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«Ist der Peso heute teuer, erlischt bei Trump wohl bald das Feuer»

U.S. Democratic presidential nominee Hillary Clinton acknowledges the crowd at a campaign rally in Cleveland, Ohio, U.S. November 6, 2016. REUTERS/Brian Snyder
Die Börse sieht sie nach den jüngsten Veröffentlichungen des FBI wieder als Wahlsiegerin: Demokratin Hillary Clinton.Bild: BRIAN SNYDER/REUTERS

«Ist der Peso heute teuer, erlischt bei Trump wohl bald das Feuer»

07.11.2016, 01:3607.11.2016, 08:30
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Steigende Aussichten auf einen Sieg von Hillary Clinton bei der US-Präsidentenwahl haben am Montag den Aktienmärkten Auftrieb gegeben. Auch der Dollar und der mexikanische Peso legten zu. Anleger reagierten erleichtert darauf, dass die Bundespolizei FBI nach weiteren Ermittlungen in Clintons E-Mail-Affäre keine Anhaltspunkte für eine Anklage fand.

Die Terminkontrakte auf den Wall-Street-Index S&P-500 notierten zu Beginn der neuen Handelswoche 1.4 Prozent im Plus. Das Börsenbarometer S&P-500 hatte zuletzt so viele Tage hintereinander nachgegeben wie seit mehr als 35 Jahren nicht mehr.

«Börsenschreck» Trump

Anlass war die Bekanntgabe weiterer FBI-Untersuchungen zu Clinton-E-Mails am 28. Oktober. Dies führte dazu, dass der Umfragenvorsprung der demokratischen Kandidatin vor dem republikanischen Rivalen Donald Trump zusammenschmolz. Trump gilt wegen seiner Unberechenbarkeit als «Börsenschreck».

Vorteil Clinton
Die US-Demokratin Hillary Clinton geht als Favoritin ins Wahlkampffinale. Rückenwind erhielt sie am Sonntagabend durch die Mitteilung der Bundespolizei FBI, keine neuen Hinweise auf kriminelles Verhalten mit ihren E-Mails gefunden zu haben. Viele Experten bezweifelten aber, dass sich die Entlastung des FBI in dieser späten Wahlkampfphase noch in einem deutlichen Stimmenschub widerspiegeln wird: Über 40 Millionen Amerikaner haben bereits gewählt. Trump selber erneuerte am Sonntagabend bei einem Wahlkampfauftritt in Michigan seinen Vorwurf eines «total manipulierten Systems». Clinton sei «schuldig, sie weiss es, das FBI weiss es, die Leute wissen es. Nun ist es in den Händen des amerikanischen Volkes, am 8. November an den Wahlurnen der Gerechtigkeit Genüge zu tun». Umfragen am Sonntag - vor der FBI-Mitteilung - zeigten Clinton US-weit mit einem Vorsprung von bis zu fünf Prozentpunkten vor Trump. Sie deuten auch auf eine solide Führung für die Demokratin bei den Stimmen im Wahlmännergremium hin, das am Ende den Präsidenten entsprechend den Ergebnissen in den einzelnen Bundesstaaten bestimmt.
FILE - In this July 7, 2016 file photo, FBI Director James Comey testifies on Capitol Hill in Washington before the House Oversight Committee to explain his agency's recommendation to not prosecu ...
FBI-Chef Comey rückte ins Rampenlicht der US-Wahlen.Bild: J. Scott Applewhite/AP/KEYSTONE

An der Tokioter Börse tendierte der Nikkei der 225 führenden Werte 1,4 Prozent höher mit 17'142 Punkten. Der MSCI-Index für die Region Asien/Pazifik unter Ausschluss Japans kletterte 0,9 Prozent.

Im fernöstlichen Devisenhandel trieb die FBI-Mitteilung den Dollar nach oben. Zum Yen legte er 1,1 Prozent zu auf 104,24 Yen. Auch gegenüber dem Franken gewann der Dollar um rund 0,6 Prozent. Der Euro verlor 0,5 Prozent auf 1,1082 Dollar.

Peso als Barometer

Der mexikanische Peso schoss zum Dollar um 1,7 Prozent in die Höhe. Die Währung hat sich zu einem Barometer dafür entwickelt, welche Siegeschancen die Märkte Trump geben. Dessen Politikvorschläge gelten für Mexiko als sehr nachteilig.

FBI-Chef James Comey hatte am Sonntag den Kongress informiert, dass seine Behörde nach der Untersuchung neu aufgetauchter E-Mails weiterhin keinen Grund für eine Anklage gegen die Demokratin sieht. Bei den Untersuchungen ging es darum, dass Clinton in ihrer Zeit als Aussenministerin einen privaten Server in ihrem Haus auch für dienstliche Korrespondenzen genutzt hat. Wäre dadurch die Sicherheit der USA gefährdet worden, hätte das zu einer Anklage führen können. (kad/sda/reu)

Hillary Clinton – ihr Leben in Bildern

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Hillary Clinton – ihr Leben in Bildern
Geboren wird Hillary (Zweite von links) 1947 in Chicago als Hillary Diane Rodham. Ihr Vater, Hugh Ellsworth Rodham, war Eigentümer einer mittelständischen Textildruckerei. Der Textilunternehmer war überzeugter Republikaner und hoffte stets, dass sein späterer Schwiegersohn und US-Präsident Bill Clinton die Partei wechseln würde.
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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SJ_California
07.11.2016 07:48registriert März 2016
Trump ist die grössere Gefahr für Amerika als ein paar geschäftliche E-Mails auf einem privaten Server...
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