Charlie Hebdo
Gesellschaft & Politik

Diese fünf Artikel zeigen uns #JeSuisCharlie in einer neuen Perspektive

Charlie-Hebdo-Titelblätter

1 / 39
Charlie-Hebdo-Titelblätter
«Fertig gelacht!»: «Charlie Hebdo» thematisiert immer wieder die Pressefreiheit. Hier zwei alternative Titelblätter: ein verantwortungsloses und ein verantwortungsvolles.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das verlogene, beschissene «Aber»

Diese fünf Artikel zeigen uns #JeSuisCharlie in einer neuen Perspektive

Wie konnte es zum Anschlag auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» kommen? Ist der Islam schuld oder nicht? Wie viel darf Satire wirklich? Und wie geht es jetzt weiter? Eine Auswahl von spannenden Meinungsbeiträgen.
12.01.2015, 19:5813.01.2015, 08:38
Roman Rey
Folge mir
Mehr «Charlie Hebdo»

1. «taz»: Das verlogene, beschissene «Aber»

In einer angriffigen Schrift wettert der Autor Deniz Yücel vo der «taz» gegen alle, die aus dem Massaker Profit schlagen wollen.

«Spackos, hört zu: Wagt es nicht, die Toten von Paris zu instrumentalisieren. Denn für euch hätten die Satiriker von Charlie Hebdo zur ‹Lügenpresse› gehört.»
«Es ist exakt dasselbe verlogene und beschissene ‹Aber›, wie man es von den Klemmrassisten von der AfD und Pegida kennt: ‹Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ...›»
«Den Islam gibt es nicht, der Islam ist die Summe dessen, was diejenigen, die sich auf ihn berufen, daraus machen. Und was ein nennenswerter Teil daraus macht, ist Barbarei. »

Lesen Sie den ganzen Kommentar auf taz.de oder in einer ausgebauten Version auf welt.de.

2. «The Intercept»: Ein paar zusätzliche blasphemische Cartoons

Der Journalist Glenn Greenwald.
Der Journalist Glenn Greenwald.Bild: DPA

Glenn Greenwald, Enthüller der Snowden-Dokumente, bringt die Debatte auf eine interessante Ebene. Jetzt, wo viele Medien angeblich aus Solidarität mit «Charlie Hebdo» und als Statement für die Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen veröffentlichen, sollte es auch möglich sein, andere Cartoons zu veröffentlichen – und publiziert antisemitische und israelkritische Zeichnungen.

«Die freie Meinungsäusserung zu verteidigen ist immer einfach, wenn man mit dem Inhalt einverstanden ist. Und wenn man nicht Teil der Gruppe ist, die verleumdet wird.»
«Es ist klar: Wenn jemand, der sich auf anti-schwarze oder antisemitische Inhalte spezialisiert, ermordet würde, würde es keine Aufrufe geben, seinen Müll aus ‹Solidarität› mit seiner Redefreiheit zu publizieren.»

Lesen Sie den ganzen Kommentar auf The Intercept (englisch).

3. «The Guardian»: Über Satire

Der renommierte Zeichner Joe Sacco verarbeitet seinen Gedankenprozess in einem nachdenklichen und berührenden Comic. Muslime mit dem Stift anzugreifen, habe er immer als «fade» empfunden. Auch er könne sich diesen Methoden bedienen: Sacco zeichnet klischierte Bilder eines Schwarzen und eines Juden.

«Zeichnungen sind wie eine Waffe, und Satire soll seine Ziele hart treffen. Aber wer genau ist das Ziel? Und warum?»
«Wenn wir müde sind, den Mittelfinger hochzuhalten, können wir darüber nachdenken, warum die Welt ist, wie sie ist ...»
«... und was es in dieser Zeit und an diesem Ort ist, das es Muslimen verunmöglicht, über ein Bild zu lachen.»
«Wenn die Antwort lautet: ‹Weil mit ihnen ganz tief drin etwas nicht stimmt›, dann lasst sie uns von ihren Häusern vertreiben uns ins Meer jagen ...»
«Denn das wird viel einfacher sein als herauszufinden, wie wir zusammen in eine Welt passen.»

Joe Saccos Comic können Sie sich beim Guardian ansehen (englisch).

4. Stephen Fry: Man MUSS sich lustig machen

Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Stephen Fry.
Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Stephen Fry.Bild: AFP

Der britische Tausendsassa Stephen Fry bezeichnet die Attentäter als dumm.

«Hätten sich die Brüder zurückgehalten, dann hätten höchstens 60'000 Leute diese Karikaturen gesehen.»
«Ob Breivik in Oslo oder die Kouachi-Brüder in Paris, das Resultat ist das Gleiche: Es entsteht noch mehr Verachtung für den dummen Mist, der die Basis für ihre verrückten Aktionen bietet.»

Lesen Sie den ganzen Eintrag auf Stephen Frys Blog (englisch).

5. «Die Welt»: Doch, dieses Massaker hat mit dem Islam zu tun!

Ayaan Hirsi Ali.
Ayaan Hirsi Ali.Bild: Shiho Fukada/AP/KEYSTONE

Islamistische Terrorattacken dürfen nicht in Verbindung gebracht werden mit dem Islam, der eine Religion des Friedens sei, heisst es nach jedem Anschlag. In ihrem Gastkommentar fordert die Frauenrechtlerin und Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali, dass dieses Beschwichtigen endlich aufhören muss.

«Der Islam mit seinen 1400 Jahren Geschichte und rund 1,6 Milliarden Gläubigen sollte ein paar Karikaturen eines französischen Satiremagazins aushalten können.»
«Wir müssen erkennen, dass die heutigen Islamisten von einer politischen Ideologie angetrieben werden, einer Ideologie, die in den grundlegenden Texten des Islam eingebettet ist. Wir können nicht länger so tun, als sei es möglich, die Taten zu trennen von den Idealen, die sie inspiriert haben.»
«Je mehr wir nachgeben, je mehr wir uns selbst zensieren, je mehr wir herunterspielen, desto dreister wird der Feind.»

Lesen Sie den ganzen Kommentar von Ayaan Hirsi Ali auf welt.de.

07.01.2015: Schiesserei bei Satiremagazin «Charlie Hebdo»

1 / 65
07.01.2015: Attentat auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo»
Sieben weitere Personen sind verletzt. Vier von ihnen schweben in Lebensgefahr.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Solidarität mit «Charlie Hebdo» in aller Welt

1 / 31
Solidarität mit «Charlie Hebdo» in aller Welt
Melbourne (Australien).
quelle: getty images asiapac / wayne taylor
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6