Wer Apple-Geräte nutzt und dazu eine Apple-ID registriert hat, kann die auf den Servern des Unternehmens gespeicherten Daten neu auf einfache Art und Weise einsehen und verwalten.
Diese neuen «Datenschutz»-Funktionen sind ab sofort verfügbar:
Zunächst gilt festzuhalten: Wer keine Apple-ID hat, kann auch nichts herunterladen. Im Gegensatz zu Facebook speichert Apple keine «Schattenprofile» von Internet-Nutzern.
Wer eine Apple-ID hat und wissen will, was das Unternehmen gespeichert hat, kann die persönlichen Daten in wenigen Minuten anfordern. Bis zur Bereitstellung dauert es seine Zeit.
Bis die bei Apple bestellten Daten als Download bereit stehen, kann es tatsächlich bis zu 7 Tage dauern.
Apple hat dafür eine plausible Erklärung: «Um die Sicherheit deiner Daten zu gewährleisten, nutzen wir diese Zeit zur Überprüfung, dass die Anfrage von dir gestellt wurde.»
Der Vorgang ist sehr heikel! Stell dir vor, jemand anders würde böswillig alle deine in der iCloud gespeicherten Daten herunterladen, inklusive Fotos, Videos, Chats etc. Das wäre in der Tat der Super-GAU, den Apple natürlich durch zusätzliche Abklärungen, die im Hintergrund laufen, zu verhindern versucht.
An dieser Stelle gilt auch in Erinnerung zu rufen, dass man unbedingt die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren sollte, um die bei Apple gespeicherten Daten vor Zugriff zu schützen.
Nein.*
Im Gegensatz zu Google, Facebook und Co. ist Apple keine Datenkrake, die möglichst viele Informationen über ihre User sammelt, um personalisierte Werbung zu verkaufen.
Apple verdient sein Geld mit dem Verkauf von Hardware und kostenpflichtigen Software-Diensten, sei dies iCloud-Speicherplatz, ein Musik-Streaming-Abo (Apple Music) oder anderes.
Apple hat bei der Entwicklung von Hardware und Software schon immer auf den Ansatz «Privacy by Design» gesetzt. Das heisst, dass die eigenen Produkte so entwickelt werden, dass möglichst wenig sensible Daten erhoben und übermittelt werden.
An einem kürzlich abgehaltenen Informationsanlass mit einem hochrangigen Apple-Manager hiess es:
* Noch vor der Lancierung der neuen Datenschutz-Tools wollte ein Reporter von USA Today wissen, was Apple alles über ihn gespeichert hat. Das ZIP-File, das er nach ein paar Tagen herunterladen konnte, war 9 Megabyte (MB) klein. Zum Vergleich: Google hatte 243 MB und Facebook 881 MB über ihn.
Das kann verschiedenste Gründe haben.
Ein Beispiel wäre, dass man Bedenken hat, dass die bei Apple gespeicherten User-Daten durch eine dritte Stelle, respektive Organisation, ungewollt verwendet werden könnten.
Apple selbst wünscht von den Usern eine Begründung, warum der Account vorübergehend deaktiviert werden soll ...
Wichtig: Wenn man den Account deaktiviert, erhält man von Apple einen «eindeutigen alphanumerischen Zugriffscode». Diesen darf man auf keinen Fall verlieren, weil er vom Apple-Support benötigt wird, um den Account zu reaktivieren.
Mehr Infos gibts im offiziellen Apple-Support-Dokument «Apple-ID-Account deaktivieren»
Auslöser ist die neue DSGVO. Also das neue Datenschutzrecht, das ab dem 25. Mai in der Europäischen Union gilt.
Die Schweiz ist zwar nicht in der EU, die Bevölkerung profitiert nun aber auch von den schärferen Bestimmungen. Und die Pflichten der DSGVO gelten auch für Schweizer Unternehmen, die personenbezogene Daten von EU-Bürgern erheben.
Nein. Noch nicht.
Apple schreibt:
Das Unternehmen beabsichtigt aber gemäss eigenen Angaben, allen Kunden weltweit die Datenschutz-Funktionen «in den kommenden Monaten» zur Verfügung zu stellen.