Einen Tag nach dem Amok-Fehlalarm an der ZHdK ist die Ursache geklärt und das Alarmsystem eingestellt. Dennoch bleibt die Frage offen, wessen Idee dieses Sicherheitskonzept war. Laut einem Tweet der ZHdK-Bloggerin Katrin Passig wusste nicht mal das Hochschul-Personal Bescheid, wie die Schulleitung heute an einem Informationsanlass den Studierenden erklärte:
Wiederholt die Aussage auf dem Podium, man habe von diversen Alarm-Automatismen selbst erst gestern erfahren. Sogar Sicherheitsbeauftragte.
— z_observer (@z_observer) 5. Dezember 2014
Der Amok-Alarm wurde ausgelöst, weil eine im Kanton Zürich wohnhafte Person (mehr darf die Polizei nicht sagen) aus Versehen die geheime Notfallnummer der ZHdK gewählt hatte. Die Folge: 5000 Personen mussten drei Stunden lang im Gebäude der Hochschule ausharren, über 100 Polizisten wurden aufgeboten.
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Der Witz: Die Notfallnummer ist eine normale Telefonnummer, die gerade mal vier Leute kennen. Darunter laut «Tages-Anzeiger» jemand bei der Gebäudebesitzerin Allreal und jemand beim Sicherheitsdienst der ZHdK. Wird diese Nummer gewählt, wird automatisch ein Amokalarm ausgelöst. Das Aussprechen einer Drohung ist nicht einmal nötig.
Bei der Stadtpolizei Zürich weiss man nicht, wer sich dieses Sicherheitskonzept ausgedacht hat, und der Ärger darüber ist gross. Schliesslich muss die Polizei in jedem Fall auf einen Alarm reagieren – wer der Auslöser ist, kann aus Zeitgründen nicht vor dem Einsatz ermittelt werden, eine Verwechslung der Nummer reichte in diesem Fall.
Auch die Gebäudebesitzerin Allreal hat nach eigenen Angaben nichts mit dem Sicherheitskonzept zu tun, das sei Sache der Mieterin. Mieterin ist der Kanton, doch bei der Bildungsdirektion wird auf die Schulleitung der ZHdK verwiesen. Diese ist am Freitag nicht für eine Stellungnahme erreichbar – die Idee hinter dem Sicherheitskonzept bleibt ein Rätsel. (dwi)