Blaulicht
Gesellschaft & Politik

USA wollen mexikanischen Drogenboss «El Chapo» vor Gericht stellen 

Joaquín Guzmán Loera bei seiner Verhaftung am 22. Februar.
Joaquín Guzmán Loera bei seiner Verhaftung am 22. Februar.Bild: AP/AP
tonnenweise kokain geschmuggelt

USA wollen mexikanischen Drogenboss «El Chapo» vor Gericht stellen 

24.02.2014, 02:2224.02.2014, 08:58
Mehr «Blaulicht»

Die USA wollen dem mexikanischen Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán Loera den Prozess machen. Die Behörden würden einen Auslieferungsantrag vorbereiten, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft von New York, Bob Nardoza, am Sonntag dem US-Sender CNN. Sowohl in New York als auch in anderen Bundesstaaten sind Verfahren gegen den Chef des Sinaloa-Kartells anhängig. 

Der Vorsitzende des Ausschusses für Innere Sicherheit im US-Repräsentantenhaus, Michael McCaul, unterstützte das Vorhaben. Es gebe Korruption in Mexiko und Guzmán sei bereits einmal aus einem Gefängnis geflohen, sagte er im Fernsehsender ABC. In den USA könne sichergestellt werden, dass er hinter Gittern bleibe. 

Nach jahrelanger Flucht war Guzmán am Samstag im Westen Mexikos festgenommen worden. Er soll tonnenweise Kokain in die USA geschmuggelt haben und für den Tod Tausender Menschen verantwortlich sein. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. 

Im Gefängnis mit dem Bruder

Guzmán befindet sich derzeit im Hochsicherheitsgefängnis Altiplano im Bundesstaat México. Auch sein Bruder Miguel Ángel Guzmán und weitere ranghohe Kartellchefs sitzen in der Haftanstalt nahe der Hauptstadt ein. 

Nach unbestätigten Medienberichten waren die USA an der Festnahme von «El Chapo» beteiligt. Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam dankte den Vereinigten Staaten am Samstag zumindest für den Informationsaustausch. 

Allerdings gab es in der Vergangenheit auch immer wieder Vorwürfe, die US-Behörden seien an einer Festnahme Guzmáns nicht wirklich interessiert. Vielmehr habe die Antidrogenbehörde DEA einen Pakt mit dem Sinaloa-Kartell geschlossen, um Informationen über rivalisierende Drogenbanden zu erhalten, hiess es in einem im Januar veröffentlichten Artikel der mexikanischen Zeitung «El Univesal». (rey/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!