Gesellschaft & Politik
China

Chinas Präsident ruft zu engerer Kooperation der APEC-Staaten auf

21 Pazifik-Anrainer
Viel Platz dazwischen: Obama, Xi und Putin.
Viel Platz dazwischen: Obama, Xi und Putin.Bild: Pablo Martinez Monsivais/AP/KEYSTONE

Chinas Präsident ruft zu engerer Kooperation der APEC-Staaten auf

11.11.2014, 04:3011.11.2014, 15:41
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Bild: KIM KYUNG-HOON/REUTERS

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat die asiatisch-pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) zu engerer Kooperation und wirtschaftlicher Integration aufgerufen. Zum Auftakt des zweiten Tages der Beratungen der Staats- und Regierungschefs am Dienstag in Peking warnte der chinesische Präsident, dass die Weltwirtschaft weiter «unberechenbar und instabil» sei.

«Wir müssen die geschlossenen Türen innerhalb von APEC aufstossen und die Gemeinschaft zum Rest der Welt öffnen.» 
Chinas Staatschef Xi Jinping

Xi Jinping forderte von den 21 Pazifik-Anrainer-Staaten:

  • Wachstumsmechanismen zu schaffen
  • Die verschiedenen Märkte mit neuen Infrastrukturprojekten über Wirtschaftskorridore enger zu verbinden
  • Regeln und Vorschriften für den wirtschaftlichen Austausch zu vereinfachen
  • Die Zusammenarbeit und die Bemühungen für einen Abbau von Zollschranken und freieren Handel in der Region ausbauen
  • Den Markt eine entscheidende Rolle bei der Verteilung der Ressourcen spielen zu lassen.

Flüchtige Kontakte zwischen Putin und Obama

Auf dem Gipfel in Peking kamen sich US-Präsident Barack Obama und Kremlchef Wladimir Putin mehrfach näher.
Auf dem Gipfel in Peking kamen sich US-Präsident Barack Obama und Kremlchef Wladimir Putin mehrfach näher.Bild: POOL/REUTERS
Putin habe Obama vor der Sitzung auf die Schulter geklopft, berichtete eine Reporterin.
Putin habe Obama vor der Sitzung auf die Schulter geklopft, berichtete eine Reporterin.Bild: POOL/REUTERS

Bereits am Vorabend waren sich beide Präsidenten begegnet. Über ein paar freundliche Grussformeln sei das Treffen aber nicht hinaus gegangen, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. 

Ein Gespräch – etwa über den Ukraine-Konflikt – habe es nicht gegeben.
Ein Gespräch – etwa über den Ukraine-Konflikt – habe es nicht gegeben.Bild: POOL/REUTERS
«Aber sie haben sich in der Tat begrüsst und haben einige Sätze gewechselt.»
Putin-Sprecher Peskow

Man könne davon ausgehen, dass sie in Kürze noch Gelegenheit bekämen, kurz miteinander zu sprechen, sagte er.

Am Wochenende werden beide auch zum Gipfeltreffen der grossen Industrie- und Schwellenländer (G20) in der australischen Stadt Brisbane erwartet. Beobachter gehen davon aus, dass internationale Staatschefs Putin wegen seiner Unterstützung für prorussische Separatisten im Ukraine-Konflikt zur Rede stellen werden.

Bilaterales Treffen zwischen Obama und Xi am Abend

Im Rahmen eines Staatsbesuches im Anschluss an die APEC-Beratungen wollten Obama und Xi am Abend bilaterale Gespräche aufnehmen, die Mittwoch fortgesetzt werden.
Im Rahmen eines Staatsbesuches im Anschluss an die APEC-Beratungen wollten Obama und Xi am Abend bilaterale Gespräche aufnehmen, die Mittwoch fortgesetzt werden.Bild: KIM KYUNG-HOON/REUTERS
USA wollen China nicht am Machtausbau hindern
Die USA wollen China nach den Worten von Präsident Barack Obama nicht am Machtausbau hindern. «Ich weise die Vorstellung zurück, dass die Vereinigten Staaten auf irgendeine Weise versuchen, China einzudämmen», sagte Obama in einem schriftlichen Interview der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, das am Dienstag in Peking veröffentlicht wurde.

Die USA hätten stattdessen in den vergangenen Jahrzehnten aktiv dafür daran mitgewirkt, China in die Weltwirtschaft zu integrieren. «Wir wollen, dass China und das chinesische Volk erfolgreich sind», sagte Obama. In der Beziehung solle konstruktiv «mit Meinungsunterschieden und den Quellen für ungesunde Konkurrenz» umgegangen werden. China müsse die universellen Menschenrechte beachten, Internet-Kriminalität stoppen und für Frieden und Stabilität in der Region sorgen.

China unterstellt den USA eine Eindämmungspolitik, um die aufstrebende zweitgrösste Wirtschaftsnation klein zu halten. (kad/sda)

Überraschendes Treffen zwischen Südkorea und Japan

Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye bei Chinas Präsidenten.
Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye bei Chinas Präsidenten.Bild: AFP

Überraschend trafen Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye und Japans Premierminister Shinzo Abe auf dem APEC-Gipfel zusammen, wie Südkoreas Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Es war seit acht Monaten das erste hohe Treffen beider Länder. 

Streitigkeiten um Inseln und die «Trostfrauen» – koreanische Sexsklavinnen, die während des Zweiten Weltkriegs in japanische Frontbordelle gezwungen wurden – lösen immer wieder Spannungen zwischen Südkorea und Japan aus. (kad/sda/dpa)

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