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Warum musste Lady Di sterben? 6 Verschwörungstheorien sagen es uns

ZUM 20. TODESTAG VON PRINZESSIN DIANA AM DONNERSTAG, 31. AUGUST 2017, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - In this handout photograph provided Wednesday, Oct. 3, 2007 by Press Ass ...
Kurz vor dem tödlichen Crash: Trevor Rees-Jones, Diana (hinten) und der Fahrer Henri Paul.  Bild: AP

Warum musste Lady Di sterben? 6 Verschwörungs-Theorien sagen es uns

31.08.2017, 09:2101.09.2017, 08:38
Daniel Huber
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Diana (1961–1997) – Leben, Liebe, Tod: Die schönsten Bilder

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Diana (1961–1997) – Leben, Liebe, Tod: Die schönsten Bilder
Das Stirnband sitzt. Charles und Diana in Klosters, am 6. Februar 1996.
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Lady Di, die «Königin der Herzen», starb am 31. August 1997 in einem Strassentunnel in Paris. Aufdringliche Papparazzi, ein betrunkener Fahrer und keine Sicherheitsgurte – diese Kombination war tödlich. Mit der 36-jährigen Diana starben ihr Freund Dodi Al-Fayed und Henri Paul, der Chauffeur. Dodis Bodyguard Trevor Rees-Jones überlebte schwer verletzt. 

ZUM 20. TODESTAG VON PRINZESSIN DIANA AM DONNERSTAG, 31. AUGUST 2017, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Das Meer aus Blumen und Geschenken betrachten Koenigin Elizabeth II. und ...
Die Queen und Prinzgemahl Philipp betrachten am 5. September 1997 Blumen und Geschenke, die seit Dianas Tod vor dem Buckingham Palace hingelegt wurden.Bild: EPA PA

Die Popularität der Princess of Wales, die vor ihrem frühen Tod ohnehin schon die meistfotografierte Frau der Welt gewesen war, stieg nach dem tödlichen Unfall in unglaubliche Höhen. Und wie immer in solchen Fällen wucherten auch bald die ersten Verschwörungstheorien. 

Der Unfallhergang

Die Ermittlungen der französischen Behörden unmittelbar nach dem Unfall wurden von einer Untersuchung der britischen Metropolitan Police ergänzt, die 2004 begann und beinahe drei Jahre dauerte. Diese sogenannte Operation Paget befasste sich speziell mit diversen Verschwörungstheorien, die im Zusammenhang mit dem Unfall kursierten. Der Bericht wurde 2006 veröffentlicht. Weder die Franzosen noch die Briten fanden irgendwelche Beweise dafür, dass Diana und ihr Freund einem Komplott zum Opfer gefallen waren. 

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Diana und Dodi im Lift des Hotels Ritz. Bild: AP

Die Princess of Wales und Dodi Al-Fayed hatten das Hotel Ritz – das Dodis Vater Mohamed Al-Fayed gehört – 20 Minuten nach Mitternacht verlassen, um sich in ein Appartement in der Rue Arsène Houssaye zu begeben. Der schwarze Mercedes S280, in dem sie sassen, wurde vom stellvertretenden Sicherheitschef des Ritz, Henri Paul, gesteuert. Auf dem Vordersitz sass Dodis Bodyguard Trevor Rees-Jones. 

Der Wagen fuhr mit hoher Geschwindigkeit, um mehrere Paparazzi abzuschütteln, die das prominente Paar auf Motorrädern verfolgten. Im Pont-de-l'Alma-Strassentunnel touchierte der Mercedes zuerst die rechte Tunnelwand und kollidierte danach frontal mit einem Mittelpfeiler. Paul und Al-Fayed waren auf der Stelle tot, Rees-Jones überlebte mit schweren Kopfverletzungen. Diana lebte noch, starb aber um 4 Uhr an inneren Verletzungen. 

