«Star Wars»-Tag? Genau, der 4. Mai ist der inoffizielle «Star Wars»-Day. Er wird von «Star Wars»-Fans weltweit wegen eines Wortwitzes begangen. Die englische Aussprache des Datums «May the fourth» hört sich ähnlich an wie der Anfang des Satzes «May the force be with you».
«Super Star Wars» war damals meine allererste Berührung mit einem digitalen «Krieg der Sterne»-Spiel. Dieses Schiess- und Hüpf-Spiel für die legendäre Konsole Super NES war für mich eine wahre Offenbarung. Schon als der bekannte Schriftzug herunterscrollte und die bekannte Titelmelodie aus meinem Röhrenfernseher dudelte, hatte ich Gänsehaut. Rückblickend sieht das alles ganz schön pixelig aus, aber zu diesem Zeitpunkt war diese 16-Bit-Optik und der famose Synthesizer-Soundtrack ein Fest für jeden Fan. Mit der Filmvorlage nahm es das Spiel aber nicht so genau. Luke ballerte zu Beginn unzählige Viecher in der Wüste ab, die Mos-Eisley-Bar war unendlich lang und im Todesstern hüpfte man über TIE-Fighter. Trotzdem war das damals in den frühen 90ern der absolute Wahnsinn. Und als es dann gegen Ende in den Todesstern-Graben ging, war der Höhepunkt erreicht.
«X-Wing» war damals für lange Zeit Hauptgesprächsstoff auf dem Schulhof. Die Flugsimulation für den PC liess «Star Wars»-Träume wahr werden. Auch wenn das Ding alles andere als einfach war, wir sassen mit Freunden an den freien Nachmittagen stundenlang vor dem Computer und tauchten ein in den pixeligen Krieg der Sterne. Es gab eigentlich keine grössere Geschichte, die man erleben durfte. Stattdessen konzentrierte sich das Spiel auf das Wesentliche. In einzelnen Missionen musste man imperiale Raumschiffe wegballern. Als Anhänger des Galaktischen Imperiums blutete mir damals ein bisschen das Herz. Aber ich wurde ja bald für das Leiden entschädigt. Dazu gleich mehr.
Dieser Titel war eines dieser Spiele, wo der Papi neben mir im Zimmer stand, auf den Bildschirm starrte und fragte, ob das wirklich ein Videospiel sei. Denn «Rebel Assault» sah damals unfassbar toll und realistisch aus. Im Zentrum stand hier Episode 4, die aus einem etwas anderen Blickwinkel erzählt wurde. Als junger Pilot der Rebellion flog man verschiedene Missionen, nahm aber auch Sturmtruppler aufs Korn. Der Spieler, die Spielerin bewegte sich dabei in diesen Abschnitten meist in fertig berechneten Filmsequenzen. Das war damals trotz Schlauchlevels einfach nur der absolute Wahnsinn und man traute seinen Augen kaum.
Endlich war es soweit. Ich durfte als Pilot des Galaktischen Imperiums einen TIE-Fighter fliegen. Im Spiel «X-Wing» wurde ich noch dazu gezwungen als Rebell durch das Universum zu fliegen, jetzt durfte ich ein Böser sein. Ganz bewusst schlüpfte man in die Rolle eines Bösewichts. Gewissensbisse? Nein, denn aus einem bestimmten Blickwinkel heraus waren die Rebellen ja die Bösen. Und sahen die Atemmasken der TIE-Jäger-Piloten nicht viel cooler aus? Die sah man zwar nicht allzu oft im Spiel, dafür wie die X-Wings reihenweise explodierten.
«Dark Forces» ist mein heimlicher Liebling. Dieser erste First-Person-Shooter der Franchise machte in meinen Augen alles richtig. Als Söldner Kyle Katarn, der im früheren Expanded Universe noch viele weitere Auftritte bekam, infiltrierte ich diverse imperiale Einrichtungen. Als ehemaliger Offizier des Imperiums war ich auf einem persönlichen Rachefeldzug und wollte den Tod meiner Familie rächen. Es war das erste Mal, dass mir ein Videospiel eine richtige Geschichte jenseits der Filme präsentierte und «Star Wars»-Feeling pur bot.
