Faltbare Smartphones sind nun endlich Tatsache. Sowohl Samsung als auch Huawei haben als erste Techgiganten ihre Foldables vorgestellt. Was dabei vor allem auffällt, ist der Preis: Über 2000 Franken wollen beide Hersteller für ihr jeweiliges Modell. Ein teurer Spass. Doch ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass man für Innovatives schon immer tief in die Tasche greifen musste.
1998 debütierte in Asien der erste massengefertigte portable MP3-Player der Welt. Mit einer Grösse von gerade einmal 7 x 9 Zentimetern und nicht einmal zwei Zentimetern Dicke war er ein Wunderwerk der Technik. Wer sich das Gerät zulegen wollte, bezahlte in Japan knapp 360 Dollar. Inflationsbereinigt wären das heutzutage etwa 560 Dollar.
Das klingt erstmal nicht nach so viel Geld für einen MP3-Player, immerhin hat der iPod später auch ganz schön was gekostet. Allerdings bekam man für 560 Dollar gerade einmal 32 MB Speicher – was laut Hersteller für maximal sechs Songs reichte.
Im Jahr 2000 brachte Sharp das erste echte Kamerahandy in den Verkauf. Mit dem Telefon konnte man Bilder aufnehmen, anschauen und versenden – und alles ohne Hilfe eines externen Computers. Kaufen konnte man das Gerät allerdings nur in Japan.
Die Auflösung der Fotos war aus heutiger Sicht äusserst bescheiden: Mit gerade einmal 0,1 Megapixel musste man sich begnügen. Gekostet hat das Handy trotzdem fast 750 Dollar – inflationsbereinigt. Damit war es beinahe dreimal so teuer wie das populäre Nokia 3310, welches im selben Jahr erschienen war.
Als Apple 2007 das iPhone vorstellte, krempelte das Unternehmen damit die Handy-Welt um. Bis aber auch die Schweiz offiziell in den Genuss der Smartphone-Revolution kam, vergingen noch ein paar Monate. Am 11. Juli 2008 startete der Verkauf des iPhones in der Schweiz offiziell. Allerdings wurde hier bereits die zweite Generation, das iPhone 3G, vertrieben.
Wer sich eines der beliebten Geräte sichern wollte, musste bei Swisscom einen Zweijahresvertrag abschliessen. Gratis gab es das Gerät dann aber nicht, sondern es kostete noch immer mindestens 200 Franken extra. Wer sich das iPhone ohne Vertrag kaufen wollte, bezahlte damals 1200 Franken und konnte es nur auf dem Swisscom-Netz nutzen.
Das Handy mit dem komplizierten Namen war das weltweit erste Mobiltelefon, welches 1983 auf den Markt kam. Das Riesending wog fast 800 Gramm und war ohne Antenne über 30 Zentimeter lang. Telefonieren konnte man mit dem damit 60 Minuten, bevor man es wieder für zehn Stunden aufladen musste.
Bereits ein Jahr später sollen rund 300'000 Menschen dieses Gerät besessen haben. Dafür hat damals jeder der Käufer 3995 Dollar bezahlt. Inflationsbereinigt sind das knapp 10'000 Dollar.
2005 sorgte Sandisk für eine Sensation, als sie eine microSD-Karte mit 512 Megabyte vorstellten. Der Hersteller liess verlauten, dass es in Zukunft immer mehr Bedarf an kleinen Speicherkarten geben werde, da Handys immer mehr zu Multifunktionsgeräten würden.
Auch eine kleinere Variante mit 256 MB wurde vorgestellt. Diese kam noch vor der 512-MB-Karte in den Verkauf und sollte dazumal 45 Dollar kosten. Heutzutage entspräche das in etwa 60 Dollar. Würden diese Preise noch heute gelten, kostete eine microSD-Karte mit 64 GB fast 15'000 Dollar.
1988 kündigte Nikon eine Kamera an, die als sowas wie der Vorläufer zu Digitalkameras angesehen werden kann. Die Nikon QV-1000 brauchte keinen Film mehr, sondern speicherte die Fotos magnetisch auf einer sogenannten Video-Diskette. Immerhin 50 Bilder, die nur in Schwarz-Weiss geschossen werden konnten, hatten auf einer Diskette Platz.
Den Kamera-Body gab es nur im Set, zusammen mit zwei Objektiven und einer Transmitter-Einheit. Diese wurde benötigt, um die Bilder anschauen zu können, denn einen eingebauten Bildschirm hatte die Kamera nicht. Wer sich diese technische Revolution leisten wollte, bezahlte 1991 20'300 Dollar. Heutzutage entspräche dies etwa 38'000 Dollar.
Der Computer Xerox Alto wurde 1973 erstmals vorgestellt und war zu dieser Zeit eine Sensation. Der Computer hatte eine grafische Oberfläche, welche mit einer Maus angesteuert werden konnte. Was für uns heute Standard ist, war zu dieser Zeit ein Durchbruch in der Benutzung von Personal Computern. Selbst Steve Jobs liess sich für seine grafische Benutzeroberfläche vom Xerox Alto inspirieren.
In den Verkauf kam der Alto allerdings erst 1978 und wurde hauptsächlich in der Forschung und Entwicklung eingesetzt. Privatpersonen hätten sich den Alto auch kaum leisten können: Als er in den Verkauf ging, kostete er 32'000 Dollar. Inflationsbereinigt wären dies heute rund 130'000 Dollar.
(pls)