Wissen
Raumfahrt

Forscher vermuten Mikroorganismen auf Komet Tschuri 

Forscher vermuten Mikroorganismen auf Komet Tschuri 

07.07.2015, 08:4807.07.2015, 09:15
Mehr «Wissen»

Die bizarren Landschaften auf dem Kometen Tschuri könnten einer Theorie von Astronomen zufolge auf die Existenz von Mikroorganismen hinweisen. Der Komet biete diesen womöglich bessere Bedingungen «als die Arktis und die Antarkis auf der Erde».

Der Komet Tschuri.
Der Komet Tschuri.Bild: X80001

Nach Beobachtungen der «Rosetta»-Raumsonde sei der Komet 67P/Tschurjumov-Gerasimenko kein «tiefgefrorener, inaktiver Körper», sondern geologisch aktiv, erklärte der Wissenschaftler Max Willis von der Universität Cardiff am Montag in einer Erklärung der Royal Astronomical Society (RAS).

Wallis und sein Kollege Chandra Wickramasinghe stellten ihre Theorie am Montag bei einem Treffen der RAS in Llandudno in Wales vor. Sie verwiesen auf die bereits vor Monaten erfolgte Entdeckung organischen Materials durch «Rosetta», das dem Kometen seine überraschend dunkle und nicht reflektierende Oberfläche verleihe und als «Hinweis auf Leben» gedeutet werden könne.

Gas unter Hochdruck

Wickramasinghe vertrat in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP die Auffassung, dass möglicherweise Mikroorganismen für die Entstehung von «Taschen mit Hochdruckgasen» unter der Kometenoberfläche gesorgt hätten, durch die das darüber liegende Eis gesprengt und organische Teilchen herausgeschleudert worden seien.

Die Auswertung von «Rosetta»-Bildern des Kometen hatten zuletzt ergeben, dass sich unter dessen Oberfläche offenbar grosse Hohlräume erstrecken, die nach und nach einstürzen. Die dabei entstehenden Schächte seien offenbar «ein typisches Merkmal von Kometen», hatte einer der Missions-Wissenschaftler damals erklärt.

Landeroboter Philae auf dem Kometen Tschuri (Künstlerbild).
Landeroboter Philae auf dem Kometen Tschuri (Künstlerbild).Bild: AP/European Space Agency

Die «Rosetta»-Sonde hatte mit ihrem Landeroboter «Philae» im vergangenen Sommer nach zehnjähriger Reise ihren Zielkometen Tschuri erreicht und umkreist seither den kleinen Himmelskörper. Im vergangenen November landete das Minilabor «Philae» auf dem Kometen. 

Die Raumsonde Rosetta (Künstlerbild).
Die Raumsonde Rosetta (Künstlerbild).Bild: EPA/ESA

(sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Was hat Stonehenge mit dem Mond zu tun? Ein seltenes Phänomen könnte das Rätsel lösen

Stonehenge ist wohl der berühmteste Steinkreis der Welt. Das megalithische Bauwerk in der Nähe von Amesbury in der englischen Grafschaft Wiltshire ist ein rätselhaftes Monument, dessen Ursprung und Zweck sich in den Nebeln einer fernen Vergangenheit verlieren. Seine tonnenschweren Trag- und Decksteine werfen unweigerlich die Frage auf, wie es die Menschen in der Jungsteinzeit vor etwa 5000 Jahren wohl geschafft haben, eine solch enorme Struktur zu errichten. Und die Frage, welche Funktion Stonehenge wohl hatte, fasziniert nicht nur Esoteriker, sondern auch Wissenschaftler.

Zur Story