«Shadows of the Empire» war in den 90ern ein Projekt, das jedes Erzählmedium beglückte. Es fehlte zwar ein Kinofilm zur Geschichte, die zwischen Episode 5 und 6 spielte, dafür gab es Actionfiguren, einen Roman, Comics, sogar einen Soundtrack und eben auch ein exklusives Videospiel, das für den Nintendo 64 erschien. Als Rebell Dash Rendar nahm man an Schlachten teil und begab sich auf die Suche nach dem entführten Han Solo. Es gab nicht nur knackige Flugsequenzen sondern auch Third-Person-Abschnitte. Das Spiel demonstrierte damals, was alles in der Hardware der neuen Nintendo-Konsole steckte. Auch wenn die Steuerung oft etwas herumzickte und die Kameraeinstellungen einen manchmal zur Verzweiflung trieb, das neue Kapitel wurde stundenlang regelrecht aufgesogen.
Dieses Spiel, das ebenfalls vorerst nur für den Nintendo 64 erschien, konzentrierte sich auf Dogfights. Unter anderem schlüpfte man auch in die Rolle von Luke Skywalker und schoss diverse imperiale Jäger vom Himmel. Die Optik und die herausragende Steuerung waren damals Meilensteine. Es machte einfach total viel Spass einen X-Wing geschmeidig durch das All zu manövrieren. Mit 16 Missionen war das Spiel auch sehr umfangreich. Es gab zudem zusätzliche Levels zum freischalten, was noch mehr motivierte alle Gold-Medaillen zu holen.
Wie viele Stunden ich mit diesem Rollenspiel verbrachte, weiss ich nicht mehr. Aber es waren sehr, sehr viele. Die Geschichte war etwa 4000 Jahre vor den ersten Kinofilmen angesiedelt und zeigte mir ein «Star Wars»-Universum, das total neu aber auch irgendwie total vertraut war. Als Jedi-Ritter durfte ich unzählige Planeten bereisen, fremde Kulturen entdecken und mich mit faszinierenden Figuren unterhalten. Und der sehr überraschende Twist gegen Ende (nein, ich werde nicht spoilern) hat schlicht Videospiel-Geschichte geschrieben. Mit offenem Mund sass ich vor dem Bildschirm und konnte nicht glauben, was hier gerade abging.
Viele Spielerinnen und Spieler können mit diesem Spiel nicht viel anfangen, doch ich liebe es auch heute noch. Als Schüler von Darth Vader machte ich Jagd auf die letzten verschollenen Jedi-Ritter. Doch damit nicht genug: Als Starkiller sollte ich auch den Imperator höchstpersönlich bodigen, damit Vader die Alleinherrschaft über die Galaxis erlangte. Ich liess Blitze herumschleudern, räumte mit meinem Lichtschwert in bester Hack'n'Slay-Manier auf und nutzte die dunkle Seite der Macht. Mit diesem Badass konnte ich endlich meine Sith-Leidenschaft total ausleben. Die Fortsetzung fand ich aber einfach nur dumm.
Bei diesem Online-Rollenspiel hat uns wohl alle der fantastische Trailer weggehauen und uns hauptsächlich dazu bewogen in dieses Universum einzutauchen. Die Geschichte spielte etwa 3000 Jahre vor der Originaltrilogie und liess uns völlige Freiheit. Entweder wählte man das Sith-Imperium oder schloss sich der Galaktischen Republik an. Mit verschiedenen Rassen und Klassen, die zur Auswahl standen, konnte man sich seine eigene Figur kreieren und schliesslich seine persönliche Geschichte erleben. Dass dieser Titel viel Freizeit stahl, muss hier nicht gross erwähnt werden. Aber das war es alles Wert.
Schon nur wenn ich an den Titel «Star Wars: Kinect» aus dem Jahr 2012 denke, kommt da in mir diese Wut wieder hoch und ich werde zum Sith-Musterschüler. Dieser Software-Auswurf war einfach nur eine Frechheit. Uns wurde damals versprochen, wir dürften endlich ein Lichtschwert vor dem Fernseher schwingen. Doch dieser Xbox-360-Skandal funktionierte einfach nicht. Die Steuerung war unbrauchbar, das Kinect-Zeugs versagte total und das sah alles so mies aus. Und dann wurden unsere «Star Wars»-Helden auch noch für billige Tanznummern missbraucht. Die Macht war definitiv nicht mit den Entwicklern.
Haben wir ein wichtiges Spiel vergessen? Welche Games habt ihr stundenlang gespielt? Schreibt es in die Kommentarspalte!