Liebe Sandra
Bei Frauen über 50 bezahlen die Krankenkassen alle zwei Jahre eine Mammographie. Das gilt allerdings nur, wenn der Wohnkanton am Screeningprogramm teilnimmt. In den Kantonen ohne Screeningprogramm bezahlt die Krankenkasse die Untersuchung nur, falls ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgrund eines Befundes eine Untersuchung anordnet.
Bei Frauen unter 50 bezahlt die Krankenkasse maximal eine vorsorgliche Mammographie pro Jahr, wenn Brustkrebs bei der Mutter, der Schwester oder der Tochter der Patientin aufgetreten ist. Die Anordnung deiner Ärztin allein genügt also nicht.
Ist kein erhöhtes familiäres Brustkrebsrisiko bekannt, kann in einer genetischen Beratung ein vergleichbares individuelles Risiko abgeklärt werden. Die Indikationsstellung, das Aufklärungs- und Beratungsgespräch, die Durchführung der Überwachung und weitere Beratung sowie Abklärung bei auffälligen Befunden wird von einem zertifizierten Brustzentrum durchgeführt.
Das zertifizierte Brustzentrum kann die Durchführung der bildgebenden Untersuchung (Mammographie) auch an einen Leistungserbringer delegieren. Soll ein anderes Zentrum die Untersuchung durchführen, muss vorgängig bei der Krankenkasse eine Kostengutsprache eingeholt werden.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten von CHF 182.80 zu Lasten der Grundversicherung. Dabei muss die Patientin ohne Anrechnung der Franchise 10 Prozent Selbstbehalt (CHF 18.30) bezahlen. Frauen ab 75 Jahren und solche mit einem Hausarztmodell, können ohne Rücksprache mit dem Hausarzt zu denselben Konditionen teilnehmen.
Wie bei allen medizinischen Untersuchungen sollte man unabhängig von der Vergütung durch die Krankenkasse auch bei der Mammografie die Vor- und Nachteile abwägen.
In den Studien überwiegen die Vorteile: Kleine Tumoren werden entdeckt, bevor sie Metastasen gebildet haben. Das ermöglicht eine schonende Behandlung, brusterhaltende Operationen und teilweise Verzicht auf Chemotherapie. So können Nebenwirkungen reduziert und die Lebensqualität kann während der Behandlung und später gesteigert werden. Die Heilungs- und Überlebenschancen sind bei frühzeitiger Entdeckung der Tumoren besser. Etwa 1'400 Frauen der Altersgruppe über 50 sterben in der Schweiz jährlich an Brustkrebs. Wer alle zwei Jahre am Früherkennungsprogramm teilnimmt, verringert das Risiko deutlich, an Brustkrebs zu sterben.
Es gibt aber auch Risiken: Der Radiologe entdeckt auf Mammografie-Bildern Auffälligkeiten. Bereits nach einem Ultraschall stellen sich die Auffälligkeit als gutartig heraus. Das Resultat der Früherkennungs-Mammografie war in diesem Fall falsch-positiv. 2018 erhielten 39 von 1000 Teilnehmerinnen des Thurgauer Programms die Empfehlung für eine weitere Abklärung – bei 5 von ihnen wurde Brustkrebs diagnostiziert. 34 von 1000 Teilnehmerinnen bzw. 3,5 Prozent erhielten ein falsch positives Resultat.
Wird eine Mammografie trotz vorliegendem Brustkrebs als unauffällig beurteilt spricht man von einem falsch negativen Resultat. Wird Brustkrebs in den zwei Jahren zwischen den Mammografie-Untersuchungen entdeckt, spricht man von einem Intervallkrebs. Die Strahlenbelastung bei der Untersuchung ist äusserst klein. Das Risiko ist somit alles in allem deutlich geringer als der Nutzen der Mammografie.
Viele Grüsse von Comparis.ch
Klingt vernünftig und logisch, ist aber für nicht wenige Menschen in der Schweiz unrealistisch. Für diese klingt dieser Ratschlag wohl eher zynisch.
Die Aussagen zum Nutzen der Mammographie sind falsch und Abhandlung über Risiken und Nutzen völlig undifferenziert.
Schuster bleib bei deinen Leisen... Über KK-Vergütung können Sie schreiben. Massen Sie sich aber nicht an, Leute medizinisch in einem so heiklen Thema zu beraten.