Das Vivo Nex ist eines der ersten Smartphones, das die Bezeichnung «rahmenlos» wirklich verdient.**
Das Flächenverhältnis von Bildschirm und Aluminium-Umrahmung beträgt 91,2 Prozent. (Wobei am unteren Rand doch noch so etwas wie ein «Kinn» zu erkennen ist.)
Pikant für Samsung und Co.: Die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der führenden Smartphone-Hersteller werden von einem chinesischen Herausforderer vorgeführt, der eigentlich für Budget-Handys bekannt ist.
Wobei es sich keineswegs um ein Leichtgewicht handelt: Mit den Marken Vivo, OnePlus und Oppo zählt der Konzern BBK Electro zu den fünf grössten Herstellern weltweit.
** Das Vivo X21 UD und das Huawei Mate RS (Porsche Design) wurden etwas früher lanciert, Vivo war die erste Marke, die den In-Display-Scanner vorführte (an der CES 2018).
Alles, was ein modernes Smartphone kann. Aber darum soll's in diesem Beitrag nicht gehen, sondern um die innovative Technik, die unter der Haube steckt.
Das Vivo Nex hat einen nur 0,7 Millimeter dünnen Fingerabdruck-Sensor im OLED-Display – Clear ID genannt (siehe unten).
Die Hands-on-Videos sind vielversprechend ...
Nein.
Wegen des rahmenlosen Designs hat's auf der Gerätevorderseite keinen Platz für Lautsprecher. Statt diese auf die Seiten zu verbannen, wartet das Vivo Nex mit einer weiteren innovativen Lösung auf: Die «Screen SoundCasting»-Technologie nutzt das Display als Lautsprecher. Der Hersteller verspricht, dass dies «kräftigere Bässe und weichere Höhen» ermögliche.
In ersten Vergleichstests bestätigte sich dies allerdings nicht.
Laut Gerüchteküche sollen übrigens auch Samsung und LG an einer vergleichbaren Lautsprecher-Technik für die 2019er Generation von rahmenlosen Smartphones arbeiten.
Und wo ist die Front-Kamera geblieben?
Yep, die poppt oben raus ... 😜
Ob der Mechanismus den täglichen Beanspruchungen über längere Zeit standhält, muss sich erst noch zeigen.
Laut Hersteller kann die Selfie-Kamera bis zu 50'000 Mal angehoben und abgesenkt werden und halte im ausgefahrenen Zustand bis zu 45 Kilogramm Schubkraft aus.
Eher schwach im Vergleich mit den teureren Konkurrenten ist die Displayleistung. Der Super-AMOLED-Bildschirm misst fast 6,6 Zoll in der Diagonalen und bietet nur eine relativ tiefe Auflösung (Full HD+, 2316 x 1080 Pixel, 338 ppi).
Weitere Spezifikationen:
Alle Details hat Android Authority.
Und der Preis? Das Modell mit 128 GB Speicher kostet umgerechnet rund 700 US-Dollar, mit 256 GB sind es 780 Dollar.
Das Android-Smartphone wird «später im Jahr» zunächst nur in China erhältlich sein. Ein internationaler Verkaufsstart ist nicht bekannt – und zumindest für Europa fraglich.
Anzumerken bleibt, dass der In-Display-Finger-Scanner keine chinesische Eigenentwicklung ist, sondern ein Sensor des Touchpad-Herstellers Synaptics. Das in San José, Kalifornien, angesiedelte Tech-Unternehmen beliefert auch andere Abnehmer.
Clear ID hat also eine grosse Zukunft vor sich. Auch wenn (entgegen der früher gemachten Versprechen) die Finger-Scans über das Display derzeit noch etwas länger dauern.
(dsc, via Android Authority)
Hat was von einem Ferrari - sieht gut aus, man kann einen auf dicke Hose machen - aber im Alltag eher unpraktisch...