Huawei hat die für diese Woche geplante Ankündigung eines neuen Matebook-Laptops auf unbestimmte Zeit verschoben.
Dies berichtet The Information und beruft sich dabei auf anonyme Quellen – angeblich Huawei-Mitarbeiter.
Für den Produkte-Stopp verantwortlich seien die vor knapp einem Monat verhängten Handelssanktionen der US-Regierung, heisst es in US-Medienberichten.
Weil Donald Trump den chinesischen Tech-Giganten auf die Schwarze Liste gesetzt hat, ist der Zugang zu amerikanischer Technologie wie dem Microsoft-Betriebssystem Windows 10 und auch zu Intel-Prozessoren blockiert.
Die Verschiebung der Matebook-Präsentation sei die erste Änderung von Huaweis Produkte-Timeline, hält The Information fest. Bislang habe das Unternehmen an seinen Plänen zur Veröffentlichung von Smartphones festgehalten.
Zudem hatte der Firmengründer Ren Zhengfei in Interviews verlauten lassen, dass Huawei gut gerüstet sei. Seinen Optimismus begründete der 75-Jährige auch mit den jahrelangen Bemühungen, eigene Technologien zu entwickeln.
Die Realität sehe anders aus, kommentiert The Information. In Wirklichkeit seien einige Geschäftszweige von Huawei stark betroffen von den US-Sanktionen. Dazu gehörten die tragbaren Windows-10-Computer der MateBook-Serie.
Huawei reportedly canceled a new laptop launch due to US restrictions #Huawei #HuaweiMatebook https://t.co/adnWj1ofhd
— Huawei Central (@HuaweiCentral) June 12, 2019
Auf die Frage, ob das neue Matebook zu einem späteren Zeitpunkt lanciert werden könne, antwortete der hochrangige Huawei-Manager Richard Yu laut CNBC: Dies sei nur möglich, wenn die US-Sanktionen aufgehoben würden.
Anfang dieser Woche hatte das taiwanesische Branchenblatt DigiTimes berichtet, dass Huawei seine Laptop-Zulieferer gebeten habe, die Lieferungen auszusetzen.
Mit seiner «Consumer Electronics»-Sparte habe Huawei 2018 fast die Hälfte des Gesamtumsatzes von 107 Milliarden Dollar erwirtschaftet, ruft The Information in Erinnerung. Wobei Laptops nur einen Bruchteil ausmachten, das meiste Geld stamme aus dem Verkauf von Android-Smartphones.
Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen wegen der US-Sanktionen erwarte Huawei für das laufende Jahr, dass das PC-Geschäft profitabel werde. Die Matebook-Linie, die seit ihrem Debüt 2017 gute Bewertungen erhalte, wachse weiter.
Die Huawei-Laptops erinnern bezüglich Design stark an die Macbooks des amerikanischen Rivalen Apple.
Huawei räumt eine angestaubte Sparte von hinten auf mit guten Laptops bei fairen Preisen. Die Sparte wird nun von Angry Orange/dem Huawei-Bann gekillt.
— Lars (@LSAwesome) June 11, 2019
Sad.
Handelsstreitigkeiten: Huaweis Notebook-Sparte ist in Gefahr https://t.co/y9rxppLFFm via @golem
Chronologie der wichtigsten Ereignisse im Handelskrieg der USA gegen den chinesischen Huawei-Konzern:
Russland will beim Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes den Huawei-Konzern mit ins Boot holen. Eine entsprechende Vereinbarung hat der russische Telekom-Anbieter MTS mit seinem chinesischen Konkurrenten unterzeichnet.
Russlands Präsident Wladimir Putin kritisiert das Vorgehen der USA gegen Huawei als Versuch, den chinesischen Konzern vom Weltmarkt zu verdrängen. Das werde «in manchen Kreisen sogar als erster technologischer Krieg im aufbrechenden digitalen Zeitalter bezeichnet».
Huawei Schweiz hat Vorwürfe von US-Aussenminister Mike Pompeo zurückgewiesen, wonach China durch das Telekomunternehmen in der Schweiz Spionage betreibe. Die Vorwürfe seien absurd, erklärte der Vizepräsident von Huawei Schweiz, Felix Kamer, gegenüber «Le Temps».
Pompeo hatte in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Dienstag die Schweiz vor den Risiken bei einer Annäherung mit China gewarnt.
Falls die Schweiz chinesische Technologie verwende, so der US-Aussenminister, lieferten die Schweizer ihre Informationen direkt an die Kommunistische Partei Chinas.
