Eine mutmassliche Grossbande von Zechprellern treibt Gastwirte in der spanischen Provinz León zur Weissglut. In den vergangenen Tagen wurden in der Region im Nordwesten des Landes mindestens zwei Fälle bekannt, bei denen zwischen 120 und 200 Gäste nach Speis und Trank unerkannt verschwanden, ohne die Rechnung zu bezahlen.
Ermittlungen seien aufgenommen worden, wurde ein Sprecher der paramilitärischen Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) von der Zeitung «El País» zitiert. Noch könne man allerdings nicht sagen, ob es sich tatsächlich – wie angenommen – um vorsätzlich geplanten Betrug oder aber um «einen schlechten Scherz» handle.
Der erste Fall ereignete sich den Angaben zufolge vor einigen Tagen in der Gemeinde Ponferrada. Zwischen 150 und 200 Gäste einer Hochzeit seien im Restaurant «El Rincón de Pepín» praktisch alle gleichzeitig weggelaufen, noch bevor ihnen die Rechnung in Höhe «zwischen 10'000 und 12'000 Euro» präsentiert werden konnte.
Am Montag wiederholte sich dann das Schauspiel in Bembibre, nur knapp 20 Kilometer von Ponferrada entfernt. Die rund 120 Gäste einer Taufe verschwanden dort kurz vor dem Dessert.
Die Höhe des Schadens für Antonio Rodríguez, den Chef des Restaurants «El Carmen»: Rund 2000 Euro. «Sie rannten alle plötzlich wild davon. Das Personal konnte die Flucht bei so vielen Gästen nicht verhindern», sagte Rodríguez dem Portal «Leonoticias». (sda/dpa)