Wissen
Tier

Fledermaus aufgehoben: Schweizer Paar steckt sich möglicherweise mit Tollwut an

Du warst kürzlich in Florida und hast eine Fledermaus aufgehoben? Dann ab zum Arzt …

25.01.2018, 11:1825.01.2018, 11:22
Mehr «Wissen»

Die Schweizer Gesundheitsbehörden sind auf der Suche nach einem Paar, das sich möglicherweise mit Tollwut angesteckt hat. Die Frau und der Mann haben vor zwei Wochen in Florida (USA) eine Fledermaus vom Boden aufgehoben und in eine Tierklinik gebracht.

Wenige Tage später wurde das Tier positiv auf Tollwut getestet. Die amerikanischen Gesundheitsbehörden informierten daraufhin das Bundesamt für Gesundheit (BAG), dass sich die beiden Schweizer Touristen möglicherweise mit dem Virus angesteckt haben, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Une chauve-souris est photographie au Museum d'histoire naturelle ce lundi 13 fevrier 2013 a Geneve. Depuis une semaine des personnes viennent rapporter des chauves-souris au musee. A cause du fr ...
Die Fledermaus wurde positiv auf Tollwut getestet.Bild: KEYSTONE

Dieses wird über den Speichel des infizierten Tiers ausgeschieden. Der tödliche Erreger kann durch eine Bissverletzung oder durch Lecken einer Haut- oder Schleimhautverletzung übertragen werden. Bis die Krankheit ausbricht, kann es mehrere Monate dauern.

So lange noch keine Symptome aufgetreten sind, kann Tollwut mit einer so genannten postexpositionellen Impfung erfolgreich verhindert werden, schreibt das BAG. Danach ist der Verlauf tödlich.

Gemäss der Mitteilung handelt es sich bei dem betroffenen Paar um eine Frau und einen Mann im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Der Mann gab an, in einem Schädlingsbekämpfungsunternehmen zu arbeiten. Das BAG ruft die beiden Personen dazu auf, sich sofort mit dem Hausarzt in Verbindung zu setzen und das BAG zu informieren.

Schweiz seit 1980 tollwutfrei

An Tollwut können alle Säugetiere erkranken. In Indien, wo heute etwa ein Drittel der weltweit rund 55'000 Tollwutfälle auftritt, wird die Krankheit meist durch streunende Hunde übertragen. In Westeuropa ist der Rotfuchs ein typischer Träger des Rabiesvirus.

Die Schweiz gilt nach einer erfolgreichen Fuchsimpfkampagne seit 1998 offiziell als tollwutfrei. Trotzdem treten noch selten Fälle von Fledermaustollwut auf. So wurde im vergangenen August in Neuenburg ein Mann von einer tollwütigen Fledermaus gebissen.

Das Rabiesvirus greift das Zentralnervensystem an. Lähmung, Verwirrtheit und Delirium sind typische Symptome der Krankheit. Die Lähmung der hinteren Hirnnerven hat eine Rachenlähmung zur Folge, was dazu führt, das sich Schaum vor dem Mund bildet. Als weitere Symptome können Wutanfälle, Schreien, Schlagen und Beissen auftreten. (sda)

So schön sieht es in unerforschten Teilen der Antarktis aus

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
ETH Zürich sieht Top-Position wegen fehlender Mittel gefährdet

Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich sieht ihre Top-Platzierungen in den Hochschulrankings gefährdet. Das Budget werde in den kommenden Jahren nicht mit den weiterhin steigenden Studierendenzahlen Schritt halten können. Deshalb müssten einschneidende Massnahmen geprüft werden.

Zur Story