Zürich
Sozialhilfe

«Sozial-Irrsinn»-Kampagne: Aufsichtsbeschwerde gegen die Gemeinde Hagenbuch eingereicht

«Pflichten nicht wahrgenommen»

«Sozial-Irrsinn»-Kampagne: Aufsichtsbeschwerde gegen die Gemeinde Hagenbuch eingereicht

18.12.2014, 11:4618.02.2015, 15:30
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Hagenbuchs Gemeindepräsidentin Therese Schläpfer (SVP).
Hagenbuchs Gemeindepräsidentin Therese Schläpfer (SVP).Bild: DIGITAL IMAGE

Nächste Runde im Fall um die eritreische Flüchtlingsfamilie von Hagenbuch: Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) der Bezirke Winterthur und Andelfingen hat gegen die Gemeinde Hagenbuch eine Aufsichtsbeschwerde eingereicht. «Die Gemeinde Hagenbuch hat im öffentlich gewordenen ‹Fall Hagenbuch› ihre Pflichten nicht ausreichend wahrgenommen», heisst es in einer Medienmitteilung der KESB.

Die Gemeinde Hagenbuch benötige Unterstützung bei der Bewältigung von Gemeindeaufgaben, beim Schutz der Persönlichkeitsrechte der betroffenen Familie und der korrekten Information gegenüber der Wohnbevölkerung sowie den Medien, heisst es in der Begründung zur Aufsichtsbeschwerde.

Grosszügig Fakten verschwiegen

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Der Fall um die eritreische Familie sorgte schweizweit für Aufsehen, nachdem die Gemeinde angekündigt hatte, dass sie den Steuerfuss erhöhen müsse, weil die Betreuung der Flüchtlingsfamilie die Gemeindekasse übermässig belaste. Nicht nur die «Problemfamilie» mache der Gemeinde sorgen, sondern auch die teuren Massnahmen der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) seien der Grund für das Loch in der Kasse.

Grosszügig unterschlagen wurde im Verlauf der Kampagne allerdings, dass für eines der Kinder der Kanton die Heimkosten komplett übernimmt und dass die Gemeinde für die drei anderen Kinder, die die Schulpflege Hagenbuch selber ins Schulheim geschickt hat, nur die Heimkosten berappen muss, der Kanton aber die restlichen Kosten für Miete, Sozialhilfe und sozialpädagogische Betreuung beisteuert. Therese Schläpfer musste die ursprüngliche Zahl von 60'000 Franken monatlicher Ausgaben auf die Hälfte runter korrigieren. (meg)

Update folgt ...

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lowend
18.12.2014 15:37registriert Februar 2014
Und für alle, die jetzt gegen die "Sozialindustrie" (was immer dass auch sein mag?) lästern sei gesagt, dass wir diese KESB-Fehlkonstruktion im Grunde einem einzigen Politiker zu verdanken haben. Sein Name ist abgew. Bundesrat Dr. jur. Christoph Wolfram Blocher!

http://bazonline.ch/schweiz/standard/Eine-Sache-falsch-eingeschaetzt-zu-haben-ist-ja-noch-keine-Todsuende/story/17101622

Scheint bei der SVP immer mehr in Mode zu kommen, durch unausgegorene Initiativen und Gesetze und Schnellschüssen aus der Hüfte massive Probleme zu verursachen, um dann den anderen Parteien die Schuld zu geben.
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Against all odds
18.12.2014 14:30registriert März 2014
Ich bin auch der Meinung, dass sich im Sozialbereich verschiedene Institutionen und Privatfirmen unverschämterweise eine goldene Nase verdienen wollen. Gewinnmaximierung ist halt nicht nur der übrigen Industrie- und Dienstleistungsbranche vorbehalten.
Dass sich allerdings eine Gemeindepräsidentin dazu hinreissen lässt, in billiger Stammtischmanier und mit gnädiger Unterstützung eines wohlbekannten Stammtischblattes in der Öffentlichkeit jammern geht, Halbwahrheiten erzählt und die allgemeine populistische Stimmung in Ausländerfragen ausnützt, ist unter jeder Sau.
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