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Parkuhr mit App bezahlen: Twint, Parkingpay, Easypark

Bezahlen mit dem Handy –  diese Parkuhren schlucken «digitales Münz»

Wer eine Parkuhr füttern will, braucht nicht mehr zwingend Münz. Zahlen per Smartphone ist an immer mehr Orten möglich. Doch wie gut funktioniert das wirklich? Ein Praxistest in Dietikon.
18.12.2018, 07:50
David Egger / ch media
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Die Apps

Twint ist eine Bezahl-App, die von den bekanntesten Schweizer Banken angeboten wird. Mit Twint kann man beispielsweise auch an den Kassen der Grossverteiler bezahlen.

Parkingpay ist eine Bezahl-App explizit für Parkplätze. Sie wird vom Schweizer Unternehmen Digitalparking AG angeboten, das bis diesen Herbst unter dem Namen Taxomex AG firmierte.

Vorgeschichte

Mit der Taxomex arbeitet die Stadt Dietikon ZH schon lange zusammen. Sie stellt die Parkuhren her. Zudem besteht zwischen der Stadt und der Taxomex ein Vertrag zur Leerung und Wartung der Parkuhren.

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bild: ch media

«Vor eineinhalb Jahren kam die Taxomex auf uns zu fragte, ob wir nicht auch die Bezahlung mittels Parkingpay-App anbieten wollen», sagt Rolf Wohlgemuth, der Chef der Stadtpolizei. Los ging es mit einem Test, für den die städtischen Parkplätze bei der Stadthalle und jene beim Bahnhof Glanzenberg auserkoren wurden. «Vonseiten der Autofahrer kam dann der Wunsch auf, die Bezahlung per App auch beim Kronenplatz zu testen», so Wohlgemuth. Die Stadt entsprach dem Wunsch.

Die Tests sind gut verlaufen. Auch die kürzlich erfolgte Einführung der Bezahlung mit der Twint-App war erfolgreich. Deshalb hat sich die Stadt entschieden, die neuen Funktionen bei allen ihren öffentlichen Parkplätzen anzubieten.

Vor etwas mehr als einer Woche hat die Digitalparking AG daher alle Parkuhren mit Quick-Response-Codes ausgestattet. Die Kleber mit dem QR-Code sind für die Bezahlung mit der Twint-App nötig: Mit dieser muss man die QR-Codes einscannen. Das Bezahlen mit Münz ist wie gehabt weiterhin möglich.

Die Vorteile

Die digitale Bezahlung ist nicht nur für Smartphone-geübte Autofahrer einfacher, sie erleichtert auch die Kontrollen, die private Sicherheitsfirmen im Auftrag der Stadt sowie die Stadtpolizei selber durchführen. «Hat ein Autofahrer digital bezahlt, muss der Kontrolleur nur noch das Autokennzeichen einscannen.

Die Nummer des Parkplatzes spielt keine Rolle mehr. So kann man bei der App auch keine falsche Parkplatznummer eingeben. Bei den Parkuhren passierte dieses Missgeschick hingegen manchen Autofahrern», erklärt Wohlgemuth.

«Je mehr Personen digital bezahlen, desto einfacher wird die Kontrolle», fügt er an. Auch sollte es mit dem neuen System weniger Diskussionen zwischen Autofahrern und Kontrolleuren geben. «Die Ausrede ‹Ich konnte den Parkplatz nicht gleich bezahlen, weil ich zuerst noch Münz wechseln musste› dürfte nun seltener werden», sagt Wohlgemuth.

Die Nachfrage steigt, eine dritte App kommt

Während Twint erst seit kurzem verfügbar ist, hat der Test mit der Parkingpay-App seit einem Jahr gezeigt, dass das neue Bezahl-Angebot auf Anklang stösst. «Die Nutzungszahlen der digitalen Bezahlfunktion steigen stetig an. Die Wachstumskurve ist aber eher flach, die Nachfrage ist noch nicht explosionsartig angestiegen», sagt Rolf Wohlgemuth. Die Stadtpolizei gehe davon aus, das die Zahlen weiterhin langsam aber stetig zunehmen werden.

Einen Beitrag dazu wird neben Parkingpay und Twint auch eine dritte App namens Easypark leisten. Diese ist bereits in 13 Ländern Europas aktiv.

