Ständig E-Mails beantworten, unsere Social-Media-Kanäle beackern, in WhatsApp-Diskussionen teilnehmen: Die digitale Welt treibt uns in den Wahnsinn. Es ist eine weitverbreitete Annahme – und sie ist kreuzfalsch.
Eine neue Studie aus den USA kommt zum Schluss, dass aktive Internet- und Social-Media-Benutzer nicht unter mehr Stress leiden als weniger Technologie-affine Menschen. Auf Frauen kann der Gebrauch von Sozialen Medien sogar positiv aufs Wohlbefinden wirken.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse der Studie des Pew Research Center in Washington, für die 1'801 Teilnehmer befragt wurden:
Digital aktive Männer fühlen sich vom Leben nicht mehr überfordert als die, für die das Internet kein wichtiger Teil des Lebens ist. Social Media scheinen keinen grossen Effekt zu haben.
Bei den Frauen sieht es anders aus: Sie nehmen das Leben laut Studie zwar generell als stressiger wahr. Die, die jedoch regelmässig Twitter, E-Mail und Bilder-Dienste wie Instagram nutzen, sind weniger gestresst, als solche, die es nicht tun.
Als möglichen Grund sehen die Studien-Autoren, dass das Mitteilen von guten und schlechten Ereignissen sich positiv auf das emotionale Wohlbefinden auswirken könnte.
Bei den positiven Auswirkungen von Social Media gibt es eine Ausnahme: Man bekommt aufwühlende Ereignisse im Freundeskreis eher mit – das führt dazu, dass man mitleidet. Die User, die sich solchen Ereignissen bewusst sind, sind auch die, die am ehesten darunter leiden. Auch hier sind Frauen am ehesten betroffen.
Die Studienteilnehmer wurden gefragt, wie viele negativen Ereignisse sie in den letzten 12 Monaten in ihrem Umfeld wahrgenommen haben. Auch da unterscheiden sich Männer und Frauen.
Social-Media-User haben bekommen deutlich mehr mit: Die Grafik zeigt die durchschnittliche Anzahl negativer Ereignisse im Umfeld, die Studienteilnehmer in den letzten 12 Monaten wahrgenommen haben.