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Davon träumte die Jugend früher: portable Plattenspieler

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Zu Beginn der 1960er-Jahre wird die Schellackplatte von einer aus Vinyl abgelöstBild: Schweizerisches Nationalmuseum

Als die Töne laufen lernten

04.02.2018, 14:34
ERika Hebeisen / Schweizerisches Nationalmuseum
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Töne sind flüchtig. So lässt sich Musik erst seit knapp 140 Jahren festhalten. Früheste Tonträger sind auf Walzen aufgezogene, geritzte Stanniolblätter. Ende des 19. Jahrhunderts kommt die Schallplatte auf den Markt und zu Beginn der 1960er-Jahre wird die Schellackplatte von einer aus Vinyl abgelöst.

Hier bloggt das Schweizerische Nationalmuseum
Drei Museen – das Landesmuseum Zürich, das Château de Prangins und das Forum Schweizer Geschichte Schwyz – sowie das Sammlungszentrum in Affoltern am Albis sind unter dem Dach des Schweizerischen Nationalmuseums vereint.
Im Blog veröffentlichen Mitarbeiter des Nationalmuseums und renommierte Gastautoren Beiträge zu aktuellen Themen. watson übernimmt in loser Folge ausgesuchte Perlen daraus. Der Beitrag «Als die Töne laufen lernten» erschien am 26. Januar 2018.
Mehr historische Artikel auf: blog.nationalmuseum.ch

Gleichzeitig mit diesem robusteren Tonträger tauchen die ersten portablen Plattenspieler auf. Von der Jugend heiss begehrt kommt das «Koffergrammophon» in Mode. Damit lassen sich die Hits der Sixties im eigenen Schlafzimmer hören.

Portabler Plattenspieler von Lenco. Burgdorf, 1960.
Portabler Plattenspieler von Lenco. Burgdorf, 1960.Bild: Schweizerisches Nationalmuseum

Das weiss bezogene Koffergrammophon mit eingebautem Lautsprecher ist eines der damals beliebten Abspielgeräte. Die Firma Lenco aus Burgdorf bringt es um 1965 in den Verkauf. Abspielbar ist es mit 16/33/45 oder 78 Touren pro Minute. Mit Kabel wird das Gerät ans Stromnetz angeschlossen, was seine Mobilität dann auch wieder in Grenzen hält.

Girlgroup auf dem Plattenteller

Stolze Besitzerin dieses Koffergrammophons war in den 1960er-Jahren ein Teenager aus Crans-Montana. Einschlägige Musiktipps gelangten mit der Sendung «Disque-Analyse» auf Mittelwelle über den Landessender Sottens in ihr Elternhaus. Und so kam denn beispielsweise auch die Musik der französischen Girlgroup «Les Parisiennes» auf ihren Plattenteller. 

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Les Parisiennes - Nous on est si mignonnes (1966)

Eine der ersten Girlgroups waren «Les Parisiennes» aus Frankreich. Sie hatten auch in der Schweiz zahlreiche Fans.Video: YouTube/Nonosserie Nonosserie

Der Weg vom Schlafzimmer ans Konzert führte früher oder später nach Montreux. Am dortigen Musikfestival spielten in den letzten Jahrzehnten die ganz Grossen der Welt und machten den kleinen Ort am Genfersee zum Treffpunkt der Musikstars. Aktuell blickt das Landesmuseum auf 50 Jahre Festivalgeschichte zurück.

Montreux. Jazz seit 1967
LANDESMUSEUM ZÜRICH
19.1. - 21.5.2018
David Bowie, Miles Davis oder Deep Purple – sie alle haben schon am Jazzfestival Montreux gespielt. 1967 gegründet, zählt es heute zu den bekanntesten Musikveranstaltungen der Welt. In Montreux trifft sich jedes Jahr das Who is Who des Musikbusiness.
Was normalerweise an den Gestaden des Genfersees über die Bühne geht, kommt nun in Form einer Ausstellung nach Zürich. Das Landesmuseum blickt auf 50 Jahre Festivalgeschichte zurück, erinnert an den legendären Claude Nobs und füllt die Ausstellungsräume mit Musik und einzigartigen Blicken hinter die Kulissen. Für einmal sind die Stars und ihre Musik zum Greifen nah.
>> Landesmuseum Zürich
>>> Weitere historische Artikel auf: blog.nationalmuseum.ch

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Nicht alle mögen Jazz. Anna Rothenfluh zum Beispiel nicht. 

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