Hamburger Forscher haben vor einer starken Erwärmung von Binnenseen durch den Klimawandel gewarnt. Die Seen erwärmen sich pro Jahrzehnt im Sommer um durchschnittlich 0.34 Grad und damit wesentlich stärker als die Meere.
Das teilte die Universität Hamburg am Donnerstag mit, unter Berufung auf eine am Vortag auf der Jahrestagung der American Geophysical Union vorgestellte Studie von Wissenschaftlern ihres Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN).
Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Algenblüten und könne die Artenvielfalt beeinflussen. Dies sei bedenklich, weil Seen als Trinkwasserspeicher und Nahrungsreservoir sowie als Ökosysteme wichtig seien.
Den Angaben nach wurden für die Studie weltweit 235 Seen untersucht, wobei die Forscher die Ergebnisse von Langzeitmessungen vor Ort sowie Daten aus Satellitenmessungen nutzten. Die Erwärmungsraten variierten demnach aber regional stark.
Die Ursachen seien unterschiedlich, erklärten die Wissenschaftler. Seen in nördlichen Breiten verlören ihre Eisdecke früher. In vielen Regionen schrumpfe zudem die Wolkendecke, was Seen stärkerer Sonneneinstrahlung aussetze.
(sda/afp)