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Der völlig zerstörte Mercedes. Bild: AP

Henri Paul hatte gemäss Obduktionsbericht einen Blutalkoholgehalt von 1,8 Promille; zudem stand er unter dem Einfluss von Antidepressiva und weiteren Medikamenten. Zeugen, die ihn kurz vor der Fahrt im Hotel Ritz sahen, beschrieben ihn als angetrunken, andere dagegen als unauffällig. Sowohl Dodis Vater Mohamed Al-Fayed wie die Familie von Paul bezweifeln das Ergebnis der Autopsie. Pauls Angehörige brachten vor, die Blutproben seien vertauscht worden, blieben aber jeden Beweis für diese Behauptung schuldig.

Das Mordkomplott der Royals

Der erste, der die offizielle Version anzweifelte, war Mohamed Al-Fayed. Der schwerreiche ägyptische Geschäftsmann mit Wohnsitz in Grossbritannien behauptete, der Unfall sei geplant gewesen. Dahinter stecke das Königshaus, das den Auftrag dazu erteilt habe. «Mein Sohn wurde abgeschlachtet», klagte Al-Fayed mehrmals öffentlich.

Egyptian businessman and Ritz owner Mohammed Al Fayed poses with his hotel staff for a photograph, in Paris, Monday, June 27, 2016, as guests gather for the inauguration of the newly renovated Place V ...
Dodis Vater Mohamed Al-Fayed 2016 mit Angestellten des Hotels Ritz. Bild: AP/AP

Die Royals hätten nicht akzeptiert, dass Diana mit einem arabischen Muslim liiert war und diesen bald geheiratet hätte: «Die Ehe mit einem Muslim sollte verhindert werden.» Nicht genug damit: Diana sei zudem von Dodi schwanger gewesen. Das hätte bedeutet, dass Dianas Sohn William – der dereinst König werden soll – einen muslimischen Stiefvater und ein muslimisches Geschwisterchen bekommen hätte. 

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Aus diesen Gründen habe das Königshaus beschlossen, das lästige Problem aus dem Weg räumen zu lassen. Auch andere Motive werden gern genannt, zum Beispiel die Pläne von Dianas Ex-Mann Prinz Charles, endlich seine Geliebte Camilla Parker-Bowles zu heiraten. 

FILE - This is a Saturday, April 9, 2005 file photo of Britain's Prince Charles and his bride Camilla Duchess of Cornwall as they leave St George's Chaple in Windsor, England following the c ...
2005 konnte Prinz Charles endlich seine Langzeit-Geliebte Camilla Parker-Bowles ehelichen. Bild: AP/AP

Dieser Theorie gibt ein Brief Nahrung, der von Diana selbst geschrieben wurde und den sie angeblich einige Monate vor ihrem Tod versiegelt ihrem Butler Paul Burrell übergeben hat. Darin schreibe sie: «Dieser Abschnitt meines Lebens ist einer der gefährlichsten für mich. Mein Ehemann plant ‹einen Unfall› mit meinem Wagen. Versagen der Bremsen und schwere Kopfverletzungen, um den Weg frei zu machen für seine Heirat.» 

FILE - In this July 29, 1981 file photo, Britain's Prince Charles kisses his bride, the former Diana Spencer, on the balcony of Buckingham Palace in London after their wedding. Thirty-six years a ...
Dieser Abschnitt von Dianas Leben war noch nicht gefährlich: Diana und Charles heiraten im Juli 1981.  Bild: AP/AP

Sicher ist allerdings, dass Diana gemäss Obduktionsbericht nicht schwanger war. Sie kannte Dodi zudem noch nicht sehr lange. Auch war ihr Verhältnis zum Königshaus möglicherweise nicht derart zerrüttet, wie häufig angenommen wird. Der Buckingham-Palast legte vor fast zehn Jahren Auszüge aus einem Briefwechsel zwischen Diana und ihrem damaligen Schwiegervater Prinz Philipp vor, in denen beide einen herzlichen Ton anschlagen

Es war der MI6

Auch wer glaubt, das Königshaus stecke hinter Dianas Ableben, nimmt kaum an, dass die Royals dabei selber Hand anlegten – damit hätten sie nämlich den Geheimdienst Secret Intelligence Service (MI6) beauftragt. Diese Theorie stützt sich unter anderem auf Aussagen des ehemaligen MI6-Agenten Richard Tomlinson, der behauptete, der MI6 habe Diana in der Zeit vor ihrem Tod überwacht und der Fahrer, Henri Paul, sei einer seiner Agenten gewesen. 

