Charlie Hebdo
Islamischer Staat (IS)

Kein Markenrecht auf «Je suis Charlie»

Das Logo wird bereits kommerziell genutzt. 
Das Logo wird bereits kommerziell genutzt. Bild: EPA/ANP
In Frankreich

Kein Markenrecht auf «Je suis Charlie»

14.01.2015, 03:4614.01.2015, 08:33
Mehr «Charlie Hebdo»

In Frankreich wird es kein Markenrecht für die Solidaritätsbekundung «Je suis Charlie» («Ich bin Charlie») geben, die seit dem blutigen Anschlag auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» weltweit kursiert. Entsprechende Anträge seien abgewiesen worden, weil sie nicht die notwendigen Kriterien erfüllten, teilte das französische Institut zum Schutz geistigen Eigentums (INPI) am Dienstag mit.

Der Slogan könne nicht von einem Marktteilnehmer kommerziell verwendet werden, weil er bereits kollektiv stark verwendet werde.

Dem INPI zufolge wurden seit dem Anschlag am Mittwoch vergangener Woche zahlreiche Anträge auf Markenrecht für das Logo «Je suis Charlie» oder Anspielungen darauf eingereicht. Sie seien aber nicht registriert worden, weil sie nicht der Anforderung entsprechen, wonach Markenrecht einen «unterscheidenden Charakter» voraussetzt.

Die Nachrichtenagentur AFP hatte Montagabend aus informierten Kreisen erfahren, dass bereits über 50 Anträge auf das Logo «Je suis Charlie» eingereicht wurden. Ein Antrag wurde laut dem Kurznachrichtendienst Twitter beispielsweise von einem Industriellen eingereicht, der unter anderem Waagen, Feuerlöscher und Brillenetuis herstellt.

Das Logo wurde unzählige Male gedruckt, weiterverbreitet, verkauft. 
Das Logo wurde unzählige Male gedruckt, weiterverbreitet, verkauft. Bild: PATRICK SEEGER/EPA/KEYSTONE

Geschaffen wurde das Logo wenige Minuten nach dem Anschlag auf «Charlie Hebdo» von Joachim Roncin, dem künstlerischen Leiter des Gratis-Magazins «Stylist». Die drei Worte sind in weiss und grau mit den typischen Schriftzeichen der Satirezeitschrift auf schwarzem Grund gedruckt. Roncin teilte in einem Tweet mit, jeder könne die Solidaritätsbekundung frei verwenden, er würde aber eine «merkantile Nutzung» bedauern.

Das zu traurigem Ruhm gelangte Logo prangt bereits auf zahlreichen T-Shirts, Aufklebern und Anhängern, die seit dem Anschlag am vergangenen Mittwoch auf den Markt kamen. Solche Produkte wurden während der Massendemonstrationen vom Sonntag von fliegenden Händlern angeboten. 

Ausserdem wurden bereits am Tag des Anschlags Websites wie jesuischarlie.fr, jesuischarlie.com und jesuischarlie.org geschaffen. Laut Twitter France wurde es ausserdem bereits auf mehr als fünf Millionen Kurznachrichten abgebildet. (feb/sda/afp)

Solidarität mit «Charlie Hebdo» in aller Welt

1 / 31
Solidarität mit «Charlie Hebdo» in aller Welt
Melbourne (Australien).
quelle: getty images asiapac / wayne taylor
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1