Huawei hat nach eigenen Angaben mit einem neuen Vertragsentwurf seine Kooperation mit der Afrikanischen Union gestärkt. Dies sagte Huaweis Vizepräsident für Nordafrika, Philippe Wang, am Freitag. Demnach enthält das Abkommen Übereinkünfte über Cloud-Dienste, Künstliche Intelligenz und den neuen Mobilfunkstandard 5G.
China ist Afrikas wichtigster Handelspartner. Peking investiert jedes Jahr Milliarden in die Infrastruktur des Kontinents, wie etwa Strassen, Schienen, Häfen sowie die Ausbeutung natürlicher Ressourcen.
China hat eine schwarze Liste für ausländische Unternehmen angekündigt. Angesichts des massiven US-Gegenwinds für Huawei werde das Handelsministerium in Peking eine eigene Liste mit möglichen Einschränkungen für «unzuverlässige» ausländische Firmen veröffentlichen.
Huawei ist von der Mitgliedschaft in der SD Association (SDA) ausgeschlossen worden, dem Verband, der für die Standardisierung von SD- und microSD-Karten zuständig ist. Ein Huawei-Sprecher sagte, dass die Kunden vorerst weiterhin SD- und microSD-Karten mit Huawei-Produkten kaufen und verwenden können. Es sei nicht klar, wie sich der Rauswurf auf die zukünftigen Smartphones und Geräte auswirken werde. Zudem setzt Huawei seit letztem Jahr auf ein eigenes, proprietäres Format, die «Nano Memory Card» (NM Card).
Die WiFi Alliance, ein Konsortium, das hauptsächlich aus US-amerikanischen Technologieunternehmen besteht, hat angekündigt, Huawei die Mitgliedschaft zu entziehen, respektive «vorübergehend einzuschränken». Dies bedeutet, dass der chinesische Konzern nicht mehr in der Lage sein wird, Entscheidungen über zukünftige Standards der WLAN-Technologie zu beeinflussen.
Huawei Schweiz kündigt in der «Tagesschau» von SRF an, in der Schweiz gross in die Forschung zu investieren, es sollen «eines oder wahrscheinlich mehrere» neue Zentren finanziert werden, mit voraussichtlich 1000 Wissenschaftlern.
Der Verkaufsstart der kürzlich vorgestellten Android-Smartphones Honor 20 und Honor 20 Pro, der Zweitmarke von Huawei, wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die chinesische Regierung hat offiziell Beschwerde eingereicht in Washington wegen der US-Sanktionen. Der Sprecher des Handelsministeriums in Peking sprach laut einem Bericht von Spiegel Online von «wirtschaftlicher Schikane».
Huawei verliert durch die US-Sanktionen Zugang zu Technik aus anderen Ländern. Der japanische Elektronik-Riese Panasonic stoppt am Donnerstag die Lieferung von Bauteilen an den chinesischen Konzern und 68 Tochterfirmen.
Die drei deutschen Mobilfunkbetreiber, Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica, bieten trotz des drohenden Android-Boykotts weiterhin Huawei-Smartphones an. Auch Honor-Geräte würden weiter verkauft, berichtet golem.de.
Microsoft hat sämtliche Huawei-Produkte aus seinen US-Online-Shops entfernen lassen. Ähnlich wie Google müsste Microsoft dem China-Konzern auch den Zugang zu seiner Software versperren. Bisher hat sich Windows-Konzern aber auch hierzu nicht öffentlich geäussert.
ARM, britischer Chip-Designer, hat seine Mitarbeiter laut BBC angewiesen, sämtliche Verträge, Support-Aktivitäten und anderweitigen Kontakte mit Huawei mit sofortiger Wirkung ruhen zu lassen. Damit droht Huawei, die Grundlagen für den Bau eigener Smartphone-Prozessoren zu verlieren.
Nach den Sanktionen der USA gegen Huawei setzen weltweit immer mehr Mobilfunkfirmen die Markteinführung neuer Smartphones des chinesischen Handykonzerns aus. Nicht so in der Schweiz: Swisscom, Salt und Sunrise planen laut eigenen Angaben noch keinen Verkaufsstopp.
Richard Yu, Chef von Huaweis Privatkunden-Sparte, äussert sich erstmals zu den US-Sanktionen. Seinen Angaben zufolge ist neben Android auch Windows betroffen. Es sei für ihn kaum zu glauben, dass die USA in einen von ihren Sicherheitsbedenken nicht tangierten Bereich eingreifen.
Scheinbar unbeeindruckt von den US-Sanktionen präsentiert die Huawei-Tochter Honor zwei neue Android-Smartphones, das Honor 20 sowie das Honor 20 Pro.
