Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
FoxNews ist so etwas wie das inoffizielle Parteiorgan der Republikaner. Obwohl sich der Kanal brüstet, «fair und ausgewogen» zu berichten, strahlt er täglich eine Hassorgie gegen Linke, Feministen und Schwule aus. Bill O’Reilly, Sean Hannity & Co. sind die Bannerträger der Neo-Konservativen, der Neo-Liberalen, der Tea Party, der Evangelikalen und von allem, was sich sonst noch so am rechten Rand befindet.
Eine Ausnahme gibt es allerdings bei der «Prawda der Rechten»: Megyn Kelly. Die attraktive Moderatorin hat sich schon im Vorwahlkampf mit Donald Trump angelegt. Beim ersten Duell der damals noch zehn Kandidaten der Republikaner hielt sie ihm seine abschätzigen Äusserungen über Frauen vor. Trump reagierte, wie er immer reagiert: Er twitterte, Kelly habe wohl gerade die Monatsperiode gehabt und sei deshalb nicht ganz zurechnungsfähig gewesen.
Im Sommer kam es zu einer Versöhnung zwischen Trump und Kelly. Doch jetzt ist der Streit erneut ausgebrochen. Trump ist inzwischen so dünnhäutig geworden, dass er sich praktisch nur noch von seinem Schosshund Sean Hannity interviewen lässt. Ein Interview in der Kelly-Show hatte er zuvor abgelehnt. Das liess sich die Starmoderatorin nicht bieten und kritisierte ihn deswegen in ihrer eigenen Sendung (siehe Video).
«Mit allem gebotenen Respekt für meine Kollegen: Donald Trump begibt sich praktisch nur noch zu Hannity und wagt sich nicht mehr an für ihn unsichere Orte. Das wird ihm nicht helfen, seine Basis auszuweiten», erklärte Kelly.
Das wiederum brachte Hannity auf die Palme. Kelly solle doch bitte schön wütend auf Hillary Clinton sein, twitterte er und warf ihr vor, Clinton zu unterstützen.
@megynkelly u should be mad at @HillaryClinton Clearly you support her. And @realDonaldTrump did talk to u. https://t.co/vsQiNMgHut
— Sean Hannity (@seanhannity) 6. Oktober 2016
Der Streit zwischen den FoxNews-Stars könnte sich ausweiten. Megyn Kelly ist tatsächlich weit kritischer mit dem Trump-Lager als ihre Kollegen. Kellyanne Conway, Trumps neue Wahlkampfmanagerin, ist in den letzten Tagen von ihr sehr hart angegangen worden. Vor allem nervt sich Megyn Kelly gewaltig über Trumps Duell mit der ehemaligen Miss Universe Alicia Machado.
Der Streit der Starmoderatoren ist eine weitere Belastungsprobe für FoxNews. Im Sommer wurde der geistige Vater und starke Mann Roger Ailes entlassen. Verschiedene Frauen hatten öffentlich erklärt, er habe sie sexuell belästigt. Ailes ist inzwischen Berater bei Donald Trump. Sean Hannity hat ihn vehement gegen diese Anschuldigungen verteidigt. Megyn Kelly hat sich nicht geäussert.
Kelly ist die erklärte Favoritin bei den Söhnen von Rupert Murdoch, dem Besitzer von FoxNews. Gerüchteweise möchten sie den Sender ein bisschen mehr Mitte rechts positionieren. Kelly wäre dazu die Idealbesetzung. Anders als Hannity geniesst sie auch bei den linksliberalen Journalisten hohes Ansehen.
Sein verunglückter Auftritt beim ersten TV-Duell und seine sinnlose Kampagne gegen Alicia Machado haben Trump im Kampf gegen Hillary Clinton wieder zurückgeworfen. Ein neuer Streit mit Megyn Kelly hätte für ihn verheerende Folgen. So gesehen könnte der Konflikt bei FoxNews in den nächsten Tagen die Wahlen entscheiden.