Tansania will eine Sondereinheit mit der Aufklärung Dutzender Morde an Albinos beauftragen. Zu der Task Force sollen Regierungsvertreter sowie Mitglieder der Tanzania Albino Society gehören, wie die Zeitung «Daily News» am Mittwoch berichtete.
Zudem sei Wahrsagern in dem ostafrikanischen Land die Arbeit verboten worden, um die weisshäutigen, mit einer Pigmentstörung geborenen Menschen besser zu schützen.
Tanzania bans witchdoctors to stem grisly albino murders http://t.co/ITJ5v6UhL3 pic.twitter.com/GWLkQtHJ6S
— Capital FM Kenya (@CapitalFM_kenya) 14. Januar 2015
Allein in den vergangenen sechs Jahren wurden in Tansania nach offiziellen Angaben rund 70 Albinos getötet. Jedoch seien nur zehn Verdächtige wegen Mordes verurteilt worden, hiess es.
Hexenmeister und andere Anhänger der schwarzen Magie sagen verschiedenen Körperteilen und Organen der weissen Afrikaner magische Kräfte zu, darunter etwa dem Herzen und den Genitalien. Wahrsager seien somit die Hauptverantwortlichen für die Taten, sagte Innenminister Mathias Chikawe.
Tanzania bans witchdoctors in attempt to end albino killings
Children with albinism have been placed in special... http://t.co/TYpcAKkPu2
— Skeptical Inquirer (@SkeptInquiry) 14. Januar 2015
Die Sondereinheit soll unter anderem sicherstellen, dass die Täter nicht mit zu milden Strafen davonkommen. Chikawe warnte aber davor, «Hexendoktoren» mit anderen Heilern auf eine Stufe zu stellen.
Die «Daily News» kommentierte, es sei «undenkbar, lächerlich und völlig inakzeptabel», dass Menschen in diesem Jahrhundert noch daran glaubten, durch den Mord an einem Albino reich werden zu können.
Albinismus ist eine Erbkrankheit. Den Betroffenen fehlt das hautfärbende Pigment Melanin, weshalb sie meist eine sehr helle Haut und weisse Haare haben. Häufig haben Albinos auch eine Sehstörung. (aeg/sda/dpa)