Für die einen sind Updates einfach nur lästig. Andere können sie nicht schnell genug auf ihren Smartphones haben. Für Letztere dürfte die Webseite AOSMark von Interesse sein. Sie zeigt auf einen Blick, welche Android-Hersteller ihre Smartphones schnell und vor allem lange mit Updates, sprich mit neuen Funktionen und Verbesserungen, versorgen.
AOSMark bewertet die Handyhersteller also danach, wie viele Betriebssystem-Updates sie in der Vergangenheit durchschnittlich auf ihre Handys gebracht haben. Je mehr Updates, desto höher die Punktzahl. Google etwa versorgt seine Pixel-Smartphones im Schnitt mit rund 3,5 grossen System-Updates.
Die Punktzahl entspricht in etwa der Anzahl der Android-Betriebssystem-Updates, die der Kunde von einem Handyhersteller erwarten kann. Zum Beispiel wird Sony mit einer Punktzahl von 1,63 wahrscheinlich zwei Android-Updates an seine Premium-Modelle und ein Update an seine Budget-Telefone senden.
Warum regelmässige Updates wichtig sind, beantwortet AOSMark gleich selbst: «Wenn man Geräte überflüssig macht, indem man keine Software-Updates an perfekt funktionierende Hardware sendet, entsteht auch mehr Elektronikschrott, was den Planeten schädigt.»
Wenig überraschend wird die Rangliste von Google angeführt. Logisch, schliesslich entwickelt Google Android und hat die neuste Betriebssystem-Version zuerst zur Verfügung. Google profitiert zudem davon, dass der Konzern nur gerade sechs Smartphones im Angebot hat. Davon sind alle Modelle auf dem neusten Stand, sprich laufen mit der aktuellen Version Android 9.
Auf Platz zwei folgt OnePlus. Der insbesondere in China populäre Hersteller hat mit insgesamt zehn Handymodellen ebenfalls ein überschaubares Sortiment, was die Produktpflege erleichtert. Sechs davon laufen mit Android 9.
Auf Platz drei und vier folgen Nokia und Sony, die beide weit mehr Geräte im Angebot haben. Bei den Finnen sind derzeit 13 Handys auf dem neusten Stand, bei Sony immerhin 7.
Von den grossen Herstellern enttäuschen vor allem Huawei und Xiaomi. Laut AOSMark liefern beide im Schnitt nur ein grosses Betriebssystem-Update aus. Das dürfte primär daran liegen, dass ihre zahlreichen Budget-Geräte gar kein oder nur ein Android-Update erhalten. Käufer eines Topmodells von Huawei und Xiaomi dürfen indes mit zwei grossen Betriebssystem-Updates rechnen.
Marktführer Samsung hat die mit Abstand grösste Modellpalette und ist bekannt dafür, Android-Updates eher langsam zu verteilen. Aktuell laufen erst drei Samsung-Handys mit Android 9. Immerhin können die Südkoreaner für sich in Anspruch nehmen, dass in der Regel auch Mittelklasse- und Budget-Geräte mindestens ein grosses Android-Update erhalten.
Wer Android-Updates zügig erhalten möchte, sollte beim Handykauf auf das Label «Android One» achten. Hersteller wie Nokia und OnePlus verpflichten sich mit diesem Label, nur geringe Änderungen an Android vorzunehmen, die Geräte wenigstens zwei Jahre lang mit System-Updates zu versorgen und monatliche Sicherheits-Updates zu liefern. Die Sicherheits-Updates werden mindestens drei Jahre zur Verfügung gestellt.
Selbst Budget-Smartphones für 100 bis 200 Franken mit dem Label «Android One» sind entsprechend mindestens drei Jahre lang gegen Sicherheitsbedrohungen geschützt.
(oli)