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Aliens gibt es so gut wie sicher. Und wir werden innerhalb der nächsten 20 Jahre auf sie stossen

Die meisten ausserirdischen Lebensformen dürften Mikroorganismen sein. Doch möglicherweise gibt es auch intelligente Aliens. 
Die meisten ausserirdischen Lebensformen dürften Mikroorganismen sein. Doch möglicherweise gibt es auch intelligente Aliens. Bild: Shutterstock
Ausserirdisches Leben

Aliens gibt es so gut wie sicher. Und wir werden innerhalb der nächsten 20 Jahre auf sie stossen

24.05.2014, 19:4725.06.2014, 15:31
Daniel Huber
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Sind wir allein in den unendlichen Weiten des Weltalls? Oder gibt es irgendwo da draussen noch anderes Leben, möglicherweise sogar intelligentes?

Für Dan Werthimer ist die Antwort klar: Ja, es gibt extraterrestrisches Leben. Die Wahrscheinlichkeit, dass ausserirdisches mikrobiologisches Leben existiere, belaufe sich auf «so gut wie 100 Prozent», sagte Werthimer am 21. Mai vor einem Ausschuss des US-Kongresses

Nun ist Werthimer, so könnte man zumindest vermuten, von Berufs wegen zu einer solch positiven Einschätzung verpflichtet: Er leitet das SETI-Institut an der University of California in Berkeley, das sich explizit der Suche nach ausserirdischen Intelligenzen verschrieben hat. 

Eine Million Millionen Planeten

Doch Werthimer und sein Kollege Seth Shostak, ein Astronom am Seti, der ebenfalls vor dem Kongressausschuss sprach, haben Argumente: Allein in unserer Heimatgalaxie, der Milchstrasse, gebe es rund eine Billion (das sind tausend Milliarden oder eine Million Millionen) Planeten – das habe die Kepler-Mission der Nasa gezeigt. Etwa jeder fünfte Stern habe einen Planeten von der ungefähren Grösse der Erde in der sogenannten habitablen Zone. Das bedeutet, der Planet ist von seiner Sonne weder zu weit entfernt noch zu nah bei ihr positioniert. Sogar wenn dies eine leichte Überschätzung wäre, so enthalte die Milchstrasse 10 bis 80 Milliarden erdähnliche Planeten. 

«Wenn wir extraterrestrisches Leben finden, dann wird das in den kommenden zwanzig Jahren geschehen, ausreichende Finanzierung vorausgesetzt.»
Seth Shostak, Astronom am Seti

Galaxien wie die Milchstrasse wiederum gibt es wie Sand am Meer: Schätzungsweise 100 Milliarden dieser gigantischen Sternanhäufungen gibt es im Kosmos. Damit ist die Zahl von Planeten, die sich dafür eignen, Leben wie auf der Erde zu tragen, so unglaublich gross, dass es vermessen wäre anzunehmen, die Erde sei der einzige, auf dem es tatsächlich Leben gibt. 

Allein in unserer Heimatgalaxie gibt es eine Billion Planeten. Infrarotaufnahme der Milchstrasse.Bild: Nasa

Leben auf Arsen-Basis

Hinzu kommt, dass Leben nicht unbedingt nur auf Kohlenstoffbasis aufgebaut sein muss, wie es auf der Erde der Fall ist. Denkbar ist auch Leben auf Basis von Silizium oder gar noch exotischeren Elementen wie Arsen. Solche Lebensformen wären zum Teil anderen Einschränkungen als irdisches Leben unterworfen; unter Umständen wären sie für uns auch nur schwer als Leben erkennbar. 

Shostak ist denn auch der Meinung, dass der Durchbruch bei der Suche nach ausserirdischem Leben vor der Tür steht: «Wenn wir extraterrestrisches Leben finden», sagte er, «dann wird das in den kommenden zwanzig Jahren geschehen, ausreichende Finanzierung vorausgesetzt.»

«Wir müssen nur auf uns selbst schauen, um zu sehen, wie sich aus intelligentem Leben etwas entwickelt, dem wir lieber nicht begegnen möchten.»
Stephen Hawking

Angst vor dem Alien

Es gibt indes auch kritische Stimmen: So warnt der bekannte britische Astrophysiker Stephen Hawking schon seit Jahren davor, dass fremdes intelligentes Leben im All auf uns aufmerksam werden könnte. Auch Hawking ist davon überzeugt, dass es ausserirdisches Leben gibt, und zwar zumeist in primitiven Formen wie Mikroorganismen. Doch auch die Möglichkeit von intelligenten extraterrestrischen Lebensformen schliesst er nicht aus. 

Diese sind es, die dem Astrophysiker Sorgen machen. Sollten sie auf die Erde aufmerksam werden, könnten sie über sie herfallen und sich ihrer Ressourcen bemächtigen. Vorbild dafür sind wir selber: «Wir müssen nur auf uns selbst schauen, um zu sehen, wie sich aus intelligentem Leben etwas entwickelt, dem wir lieber nicht begegnen möchten», sagt Hawking. 

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