Das Landgericht Leipzig hat einem Facebook-Nutzer 5'000 Euro (rund 4662 Franken) Schadenersatz zugesprochen, weil der Konzern Meta seine Daten rechtswidrig gesammelt hat. André Fricke, ein 41-jähriger BMW-Mitarbeiter, hatte gegen die Firma hinter Facebook und Instagram geklagt.
Das Gericht stellte am 4. Juli fest, dass Meta mit seinen Business-Tools gegen die Europäische Datenschutzgrundverordnung verstösst. Diese Technologie erfasst das Surfverhalten von Nutzern auf Webseiten weltweit und schickt die Daten an Meta – auch wenn die Nutzer nicht bei Facebook eingeloggt sind.
Wie «Bild» berichtet, fragte sich Fricke immer wieder, woher Mark Zuckerberg wisse, welche Interessen er habe. Kurioserweise sei er durch eine Werbeanzeige auf Facebook auf die Möglichkeit einer Klage aufmerksam geworden. Eine Rechtsanwaltskanzlei warb ausgerechnet auf seiner Facebook-Seite für Datenschutzklagen.
Frickes Anwalt Max Baumeister erklärt dem Bericht zufolge:
Aus dem aufgezeichneten Verhalten würden Profile erstellt, mit denen Meta Milliarden verdiene.
Das Gericht berücksichtigte bei der Schadenersatzhöhe die enormen Werbeeinnahmen von Meta, heisst es weiter. Der Konzern erzielte 2021 insgesamt 115 Milliarden Dollar durch Werbung – 97 Prozent des Gesamtumsatzes. Daher müsse auch die Entschädigung spürbar sein, so die Richter.
In der Urteilsbegründung heisst es ausserdem:
Anwalt Baumeister berichtet von einer bereits laufenden Klagewelle. Seit November 2024 habe seine Kanzlei über 400 Urteile mit Entschädigungen von bis zu 10'000 Euro erstritten. Seiner Ansicht nach hätten alle 50 Millionen Facebook- und Instagram-Nutzer in Deutschland Anspruch auf eine solche Entschädigung.
Das Urteil verbietet Meta zusätzlich, den klagenden Nutzer weiter auszuspionieren. Bei Verstössen droht ein Ordnungsgeld von bis zu 250'000 Euro. Meta ist gegen das Urteil in Berufung gegangen.
Ist der Euro schon so weit gefallen? Ich hätte das ers für nächstes Jahr erwartet. 😄