Die Digitalparking AG arbeitet derzeit daran, dass man auch mit Easypark die Dietiker Parkplätze bezahlen kann. «Wir sind derzeit an der technischen Integration. Spätestens wenn Easypark bei den Stadtzürcher Parkuhren aufgeschaltet wird, ist es auch in Dietikon so weit. Das wird noch im ersten Quartal 2019 der Fall sein», erklärt Reto Schläpfer, Geschäftsleiter Produkte bei der Digitalparking AG. Wenn zum Beispiel jemand aus Italien Verwandte in Dietikon besucht, muss er dann dank Easypark nicht extra eine Schweizer App runterladen, sondern kann die gleiche wie in Italien benutzen.

So wird abgerechnet

Sowohl Twint als auch Parkingpay und Easypark sind für Apple- und für Android-Geräte verfügbar.

Die Parkingpay-App muss jeweils im Voraus aufgeladen werden, zum Beispiel mittels Kreditkarte, Einzahlungsschein, E-Banking oder Lastschriftverfahren. Mit Twint kann man jeweils die Kreditkarte oder das eigene Bankkonto belasten.

Einen Test der neuen digitalen Parkplatz-Bezahlung mittels Twint und Parkingpay findest du unten.

Dietikon nimmt jährlich rund 1.6 Millionen Franken brutto aus der Parkraumbewirtschaftung ein, die neben den Parkuhren auch städtische Parkkarten umfasst. Zusätzlich verteilen die Stadt und die von ihr beauftragten Sicherheitsunternehmen über 12'000 Parkbussen pro Jahr.

Der Praxistest: Twint, Parkingpay oder doch beim Münz bleiben?

Der Redaktor hat ausprobiert, wie sich Parkplätze mit Twint und Parkingpay bezahlen lassen. Im Test zeigt sich, dass beide Bezahl-Apps ihre Vor- und Nachteile haben.

Zuerst zu Parkingpay. Mit dem Suchbegriff «Parkingpay» ist die kostenlose App im iTunes-Store fürs iPhone kinderleicht zu finden. Nach der Installation der App gilt es zuerst ein Konto zu erstellen (in der App oben rechts auf «Anmelden» tippen). Danach muss man das Konto einrichten, indem man unter anderem die Wohnadresse und das Autokennzeichen abspeichert. Danach kann man die App zum Beispiel mit 20 Franken aufladen. Am schnellsten geht es mit der Kreditkarte, aber auch Lastschriftverfahren, E-Banking oder Einzahlungsschein sind möglich. In der App sieht man dann jeweils den aktuellen Saldo.

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bild: ch media

Beim Parkplatz Stadthalle öffnen wir die App, wählen den Stadthalle-Parkplatz und tippen auf «Parkvorgang starten». Sofort wird der Parkplatz für einen Tag gebucht. Diese Parkdauer lässt sich auch noch ändern. Oder einfacher: Zurück beim Auto öffnen wir vor der Abfahrt nochmals die App und drücken auf «Jetzt stoppen». Die App rechnet ab und zieht die Parkgebühr vom Saldo ab.

Und damit zu Twint: Man öffnet die App, scannt den QR-Code an der Parkuhr, gibt das Autokennzeichen ein und wählt die gewünschte Parkzeit. Kommt man früher zurück als geplant, lässt sich auch hier der Parkiervorgang beenden und man erhält das Geld für die noch nicht beanspruchte Parkzeit zurück.

Mit dem Test wird klar:

  • Der Vorteil von Twint liegt darin, dass viele diese App schon auf ihrem Handy haben und daher nichts neu einrichten müssen. Der Nachteil ist, dass man zur Parkuhr laufen muss.
  • Mit Parkingpay hat man zwar nochmals eine zusätzliche App auf dem Handy, dafür entfällt der Gang zur Parkuhr.

Auch das Münz hat seine Vorteile: Es hinterlässt keine digitalen Spuren. Der grosse Nachteil ist allerdings, dass man nicht beanspruchte Parkplatz-Zeit nicht zurückerstatten lassen kann. Das wird oft zum Problem, wenn man nur grosse Münzen dabei hat.

(aargauerzeitung.ch)

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13 Kommentare
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Bits_and_More
18.12.2018 09:13registriert Oktober 2016
Schön das wenigstens TWINT zum Einsatz kommt. Eine zusätzliche App nur zum parkieren find ich eher Mühsam.

Mein Favorit wäre aber einfaches kontaktloses bezahlen mit Kreditkarte / Debitkarte.
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