Das hatte HMD sicher anders geplant: Das finnische Unternehmen hat diese Woche seine Smartphone-Modelle für 2020 vorgestellt: Ursprünglich sollte das neue Top-Gerät einen prominenten Auftritt im neuen James-Bond-Film haben. Doch dessen Kinostart wurde wegen der Coronavirus-Pandemie in den November verlegt. Stattdessen zeigten die Finnen ihre Neuheiten nun unspektakulär im Livestream.
Zwei der Neuzugänge – das Nokia 5.3 (199 Franken) und das Nokia 1.3 (99 Franken) – zielen auf den Markt der Einsteigergeräte. Das Top-Modell Nokia 8.3 (599 Franken) soll mit guter Ausstattung und weltweiter 5G-Unterstützung im Oberklassemarkt angreifen.
Ausserdem zeigte Nokia eine aktualisierte Neuauflage des 5310 Xpress Music. Ob und wann das Retro-Handy zu uns kommt, ist derzeit noch nicht klar.
Im Folgenden die Details zu den Neuvorstellungen:
Das neue Top-Gerät ist mit 599 Franken günstiger als die meisten Flaggschiffmodelle anderer Hersteller, zumal bei Nokia die 5G-Unterstützung ohne Aufpreis integriert ist. Zudem bekommt man einen grossen Akku (4500 mAh). Dafür spart HMD an anderen Ecken: Als Prozessor kommt zwar der aktuelle Snapdragon 765G zum Einsatz, der ist aber nicht ganz so schnell wie das Topmodell Snapdragon 865. Für die allermeisten Nutzer ist die Leistung auch so mehr als ausreichend. Denn im Alltag ist zwischen dem 765G und 865 kein grosser Unterschied zu spüren, abgesehen von den etwas längeren Ladezeiten bei aufwändigen 3D-Games.
Anders als beim Snapdragon 865 ist beim 765G das 5G-Modem direkt in den Chipsatz integriert, was das Nokia 8.3 insgesamt sparsamer machen soll. Das besondere am Nokia 8.3 5G ist laut HMD, dass es als erstes Smartphone alle 5G-Bänder der Welt abdecke, sprich das erste weltweit nutzbare 5G-Smartphone sei.
Beim 6.8-Zoll-Display (2400×1080 Pixel) setzt man auf LCD-Technik, statt auf höherwertige Darstellung durch OLEDs. Mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 128 GB Speicher (erweiterbar) sowie einer Vierfachkamera (64-Megapixel-Hauptkamera, 12-MP-Ultraweitwinkel-Kamera, 2-MP-Makrokamera plus 2-MP-Tiefenschärfe-Sensor) ist das Smartphone ansonsten zumindest solide ausgestattet.
Das 5G-Smartphone hat weiterhin eine Kopfhörerbuchse, ist mit 220 Gramm aber vergleichsweise schwer.
Da das Nokia 8.3 Teil des Android-One-Programms ist, erhalten Nutzer ein sauberes Android sowie das Versprechen auf drei Jahre lang Sicherheitsupdates. Und der Haken? Interessenten müssen sich noch bis zum dritten Quartal 2020 gedulden. Das Handy soll irgendwann im Sommer erscheinen.
Das Nokia 5.3 hat ein 6.65-Zoll-Display und kommt mit dem Mittelklasseprozessor Snapdragon 665. Auch dieser bietet zusammen mit 4 GB Arbeitsspeicher (RAM) im Alltag in aller Regel genügend Leistung. Der interne Speicher (64 GB) kann per Speicherkarte erweitert werden. Für ein Smartphone für unter 200 Franken ist der Akku mit 4000 mAh vergleichsweise gross.
Das Nokia 5.3 hat wie das teurere 8.3 eine Vierfachkamera – allerdings mit schwächerer Ausstattung. Die Hauptkamera hat 13 MP, die Ultraweitwinkelkamera 5 MP. Auch hier gibt es einen Tiefensensor für Aufnahmen mit Tiefenschärfe sowie eine Makro-Linse für Nahaufnahmen.
Ein 5G-Modem steckt natürlich nicht im Gerät, es ist ab Mai für 199 Franken erhältlich. Das Smartphone richtet sich somit an Otto Normalverbraucher, die ein solides Gerät zu einem günstigen Preis suchen.
Noch einmal erheblich günstiger ist das Nokia 1.3. Der schwachbrüstige Qualcomm-215-Prozessor samt einem GB Arbeitsspeicher reicht nicht für das normale Android-Betriebssystem. Stattdessen kommt hier das abgespeckte Android 10 Go zum Einsatz. So soll das Handy trotzdem flüssig laufen. Der 16 GB kleine Speicher kann per Speicherkarte erweitert werden. Auch die 8-MP-Kamera ist natürlich sehr einfach – bei einem Preis von rund 99 Franken ist das aber nicht verwunderlich.
Es ist bereits ab dem 6. April erhältlich und richtet sich an Nutzer, die nur absolute Basisfunktionen wie Telefonieren, SMS, WhatsApp etc. nutzen und keinen Wert auf eine gute Kamera legen.
HMD bietet ausserdem mit HMD Connect erstmals einen globalen Daten-Roaming-Dienst an. Heisst: Mit der dort gebotenen Daten-Sim können Kunden in insgesamt 120 Ländern im Netz surfen, ohne böse Preisüberraschung. Für gut 10 Franken erhält man – je nach Region – 250 MB, 500 MB oder 1 GB Datenvolumen. Ist das aufgebraucht, lässt es sich für rund fünf Franken wieder auffrischen.
(oli/jnm/t-online.de)
Was ihnen, wie vielen anderen Herstellern, im Angebot fehlt ist ein kleines High End Smartphone.
Die Hersteller setzen High End alle mit grossen Smartphones gleich. Wenn es kleine Smartphones überhaupt im Angebot gibt, so sind sie meist Low End...
Ein Denkfehler...