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Das «Massaker-Gewehr» AR-15 steht vor dem Aus

Das «Massaker-Gewehr» AR-15 steht vor dem Aus

21.09.2019, 06:1621.09.2019, 13:30
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epa07855608 (FILE) - Vendor Jack Riddle looks through the scope while showing a Colt AR-15 rifle to customers at Chuck's Firearms gun store in Atlanta, Georgia USA, 27 July 2012 (reissued 20 Sept ...
Viele der letzten Massaker in den USA wurden mit dem AR-15 begangen.Bild: EPA

Der legendäre US-Waffenhersteller Colt hat das Aus für sein Sturmgewehr AR-15 angekündigt, das oft auch von Amokläufern genutzt wurde. Als Grund nannte Verwaltungsratspräsident Dennis Veilleux eine «Überkapazität» auf dem Markt für moderne Sportwaffen.

Er ging in seiner Erklärung nicht auf die Rolle des halbautomatischen Gewehrs bei einigen der schlimmsten Amokläufe in der jüngeren US-Geschichte ein.

Veilleux erklärte, Colt werde weiterhin Sturmgewehre für das US-Militär und die Strafverfolgungsbehörden herstellen sowie seine weltberühmten Revolver. Colt war der erste US-Waffenhersteller, der eine halbautomatische Waffe auf Basis des vom Militär genutzten M-13-Gewehrs auf den zivilen Markt brachte. Colts dafür genutzte Bezeichnung AR-15 hat sich inzwischen als Oberbegriff für diese Art von Gewehren durchgesetzt, die beliebt bei Jägern und Waffenliebhabern in den USA sind.

Die Exportschlager der Schweizer Rüstungsindustrie

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Die Exportschlager der Schweizer Rüstungsindustrie
2017 exportierten Schweizer Firmen Waffen im Wert von 446,8 Mio. Fr. in 64 Staaten – 8% mehr als im Jahr zuvor. Diese Waffenexporte machten 0,15% der Schweizer Gesamtexporte aus. Wichtigstes Empfängerland war Deutschland vor Thailand, Brasilien und Südafrika. Im Bild: Schweizer Sturmgewehre auf dem Waffenplatz Thun.
quelle: keystone / christian beutler
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Das Sturmgewehr AR-15 geriet immer wieder in die Schlagzeilen, weil es bei einigen der verheerendsten Amokläufen der US-Geschichte genutzt wurde. Dazu zählten unter anderem 2012 der Schusswaffenangriff an der Sandy-Hook-Grundschule in Newton im Bundesstaat Connecticut mit 26 Toten sowie das Blutbad an einer High School in Parkland im Bundesstaat Florida im vergangenen Jahr, bei dem 17 Menschen starben.

Auch in diesem Jahr gab es bereits wieder mehrere opferreiche Amokläufe in den USA. Danach ertönten immer wieder Forderungen nach einem Verbot von Sturmgewehren. Bisher wurden jedoch keine nennenswerten Massnahmen ergriffen, um das Problem anzugehen. Dies ist zu grossen Teilen auf den Einfluss der mächtigen US-Waffenlobby NRA zurückzuführen. (aeg/sda/afp)

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Schiesserei in Las Vegas
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Schiesserei in Las Vegas
Beim Mandalay Bay Ressort in Las Vegas ist es am 2. Oktober zu einer Schiesserei gekommen.
quelle: epa/las vegas news bureau / bill hughes/las vegas news bureau/ handout
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Stolzer Waffenbesitzer zerstört seine AR-15
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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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UncleDavid1985
21.09.2019 07:11registriert September 2019
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass es noch ca. 100 weitere Hersteller auf dem Markt gibt die AR15s herstellen, teilweise auch in deutlich besserer qualität als Colt. Das Gewehr ist alles Amdere als "vor dem Aus".
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Läggerli
21.09.2019 07:40registriert Juli 2018
Das ist ein wenig, wie wenn die Migros eine Sorte Schoggijoghurt aus dem Sortiment nimmt. Es gibt noch dutzende andere Hersteller und Varianten und die freuts, dass es eine Alternative weniger gibt. Einen Engpass wird aber nicht geben.
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Mugendai
21.09.2019 10:50registriert Januar 2017
Colt sistiert die zivile Fertigung nur. AR15 von S&W, Daniel Defense, Aeroprecision, Astra, SDM, Norinco, Schmeisser, Hera, Sig Sauer und vielen vielen anderen gibts weiterhin am Zivilmarkt.
Wäre nicht mal gross einen Artikel wert gewesen, aber die Anspielungen kann man wohl nicht sein lassen.
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