Novartis hat erneut Probleme in Japan. Der Basler Pharmagigant, der dort bereits eine Datenfälschungs-Affäre ausbaden muss, hat eingestanden, den Gesundheitsbehörden 2579 Fälle gravierender Nebenwirkungen zu spät gemeldet zu haben.
Darunter ist auch ein Todesfall in Verbindung mit Krebsmedikamenten. Die japanische Niederlassung von Novartis müsse ihr Vorgehen verbessern, wenn eine Regelverletzung bei der Offenlegung von Nebenwirkungsfällen bekannt würde, teilte Novartis am Montag mit.
Dies habe das japanische Büro für Pharma- und Ernährungssicherheit am 31. Juli angeordnet. Dabei geht es um die Resultate von Studien zu drei Behandlungsweisen. Gegenstand der Studien waren die zur Behandlung von Leukämie bestimmten Medikamente Glivec und Tasigna sowie das Brustkrebsmedikament Afinitor.
Erst kürzlich wurde die japanische Tochter von Novartis von einer Reihe von Skandalen erschüttert. Der erste brach im vergangenen Jahr aus, als zwei japanische Universitäten die Manipulation der Resultate klinischer Studien anprangerten. Aufgrund dieser Affäre und mehrerer anderer Probleme räumte Novartis im April in seiner japanischen Niederlassung mit dem eisernen Besen auf. Der Konzern tauschte das Top-Management der Tochtergesellschaft aus.(whr/sda)