Der vielleicht spektakulärste Fund ist die sagenumwobene Nintendo Playstation. Zusammen wollten die beiden japanischen Firmen eine gemeinsame Konsole auf den Markt bringen. Das Projekt scheiterte jedoch kurz vor der Veröffentlichung. 1991 löste Nintendo die Partnerschaft mit Sony überraschend auf und gab bekannt, künftig mit Philips den SNES-Nachfolger zu entwickeln. Der geplante SNES CD wurde jedoch nie produziert, stattdessen folgte der Nintendo 64 und Sony entwickelte eine eigene Playstation.
Mitte der 90er war der Markt überschwemmt mit verschiedenen Sega-Konsolen. Mega Drive II, Sega CD, 32X, Saturn und so weiter. Der Neptune sollte den Mega Drive und das Add-on 32X vereinen. Weil der Markt damit aber nur noch weiter ausgedünnt werden würde, entschied Sega, das Projekt einzustampfen und sich auf den Saturn zu fokussieren.
Der Jaguar 2 war Ende 1996 als direkter Konkurrent zur Playstation geplant. Nach der Fusion mit JTS und Ataris Finanzproblemen wurde die Konsole jedoch nie fertiggestellt. Dabei hätte es eine Mordsmaschine werden können. Acht Prozessoren waren vorgesehen, um die verschiedenen Arbeitsprozesse aufzuteilen. Der Jaguar 2 hätte sowohl CDs als auch Module abspielen können.
Der Cosmos wurde im Vorfeld gross als der erste Handheld mit holografischem Display angekündigt. Als sich jedoch herausstellte, dass eine einfache Folie den räumlichen Effekt erzeugte, erstarb jegliches Interesse an dem Gerät und Atari zog den Stecker. Neun Spiele wie «Asteroids» und «Space Invaders» waren für den Cosmos vorgesehen. Heute existieren lediglich noch fünf Geräte – zwei davon funktionstüchtig.
Der M2 begann als Erweiterung für die 3DO-Konsole. Der gleichnamige Hersteller verkaufte die Technologie ein paar Jahre später jedoch an Panasonic. Dort wurde daraus eine eigenständige Konsole, die auch auf diversen Messen vorgestellt wurde. Kurz vor der Veröffentlichung machte Panasonic einen Rückzieher. Man wollte nicht gegen die heimische Konkurrenz Sony und Nintendo und ihre Playstation beziehungsweise N64 antreten.
Die Technologie des M2 fand ihren Weg später in Geldautomaten.
Der Game Brain hätte Ataris erste Konsole mit wechselbaren Spielmodulen sein können. Zuvor produzierte Atari Konsolen, die nur jeweils ein einziges Spiel spielen konnten, wie der Atari Pong. Allerdings war der Game Brain nicht viel anders. Auf den zehn erhältlichen Modulen befand sich jeweils das komplette Spiel mit allen Bauteilen. Das Gerät selbst bot nicht viel mehr als festinstallierte Controller sowie einen Strom- und Videoanschluss.
Weil es aber damals bereits Konsolen gab, die über echte programmierbare Spielmodule verfügten, kam der Game Brain nie auf den Markt. Stattdessen veröffentlichte Atari im gleichen Jahr den Atari 2600, der ein Bombenerfolg werden sollte.
Das Gerät sollte nie ein Verkaufsschlager werden. Atari wollte damit primär überschüssige Prozessoren aufbrauchen.
Schon einmal sah es ganz danach aus, als stünde die Virtual-Reality-Revolution kurz bevor. Während es in Spielhallen Anfang der Neunziger bereits einige VR-Brillen gab, waren diese viel zu teuer für den Privatgebrauch. Segas Variante sollte das perfekte Verbraucherprodukt werden. An Tech-Messen konnte das Gerät ausprobiert werden. Leider funktionierte die Brille in keinster Weise wie erhofft und sorgte meist für stechende Kopfschmerzen und Übelkeit, weshalb sie auch nie verkauft wurde.
Spiele- und Hardware-Entwickler Bandai, bevor er 2005 mit Namco fusionierte, arbeitete Anfang der Neunziger für Nintendo an einem portablen Super Nintendo. Das Gerät sah aus wie ein riesiger Laptop mit integriertem TV-Empfänger. Sogar Fax und Drucker konnte man anschliessen. Vermutlich fand Nintendo, dass mit dem Gameboy der portable Spielemarkt mehr als gedeckt sei, und das Projekt wurde nie zu Ende entwickelt.
Phantom ist eine weitere vielversprechende Spielkonsole, die es nie zur Marktreife schaffte. Entwickelt wurde sie 2003 von der US-Firma Infinium Labs, die 2006 in Phantom Entertainment umbenannt wurde. Die Konsole sollte eine Art Mini-PC werden und aktuelle sowie zukünftige PC-Spiele abspielen – komplett digital und ohne CDs oder DVDs. Damit hätten Käufer bereits zum Start theoretisch auf eine riesige Bibliothek zurückgreifen können. Allerdings hatte die Firma weder die entsprechende Distributionsplattform noch die nötigen Verträge, um die Spiele anzubieten. Der erste Veröffentlichungstermin war im August 2003, wurde aber immer wieder nach hinten verschoben, bis die Entwicklung 2006 schliesslich endgültig eingestellt wurde.