreiber: Weil in den vergangenen Monaten auch die Preise für das hochwertigere Zeitschriftenpapier angestiegen sind, wechselten zahlreiche Kunden auf dem europäischen Makrt vom teuren Magazin- auf das günstigere Zeitungspapier. (cbe/sda)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ChlyklassSFI // FCK NZS
25.04.2018 11:05registriert Juli 2017
Auf den Informationsgehalt hat das keinen Einfluss bei "20 Minuten". Mit keinem Zeitungspapier würden nicht weniger Informationen vermittelt.
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