Woran misst sich das Ansehen eines Landes in der Welt? Ein guter Indikator ist der Reisepass. Oder vielmehr die Möglichkeit, damit problemlos um den Globus gondeln zu können. Die US-Medienplattform GOOD hat eine Weltkarte der Reisefreiheit erstellt, anhand der Anzahl Länder, in die man visafrei einreisen oder wo man an der Grenze unbürokratisch ein Visum erwerben kann.
Einmal mehr zeigt sich: Die Skandinavier sind international sehr beliebt. An der Spitze liegen Finnland und Schweden, zusammen mit Grossbritannien. Ihre Staatsbürger können in 173 Länder einreisen, ohne zuvor mühsam ein Visum beantragen zu müssen. Gleich dahinter liegen Dänemark, Deutschland und Luxemburg sowie etwas überraschend die USA, die in den letzten Jahren die Einreise in ihr Land erschwert haben.
Die Schweiz schafft es nicht ganz an die Spitze. Mit dem roten Pass kann man in 168 Länder ohne grössere Probleme einreisen. Damit liegen wir gleichauf mit Nachbar Österreich und Neuseeland. Ein Blick auf die Karte zeigt eine deutliche Tendenz: Je westlicher und «freier» ein Land, umso einfacher die Reiserei.
Allerdings gibt es Ausnahmen: Kolumbien, eine solide Demokratie, steht kaum besser da als das autokratische Kuba. Auch die Philippinen und Indonesien liegen weit hinten, während ihre autoritär angehauchten Nachbarländer Malaysia und Singapur einen Spitzenplatz belegen.
Deutlich wird auch: Wirtschaftliche Macht garantiert keine Reisefreiheit. Chinesen haben nur zu 43 Ländern schrankenlosen Zugang. Privilegiert ist, wer einen Pass der Sonderwirtschaftszone Hongkong besitzt: 152 Länder ermöglichen eine problemlose Einreise. Auch Staatsbürger Indiens müssen hohe Hürden überwinden: Nur 52 Länder lassen sie einfach hinein.
Ganz am Schluss der Liste befinden sich die Afghanen. Nur 28 Staaten sind bereit, ihnen die Grenze ohne Weiteres zu öffnen. (pbl)