Die Schweizer Wirtschaft ist beim Wachstum nicht länger das Schlusslicht: Mit dem Wachstum im dritten Quartal habe die Schweiz zu ihren wichtigsten Handelspartnern aufgeschlossen, sagte Eric Scheidegger, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).
Es sei das stärkste Quartalswachstum seit Ende 2014. Die Euro-Zone und die USA legen schon seit längerem höhere Wachstumsquoten vor.
Nachdem verschiedene Frühindikatoren für die Schweiz seit Anfang Jahr sehr gut ausgefallen seien, sei das Wachstum nun reell angekommen, sagte Scheidegger am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Die Wirtschaft wuchs im dritten Quartal um 0,6 Prozent.
Die Industrie sei nun bereits drei Quartale in Folge gut gelaufen. «Das bestätigt, dass sie den Frankenschock soweit überwunden hat.» Da nun auch der Handel und das Gastgewerbe anzögen, sei die Überwindung des Frankenschocks breit abgestützt.
Zwar habe sich beim Handel vor allem der Grosshandel dynamisch entwickelt. Es gebe jedoch Indikationen, dass nun auch der Detailhandel die Talsohle erreicht habe und es wieder aufwärts gehen könne. So habe auch der Privatkonsum nach einer zwischenzeitlichen Schwäche zu seinem langfristigen durchschnittlichen Wachstum zurückgefunden.
Ebenfalls breiter abgestützt sind laut Scheidegger die Ausfuhren: Im dritten Quartal wurden neben pharmazeutischen Produkten auch mehr Maschinen verkauft.
«Was nun noch fehlt, ist der Schwung bei der Beschäftigung», sagte Scheidegger. Dieser sei bislang ausgeblieben, was auch die Schwäche in den binnenorientierten Branchen in den letzten Quartalen erkläre.
Immerhin seien im 3. Quartal nun erstmals deutliche Impulse gekommen und das Seco erwarte, dass die Beschäftigung im kommenden Jahr deutlicher nachziehe: Für dieses Jahr prognostizieren die Seco-Experten einen Beschäftigungszuwachs von 0,3 Prozent, für 2018 einen Zuwachs von 0,8 Prozent. (sda)