Die US-Weltraumbehörde Nasa hat ein spezielles Stelleninserat veröffentlicht. Sie sucht einen «Beauftragten für Planetenschutz». Er oder sie soll die Erde vor Ausserirdischen beschützen. Was spektakulär tönt, ist in der Realität eine eher kleinteilige Angelegenheit.
Gemeint sind nicht Aliens, die mit UFOs die Welt zu erobern versuchen. Die Welt soll vielmehr vor der Kontaminierung durch ausserirdische Mikroorganismen geschützt werden. Ein konkretes Beispiel sind geplante Marsmissionen, mit denen Gesteinsproben vom Roten Planeten zur Erde gebracht werden sollen. Der Planetenschutz-Beauftragte soll entsprechende Vorkehrungen treffen.
Mindestens so wichtig ist der zweite Aufgabenbereich: Er muss sicherstellen, dass extraterrestrische Welten nicht durch irdische Mikroben verunreinigt werden. Dies betrifft etwa die Mission zum Jupitermond Europa, für die die Nasa grünes Licht vom US-Kongress und vom Präsidenten erhalten hat.
Unter der Oberfläche des von einer dicken Eisschicht bedeckten Mondes soll sich ein Ozean befinden, in dem Leben existieren könnte. Die Nasa-Sonde soll nicht auf Europa landen, sondern den Mond umkreisen. Ein Crash ist jedoch nicht auszuschliessen. In einem solchen Fall sollen keine irdischen Lebensformen dorthin gelangen.
Als Vollzeitstelle existiert die Position des Planetenschutz-Beauftragten bislang nur bei der Nasa und der Europäischen Weltraumagentur ESA. Der Job ist mit bis zu 187'000 Dollar pro Jahr dotiert. Die Anforderungen allerdings sind hoch. So wird Erfahrung mit Weltraumprogrammen vorausgesetzt. Ausserdem sind nur US-Staatsbürger und Bewohner von US-Territorien zugelassen. (pbl)