Huawai arbeitet laut chinesischen Medienberichten an einem Ersatz-Betriebssystem, das auf Smartphones, PCs und anderen Plattformen laufen soll und mit Android-Apps kompatibel sei. Entsprechende Berichte gab es schon früher.
Das US-Handelsministerium gibt überraschend eine Lockerung bekannt. Huawei dürfe für einen Zeitraum von zunächst 90 Tagen weiterhin mit seinen bestehenden Lieferanten aus den USA interagieren. Damit seien zumindest vorläufig die wichtigen Firmware-Updates gewährleistet.
Huawei gibt nach Bekanntwerden der US-Sanktionen eine erste offizielle Stellungnahme ab. Darin heisst es, dass alle bestehenden Android-Geräte weiterhin mit Sicherheits-Updates und Services versorgt werden sollen.
Google bestätigt offiziell, dass Huaweis Android-Lizenz suspendiert wurde. Der US-Internetkonzern sichert zu, dass Huawei-Kunden weiterhin Zugriff auf Google Play und andere Services für Android-Geräte haben werden.
Die US-Chiphersteller Qualcomm, Xilinx, Intel und Broadcomm haben laut einem Medienbericht entschieden, vorerst keine weiteren Chips an Huawei zu liefern.
Die Google-Mutter Alphabet hat nach Angaben aus Firmenkreisen Teile ihrer Geschäftsbeziehungen zu Huawei eingestellt, nachdem die US-Regierung den chinesischen Konzern auf eine Schwarze Liste gesetzt hat.
Der US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross kündigt am Donnerstag an, das der chinesische Huawei-Konzern am Freitag auf die US-Liste der gebannten Unternehmen komme. Damit wird es US-Firmen untersagt, ohne Genehmigung der US-Regierung Geschäfte mit Huawei zu tätigen.
In China mehren sich Boykott-Aufrufe gegen Apple, wie das US-Onlinemedium «BuzzFeed News» berichtet.
US-Präsident Donald Trump räumt seiner Regierung per Dekret umfassende Möglichkeiten ein, gegen ausländische Telekom-Unternehmen vorzugehen. Es wird angenommen, dass Trump damit China und den grossen, staatsnahen Huawei-Konzern treffen will – zumal die USA gerade einen erbitterten Handelskonflikt mit der Volksrepublik austragen.
China ordnet formelle Untersuchungshaft für zwei Kanadier an, die am 10. Dezember 2019 wegen Spionagevorwürfen in Gewahrsam genommen worden waren. Ihre Festnahme wurde als Vergeltungsmassnahme für die Inhaftierung der Huawei-Managerin Meng Wanzhou in Kanada gewertet.
Die Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou wird auf Betreiben der USA bei einer Zwischenlandung im kanadischen Vancouver festgesetzt. China protestiert.
Bereits Anfang 2018 sind die Huawei-Smartphones auf Geheiss der US-Regierung aus den Verkaufsregalen der US-Mobilfunkanbieter verschwunden – wegen angeblicher Sicherheitsbedenken. In den USA spielen Geräte von Huawei daher so gut wie keine Rolle mehr, da über 90 Prozent der in den USA verkauften Smartphones über Mobilfunkanbieter verkauft werden.
Android vs Huawei pic.twitter.com/WKglGUoT3X
— Cartoonist Mahmoud alrifai (@mahmoudalrifa16) May 23, 2019
Huawei, einer der grössten Telekommunikationsausrüster der Welt, wird von den US-Behörden seit langer Zeit verdächtigt, seine unternehmerischen Aktivitäten zur Spionage für China zu nutzen. Beweise liegen bislang keine vor.
Huawei ist auf dem US-Markt nur wenig präsent, aber ein weltweit führender Anbieter der Infrastrukturtechnik der fünften Mobilfunk-Generation (5G), die deutlich schnellere Datenübertragungsraten bringen soll.
In den USA und in anderen Ländern sind die Chinesen wegen Sicherheitsbedenken rund um Datennetzwerke unter Druck geraten. Manche Sicherheitsexperten fordern, Huawei vom Ausbau des neuen 5G-Mobilfunknetzes komplett auszuschliessen.
Schweizer Unternehmen, allen voran die Mobilfunk-Provider Sunrise und Swisscom, wollen weiter mit Huawei kooperieren und Hardware des chinesischen Herstellers einsetzen.
Mit Material der SDA
Einfach, weil mir die Ami-Affen auf den Keks gehen.
Huawei betreibt ganz sicher weniger Spionage als die USA - welches unglaublich Ausmass das hat, hat uns Snowden ja gezeigt. USA Elektronik - ganz sicher nicht in unserem Haushalt!