Der neue Hauptsitz hat eine 17-Megawatt-Solaranlage auf dem Dach. Bild: apple
Der iPhone-Hersteller forciert die Umweltschutzbemühungen: Alle Anlagen weltweit werden nun mit 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben.
Das Wichtigste in Kürze:
* Zum Vergleich: Das Schweizer AKW Leibstadt kann «im Volllastbetrieb» 1275 MW ins Stromnetz einspeisen.
Apple lobt sich selbst
In der aktuellen Medienmitteilung hebt Apple unter anderem den neuen Hauptsitz in Cupertino, Kalifornien, sowie Solarprojekte in China hervor (dazu gleich mehr).
Apple Park sei jetzt das grösste LEED-zertifizierte Bürogebäude in ganz Nordamerika (mit der Höchstbewertung «Platinum»).
Der neue Hauptsitz werde mit sauberer Energie aus verschiedenen Quellen betrieben, darunter eine 17-Megawatt-Solaranlage auf dem Dach und Biogas-Brennstoffzellen (4 Megawatt). Die Anlage speise bei geringer Auslastung Strom ins öffentliche Energieversorgungsnetz der Stadt Cupertino ein.
Im Besucherzentrum lässt sich der neue Apple-Hauptsitz auf dem iPad erkunden. Bild: watson
Weiter heisst es in der Medienmitteilung, es würden Wind- und Solaranlagen in sechs Provinzen Chinas gebaut, mit einer Kapazität von über 485 Megawatt, «um die Emissionen der vorgelagerten Produktion zu reduzieren». Gemeint sind damit wohl vor allem die riesigen iPhone-Produktionsstätten von Foxconn.
2015 hatte Apple angekündigt, die Auftragsfertiger in China innert fünf Jahren mit sauberem Strom zu versorgen.
Ja. Zumindest einen kleinen: Apple speichert gewisse iCloud-Daten nicht in seinen eigenen Rechenzentren, sondern bei der Konkurrenz, und damit in Anlagen, die nicht nur mit Strom aus erneuerbaren Energien wie der Sonne oder Windkraft betrieben werden. Laut Angaben in einem offiziellen Support-Dokument von Apple («iOS Security Guide», PDF) handelt es sich um Cloud-Rechenzentren von Amazon (S3) und Google.
Die gute Nachricht, was den Umweltschutz anbelangt: Apple baut derzeit zwei neue Rechenzentren in Dänemark, die vom ersten Tag an mit 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden sollen. Die Standorte sind Viborg und Aabenraa.
Und auch Google setzt auf erneuerbare Energien. Anfang April gab der aus der Schweiz stammende Google-Topmanager Urs Hölzle in einem Firmen-Blog-Beitrag bekannt, dass sein Unternehmen 2017 erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energien gekauft habe, als es weltweit verbraucht habe. Damit sei Google der weltgrösste Käufer von «grünem» Strom.
In Singapur, wo der Platz knapp ist, wurden auf über 800 Hochhäusern Solarpanels aufgestellt. bild: apple
In der jüngsten Bewertung der weltgrössten Tech-Konzerne durch Greenpeace im vergangenen Oktober hatte Apple gute Noten erreicht. Der iPhone-Hersteller landete bei der Gesamtbewertung hinter der vergleichsweise kleinen niederländischen Firma Fairphone auf dem zweiten Platz.
So hat Greenpeace die Umweltschutzbemühungen der Tech-Konzerne Ende 2017 bewertet. screenshot: greenpeace.org
Was die Energieversorgung betrifft, erreichte Apple die beste Bewertung (Note A-), deutlich vor Google und den anderen grossen Konkurrenten wie etwa Samsung oder Microsoft.
Ausschnitt aus dem «Guide to Greener Electronics 2017». screenshot: greenpeace.org (pdf)
Video: srf
Die neue «Deafvoice»-App ist für Gehörlose gedacht, kann aber auch in gefährlichen Situationen für Hörende praktisch sein.
Tausende Gehörlose in der Deutschschweiz können mit der neuen Notruf-App «DeafVoice» rund um die Uhr selbständig eine direkte Verbindung zur örtlichen Polizei, Feuerwehr und anderen Notfalldiensten herstellen.
«Gehörlose waren bisher für Notrufe immer auf Hilfe von Dritten angewiesen und konnten nicht selber direkt eine Blaulichtorganisation in einem Notfall informieren und alarmieren», schreibt die Gehörlosenzentrale in Rickenbach SZ in einer aktuellen Medienmitteilung. Mit «DeafVoice» …