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«Sudan»: Das letzte männliche nördliche Breitmaulnashorn ist tot

Er war der letzte Mann seiner Art: Breitmaulnashorn Sudan ist tot 

20.03.2018, 08:0320.03.2018, 09:13
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Nun gibt es kaum noch Hoffnung für das seltenste Grosssäugetier der Welt: Am Montag ist das letzte männliche Exemplar des nördlichen Breitmaulnashorn gestorben. Das Tier mit dem Namen Sudan musste eingeschläfert werden. Es litt laut dem Ol-Pejeta-Reservat in Kenia an Altersschwäche. Jahrelang hatten Forscher versucht, mit Hilfe von Sudan die Spezies zu retten. 

Sudan wurde 1973 im heutigen Südsudan, damals noch Sudan, geboren. Er wurde gefangen genommen und zusammen mit weiteren Nashörnern in einen Zoo in Tschechien gebracht. Als jegliche Versuche der Fortpflanzung scheiterten, wurden vier der Nördlichen Breitmaulnashörner, darunter Sudan, 2009 nach Ol Pejeta gebracht. Doch auch hier klappte die natürliche Reproduktion nicht.

Jetzt existieren weltweit nur noch zwei Nördliche Breitmaulnashörner. Zwei Weibchen. Auch sie leben im Ol-Pejeta-Reservat. Die Forscher haben noch eine letzte Hoffnung: Sie wollen sie mit dem eingefrorenen Sperma anderer verstorbener Jungbullen befruchten.

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US-Model und Bollywood-Schauspielerin Nargis Fakhri posiert im Jahre 2015 neben «Sudan».Bild: EPA

Die Art ist beliebtes Ziel von Wilderern, die es auf die Hörner der Tiere abgesehen haben. In Asien werden dafür hohe Preise gezahlt, weil den Hörnern heilende Wirkung zugeschrieben wird. Angeblich helfen sie gegen alles – vom Kater nach durchzechten Nächten bis hin zu Krebserkrankungen.

Das Nördliche Breitmaulnashorn gilt als seltenstes Grosssäugetier der Welt und als unmittelbar vom Aussterben bedroht. Es war ursprünglich in einem Gebiet vom Kongo über Uganda und den Sudan bis hinein in den Tschad verbreitet. Der Bestand des Südlichen Breitmaulnashorns liegt dagegen nach Angaben der Umweltorganisation WWF bei mehr als 20'400 Tieren. (mlu/sda)

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Nashörner noch immer bedroht und gejagt

Video: srf/SDA SRF
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raembe
20.03.2018 09:14registriert April 2014
Traurig, einfach nur traurig
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ChlyklassSFI // FCK NZS
20.03.2018 09:58registriert Juli 2017
Diese Tragödie steht stellvertretend für den Umgang mit vielen Tieren: Menschen jagen die Tiere oder zerstören ihren Lebensraum.
Die UNO hat 2010 zum "Internationalen Jahr der Biodiversität" erklärt, um darauf aufmerksam zu machen, dass die biologische Vielfalt von Tieren und Pflanzen weltweit stark bedroht ist. Jetzt 8 Jahre später machen wir einfach so weiter.

:-(
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Adumdum
20.03.2018 10:21registriert Juli 2014
Die Art WAR beliebtes Ziel von Wilderern... Menschen sind mit das dümmste was die Evolution hervorgebracht hat...
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Wer duscht länger: Hauseigentümer oder Mieter?
Heute ist Weltwassertag und dazu fragen wir: Planschst du noch oder duschst du schon? Wir watsons denken ja ständig ans römische Reich, doch die beliebte Tradition der Römer – das Baden – gerät immer mehr aus der Mode. Das sagt eine neue repräsentative Studie zum Thema Baden und Duschen.

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