Der ehemalige MI6-Agent Richard Tomlinson auf einer Zeitungs-Frontseite
«Mein Leben als Spion»: Ex-MI6-Agent Tomlinson 2001 in der «Sunday Times».Bild: mi5.com

Tomlinson, der allerdings schon wegen Geheimnisverrats im Gefängnis sass, sagte zudem aus, er habe in seiner Dienstzeit Pläne für ein Attentat auf den damaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic zu Gesicht bekommen, die ihn an den Unfallhergang im Pont-de-l'Alma-Strassentunnel erinnerten. Milosevic sollte in einem Tunnel bei einem Autounfall sterben, der durch ein starkes, blendendes Licht verursacht würde. 

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Das blendende Licht könnte von einem weissen Fiat Uno stammen, glauben viele, die von einem Komplott ausgehen. Der mysteriöse Wagen wurde nie gefunden, hinterliess aber weisse Farbpartikel auf dem Unfallwagen. Andere verwerfen die Blendungstheorie, nehmen aber an, der Fiat habe den Mercedes absichtlich zu einem brüsken Bremsmanöver gezwungen. 

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Die Unfallstelle im Pont-de-l'Alma-Strassentunnel in Paris. Das Wrack des Unfallwagens ist an der rechten Tunnelwand sichtbar.  Bild: AP

Zeugenaussagen vom Unfallort stützen diese Theorien jedoch nicht. Und die britische Polizei, die im Rahmen der Operation Paget Zugriff auf die Geheimdienstarchive erhielt, fand dort keine Unterlagen für solche Mordkomplotte. 

Der SAS hatte seine Finger im Spiel

Der Kreis der Verdächtigen erweiterte sich 2013 aufgrund der Aussage eines ehemaligen Soldaten der britischen Spezialeinheit Special Air Service (SAS). Der Mann hatte seinen Schwiegereltern erzählt, seine Einheit sei daran beteiligt gewesen, Dianas Tod zu «arrangieren» und die wahren Hintergründe zu «vertuschen». Die Schwiegereltern des Ex-Soldaten wandten sich darauf an die Behörden.

Special Air Service, SAS, britische Elite-Einheit
Angehörige der britischen Spezialeinheit Special Air Service (SAS).Bild: oxfordresearchgroup.org.uk

Scotland Yard prüfte die Hinweise und kam nach Sichtung von SAS-Unterlagen zum Schluss, es gebe «keine glaubwürdigen Beweise» für eine Verwicklung der Spezialeinheit in den Unfalltod der Princess of Wales. Mohamed Al-Fayed nannte das Ergebnis der Untersuchung «die letzte Schönfärberei in einer seit 16 Jahren währenden Vertuschungsaktion». 

Die Landminen-Lobby wollte Diana loswerden

Lady Di setzte sich engagiert für ein weltweites Verbot von Landminen ein. Sie umarmte 1997 vor den Kameras verstümmelte Kinder in Angola und besuchte noch wenige Wochen vor ihrem Tod Minenopfer in Bosnien. Als Aushängeschild der Anti-Minen-Kampagnen dürfte sie den Minenproduzenten ein Dorn im Auge gewesen sein. Kurz vor ihrem Tod soll sie geplant haben, die angebliche Lieferung von Landminen durch die britische Rüstungsindustrie in Krisengebiete anzuprangern. 

