Der Skandal um Manipulationen auf dem Devisenmarkt ruft rund um den Globus immer mehr Aufsichtsbehörden auf den Plan. Nachdem am Montag bekannt wurde, dass die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) eine Untersuchung gegen acht Banken eröffnet hat, nehmen nun auch die Regulierer in Hongkong und Neuseeland eine Reihe von Banken unter die Lupe.
Ins Rollen gebracht hatten die Untersuchungen vor etwa einem Jahr die Aufsichtsbehörden in Europa, allen voran in Grossbritannien. Auch die deutsche BaFin ermittelt in der Angelegenheit. Erst am Montag war bekannt geworden, dass die Schweizer Wettbewerbsbehörde Weko eine formelle Untersuchung gegen acht Institute eröffnet hat.
Die von der Untersuchung betroffenen Schweizer Banken gaben sich in ersten Reaktionen zumeist zurückhaltend - mit Ausnahme der Credit Suisse. Die Bank sei nicht Gegenstand der bei anderen Bankinstituten durchgeführten Vorabklärungen der Wettbewerbsbehörde gewesen, teilte sie mit. Die Weko-Mitteilung enthalte somit Informationen, die nicht zutreffen würden. «Derartige Vorwürfe zum jetzigen Zeitpunkt sind daher unangebracht und rufschädigend.» Die Grossbank will mit den Behörden in der Angelegenheit aber uneingeschränkt kooperieren.
Die Weko hat kein Verständnis für die Reaktion der Credit Suisse. «Es ist unsere Pflicht, die Namen der involvierten Banken zu veröffentlichen», stellte Weko-Direktor Rafael Corazza auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA klar. Um eine Untersuchung zu eröffnen, seien zudem keine Vorabklärungen notwendig. Laut Corazza verfügt die Weko über genügend Hinweise, um die Untersuchung auch auf die Credit Suisse auszuweiten.
Am Devisenmarkt werden täglich etwa 5,3 Billionen Dollar umgesetzt. Einzelne Banker stehen im Verdacht, bei der Festlegung von Referenzkursen für Währungen getrickst und dabei Kunden geschädigt zu haben. Ähnlich wie im Skandal um manipulierte Zinsen drohen den Geldhäusern nach Einschätzung von Experten empfindliche Strafen, sollten sich die Manipulationen bestätigen. (whr/sda)