ZUM 20. TODESTAG VON PRINZESSIN DIANA AM DONNERSTAG, 31. AUGUST 2017, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Britain's Princess Diana talks to amputees January 14, 1997, at the ...
Diana mit Minenopfern in Angola. Bild: AP

Dementsprechend gibt es die Theorie, hinter dem tödlichen Unfall in Paris stecke die Landminen-Lobby. Ausser dem stets griffbereiten Cui bono? (Latein für «Wem zum Vorteil?») gibt es jedoch keine Indizien, die für ein Mordkomplott dieser Kreise sprechen. Und Beweise schon gar nicht. 

Die Blumenindustrie gönnte sich eine Konjunkturspritze

Eine weitere Theorie, die sich einzig auf das Cui bono? stützt: Schuld am Tod der populären Prominenten ist natürlich jenes Gewerbe, das am meisten von ihrem Ableben profitiert hat: die Blumenindustrie. Der Realitätsgehalt dieser Verschwörungstheorie tendiert gegen Null. 

FILE - This is an aerial view showing the large pile of flowers at the gates of Kensington Palace in London, as the crowds continue to arrive to pay their respects to the late Princess Diana, in this  ...
Hochkonjunktur für Blumenläden: Luftaufnahme des Blumenmeers am 4. September 1997. Bild: AP/AP

Diana inszenierte ihren eigenen Tod

Es war alles ganz anders: Diana hat uns alle an der Nase herumgeführt. Wie Elvis oder der 1971 verstorbene «Doors»-Sänger Jim Morrison – da glaubt auch so mancher, die hätten ihren eigenen Tod vorgetäuscht. Das Motiv: Die von Papparazzi Gejagte wollte endlich ein Leben in Anonymität führen können – in Ruhe gelassen von Regenbogenpresse und Royals. Einige glauben sogar, das Königshaus sei in diese Pläne involviert gewesen: Die Windsors hätten die Inszenierung unterstützt, um die unbequeme Diana damit diskret loszuwerden. 

One of two granite and bronze sculptures dedicated to the late Diana, Princess of Wales, and her companion Dodi Fayed, displayed in the Egyptian Hall of London's Harrods department store Monday,  ...
Im Angedenken vereint: Fotos von Diana und Dodi 1998 in einer Gedenkstätte im Londoner Warenhaus Harrods, das damals Mohamed Al-Fayed gehörte.    Bild: AP

Die Inszenierungs-Theorie hat zwei mögliche Verläufe: In der einen Version ging etwas schief und Diana starb tatsächlich. In der anderen hat sie mit Dodi tatsächlich ein neues Leben aufgebaut, das sie nun unerkannt und an einem unbekannten Ort geniesst. Und sich jetzt, wo 20 Jahre danach wieder alle ihres Todes gedenken, ins Fäustchen lacht. 

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40 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
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Whitebeard
31.08.2017 09:41registriert Dezember 2016
Wenn man allen Verschwörungstheorien Glauben schenkt, lebt Lady Di noch.. Sie wohnt jetzt in der Stadt, die garnicht existiert (Bielefeld), direkt neben Tupac Shakur, Biggie Smalls, Elvis Presley und Michael Jackson..
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Baccaralette
31.08.2017 12:36registriert Oktober 2015
Und Piaget glaubt, der MI6 lege die Mordkomplottpläne im Archiv ab?

Alles klar.
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Ohniznachtisbett
31.08.2017 11:43registriert August 2016
Vermutlich ist: Besoffener Chauffeur fährt wegen Papparazzi zu schnell verliert die Kontrolle und dann hats geklöpft. Wäre die Peter Meier mit seinem Vreni passiert, wäre alles klar. Nur bei Prominenten ist es dann immer gleich ein Anschlag des Geheimdienstes etc.

Und wenn es denn so wäre, dass sich James Bond eingeschaltet hat: Was würde sich in eurem Leben ändern? Müsstet ihr dann nicht mehr arbeiten? Also eigentlich ists wurst. Tot ist tot. Weil zur Rechenschaft wird bei einem MI6 Attentat auch niemand gezogen...
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